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Übergänge für Eurorack Performances lernen Workshop

Das Eurorack bietet viele Möglichkeiten, zwischen verschiedenen Parts, Sounds und Songs mittels Übergängen zu wechseln. Wenn man diese beherrscht, kann man damit bereits abwechslungsreiche Performances gestalten. In unserem Workshop stellen wir vier nützliche Techniken für kreative Übergänge vor.

Übergänge für Eurorack Performances lernen Workshop
Übergänge für Eurorack Performances lernen Workshop. (Quelle: Shutterstock / Von: hanohiki)

In diesem Workshop geht es um die Kunst, eigene Eurorack-Performances durch musikalische Übergänge zu optimieren. Gerade für Einsteiger in die Welt des Euroracks ist die Fähigkeit zwischen Sounds oder musikalischen Strukturen zu wechseln eine der größten Herausforderungen. Auch der Übergang von einem Songtempo zum anderen will gelernt sein. Um nicht alle Module komplett neu patchen zu müssen, gibt es verschiedene Techniken. Im Folgenden werden vier davon vorgestellt, mit denen man schon eine ganze Menge machen kann. Sie bieten zudem einiges an Gedankenfutter für eigene Ideen.

Vier Übergänge für abwechslungsreiche Eruorack Performances

  • Morphen zwischen Sequenzen für flüssige Übergänge in der Eurorack Performance
  • Kreative Soundwechsel zwischen Eurorack Synth-Stimmen sorgen für Abwechslung in der Performance
  • Tempowechsel schaffen spannende Übergänge während der Eurorack Performance
  • Wechselnde Phrasierungen schaffen interessante Übergänge in jeder Eurorack Performance

Zwischen Sequenzen morphen für flüssige Übergänge in der Eurorack Performance

Beginnen wir mit dem wichtigsten Element bei vielen Eurorack Übergängen: der Melodie. Viele werden sich jetzt denken: Zwischen unterschiedlichen Sequenzen zu wechseln, ist doch kein Problem! Man startet am Sequenzer einfach die nächste Melodie oder transponiert die aktuelle Notenfolge, wenn man nicht mehrere Patterns abspeichern kann. Selbstredend ist das auch eine valide Technik – aber ein richtiger „Übergang“ findet dabei nicht ja statt, bloß ein abrupter Wechsel. Es gibt allerdings alternativ die Möglichkeit, mit den passenden Modulen zwischen zwei analogen Sequenzen, die aus unterschiedlichen Elementen des Systems kommen, zu morphen. Auf diese wollen wir in diesem Workshop zuerst aufmerksam machen.

Übergänge für Eurorack Performances lernen: Shakmat Modular Bard Quartet und Intellijel Amps
Die Kombination aus einem Crossfader bzw. CV-fähigen VCA mit einem Quantisierer erlaubt die kreative Kombination mehrerer Melodiesequenzen. (Quelle: Intellijel/Shakmat)

Die Kunst des Crossfadens

Dafür benötigt man zwei zusätzliche Module: einen Quantisierer und einen Crossfader. Beispiele sind hier etwa der Shakmat Modular Bard Quartet und der Intellijel Amps. Zunächst schickt man die beiden Sequenzen in letzteres Modul. Mit dessen Fader-Funktion können sie dann kombiniert bzw. einzeln ausgegeben werden. Schickt man dann das Outputsignal in den Quantisierer, kann der entweder eine der beiden Sequenzen oder einen Mix aus ihnen auf eine harmonische Tonskala einstellen. Mit dem Ergebnis kann dann ein Oszillator angesteuert werden. Ab diesem Zeitpunkt ist es möglich, an einem Sequenzer eine Melodie laufen zu lassen, während der andere neu eingestellt wird. Danach wird zu ihr gemorpht und am ersten Sequenzer kann bereits etwas Neues komponiert werden, zu dem anschließend wieder zurückgegangen wird – und so weiter.

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Morphing zwischen zwei Sequenzen

Übergänge zwischen Eurorack Synth-Stimmen für kreative Soundwechsel schaffen

Mit so ziemlich der gleichen Technik kann man auch den Sound von aktiven Synth-Stimmen anpassen. Denn ein Crossfader versteht sich meistens nicht nur auf das Überblenden von CV-, sondern auch von Oszillator-Signalen. Man mischt einfach mehrere Wellenformen oder Outputs eines oder mehrerer Oszillatormodule zusammen und dreht pro Part die gewünschte Form bzw. die gewünschte Wellenkombination auf. Alternativ lässt sich dafür natürlich auch ein Mixer bzw. ein VCA-Modul verwenden. Mit einem CV-Sequenzer wie dem Verbos Electronics Sequence Selector und/oder einem Switch – der im Verbos-Modul integriert ist – kann man solche Prozesse dann auch automatisieren.

Übergänge für Eurorack Performances lernen: Verbos Electronics Sequence Selector
Der Verbos Sequence Selector vereint CV-Modulation und zwei 5-auf-1-Switches – perfekt zum wechseln von Audioquellen und zur VCA-Modulation. (Quelle: Verbos Electronics)

Eine Sequenz kann melodisch oder perkussiv sein

Eine weitere Option für neue Synth-Sounds in unterschiedlichen Parts stellt die FM-Synthese dar. Viele Eurorack-Oszillatoren wie beispielsweise der Frap Tools Brenso oder der NANO Modules ONA haben einen FM-Eingang mit einem Abschwächer. Es ist daher mit ihnen möglich, zunächst eine melodische Sequenz mit dem Oszillator-Kern zu spielen und für einen Folgepart einen anderen Oszillator in seinen FM-Input zu patchen und diesen aufzudrehen. Verkürzt man dann parallel die Artikulation der Hüllkurve, entsteht im Handumdrehen ein Percussion-Sound, zu dem eine andere Synth-Stimme dann eine Melodie spielen kann. Einfach, aber immer wieder effektiv!

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Wechsel: Melodie zu Percussion

Gekonnte Tempowechsel für spannende Übergänge während der Eurorack Performance

Ein Element, das gerade von Einsteigern in Sachen Eurorack Übergänge unterschätzt wird, ist der Rhythmus eines Patches. Eurorack-Systeme sind aufgrund ihres elektronischen Aufbaus voller Impulse, Trigger und Subrhythmen. Die sollte man gezielt nutzen, um live oder im Studio mit dem Tempo eines Patches spielen zu können. Ein elementar wichtiges Modul in dieser Hinsicht stellt der Clock Divider dar. Auf Basis eines eingehenden Rhythmus kann er unterschiedliche Tempi bereitstellen, mit denen man spielt. Ein klassisches Modul dieser Gattung ist zum Beispiel der Doepfer A 160-2.

Doepfer A 160-2 Clock Divider
Clock Divider stellen unterschiedliche Rhythmen bereit, mit denen man leicht zwischen unterschiedlichen, aber zusammenhängenden Tempi wechselt. (Quelle: Doepfer)
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Sequenzer: Tempo-Wechsel

Variationsreiche Phrasierungen für interessante Übergänge in der Eurorack Performance

Der letzte Trick, den wir in diesem Workshop Interessierten noch auf den Weg geben wollen, bezieht sich auf die Phrasierung von Sounds für kreative Eurorack Übergänge. Dabei helfen Funktionsgeneratoren wie der Frap Tools Falistri, welche als Hüllkurven eingesetzt werden. Wie das genau beim Patchen läuft, kann man hier bei uns nachlesen. Funktionen haben in der Regel die Eigenschaft, erst wieder neu getriggert zu werden, wenn ihre Decay-Phase beendet ist. Dies kann man sich für einmalige Transitions zunutze machen – und zwar mit wenig Aufwand.

Frap Tools Falistri
Moduliert man das Decay des Frap Tools Falistri, werden manche Noten von Sequenzen verschluckt oder an vorherige „angehängt“. (Quelle: Frap Tools)

Eurorack-Melodien sind nie wirklich statisch

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Während der Performance artikuliert man mit einem VCA eine sequenzierte Synth-Stimme mit einer entsprechend langen Attack-Decay-Hüllkurve eines Funktionsgenerators. Stellt man das Decay länger ein, so erklingen mehrere Töne pro Hüllkurve. Verlängert man anschließend die Attack-Phase, fadet die Melodie auf einmal elegant ein und aus. Geschieht dies sehr langsam und wird zusätzlich das Tempo sukzessive verlangsamt, wird aus einer schnellen, prägnanten Melodie schnell eine sphärische Klangfläche.

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Funktionsgenerator-Sequenz

In diesem wie auch in anderen Fällen ist es natürlich hilfreich, einige Effekte in einer Send/Return-Kette zu haben. Gerade mit einem Hall könnte man die beschriebene Fläche natürlich noch einmal schön verschmieren. Auch ein Delay-Effekt würde sich für die oben beschriebenen FM-Percussion-Sounds eignen. Sie bekämen dadurch eine neue Raumwirkung, die ebenfalls zu einem eleganten Eurorack Übergang beitragen.

Zum Schluss

Das waren sie, unsere Eurorack Performance-Übergänge, auf die wir in unserem Workshop einführend eingegangen sind. Selbstverständlich gibt es noch mehr – aber diese hier sind bereits ein guter Start. Für diesen abschließend noch eine Erinnerung: Alle gezeigten Ideen für einzigartige Übergänge kann man sowohl von Hand als auch mit CV realisieren. Ganz egal, welche Module man verwendet – Crossfader, Switches, Clock Divider oder Funktionsgeneratoren: Man sollte immer alles Mögliche mit ihnen ausprobieren. Und gerade bei so etwas Komplexen wie dem Wechseln von Sounds, Phrasierungen und Tempi gilt auch: Übung macht den Meister. Man braucht ein wenig Zeit, um hinter die Feinheiten dieser Techniken zu steigen. Aber umso schöner ist es, wenn man sie dann drauf hat, versprochen.

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