Klangerzeuger in ein digitales DJ-Setup zu integrieren, kann unter Umständen zu einer sehr nervenzehrenden Angelegenheit werden. Ableton Link hat da einiges an Abhilfe geleistet und Pioneer DJ hat mit dem Pro DJ Link ebenfalls eine wegweisende Richtung eingeschlagen. Nur leider versteht eine alte Roland TR 808 nun mal keines dieser Protokolle, selbst MIDI ist hier noch nicht Standard. Oder wie sieht es mit den diversen Gerätschaften von Teenage Engineering aus? Was passiert mit einer Drummachine, die nur einen MIDI-Anschluss hat?
Synchronisieren lassen sich die alle mehr oder weniger, dafür sind aber viele unterschiedliche Methoden ausgedacht worden. Das liegt zum Teil daran, dass man sich nicht auf ein verbindliches Protokoll einigen konnte und diese teilweise ja sogar erst entwickelt werden mussten. Ein weiterer Grund ist, dass einige Hersteller gerne ihr eigenes Süppchen kochen. Wie kann denn nun eine Lösung aussehen, die all diese Aspekte berücksichtigt und unter einen Hut bringt? Das kleine Unternehmen Esser Prototyping hat darauf eine Antwort: Die Esser Hybrid Clock.
Die kleine Kiste im Holzrahmen hat sich voll und ganz der Synchronisation verschrieben. Moderne digitale Protokolle verarbeitet sie genauso wie klassische alte. Dafür ist sie mit jeder Menge Ein- und Ausgängen bestückt. Für den „Input“ stehen ein LAN-Anschluss (Pro DJ Link), Wi-Fi (Ableton Link), Audio Sync (für Soundkarten oder Teenage Engineering Produkte), MIDI oder auch eine interne Master-Clock zur Verfügung. Ausgangsseitig gibt es MIDI, Audio-Sync und sogar einen 5V Din Sync (für Klassiker wie die TR-808). Fehlt eigentlich nur noch CV/Gate und man könnte sogar in Modulare Synthesizer gehen, dafür kann man aber auch ein MIDI zu CV-Interface als Workaround benutzen. Theoretisch ist also das Synchronisieren von fast sämtlichen analogen und digitalen Gerätschaften, sowie Software möglich. Das ist für Arbeiten im Studio, Live-Performance und DJ-Gigs gleichermaßen interessant.
Besonders aufregend wird es, wenn man sieht, was für Features sonst in der Kiste stecken. Denn mit den Signalen lässt sich so einiges anstellen. Ein einstellbarer Swing ist nur der Anfang, Anstupsen oder Abbremsen funktioniert auch, Beatjumping ist ebenfalls in beide Richtungen möglich. Die Clock kann aber auch auf Knopfdruck verdoppelt oder geteilt werden, Half- und Double-Time-Effekte sind also kein Problem! Start und Stopp sind quantisiert, die Quantisierung kann jederzeit auf Reset gesetzt werden und steht mit verschiedenen Grids und Presets zur Auswahl. Für die Bedienung sind Funktionen wie das Nudging oder das „tappen“ des Tempos auf dedizierte Buttons gelegt. Persönlich anpassen kann man die Oberfläche über den Webbrowser.
Im Inneren des Aluminium und Holzgehäuses schlummert ein Dual-Core 240 MHz Mikroprozessor und eine Echtzeituhr. Sämtliche verbauten Potentiometer und Buttons sind hochwertig, die MIDI-Anschlüsse sind in der gängigen Größe ausgelegt. Wie ihr seht, hat sich der Entwickler richtig ins Zeug gelegt und ist keine Kompromisse eingegangen.
Das klingt alles so gut, dass einem schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Leider gibt es aber einen Haken: Die Esser Hybrid Clock existiert gegenwärtig lediglich als Prototyp und noch kein einziges Gerät steht zum Verkauf bereit und es gibt noch nicht einmal einen Preis. Das könnte sich in naher Zukunft aber bereits ändern. Da es sich bei dem Hersteller um eine kleine Firma handelt, ist bei großem Interesse der beste Weg, direkt mit den Verantwortlichen über E-Mail in Kontakt zu treten. Alle dafür notwendigen Infos und weitere Details gibt es auf der Facebook-Seite von Esser Prototyping.
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Bastian sagt:
#1 - 06.02.2023 um 09:56 Uhr
Hoffentlich kommt die Hybrid Clock bald auf den Markt! Absolute Marktlücke.