Stephen Lee Bruner alias Thundercat ist ein moderner Vertreter unserer Zunft, der sich kaum in eine bestimmte Schublade stecken lässt. Offensichtlich geht das Konzept auf, denn die Dinge laufen verdammt gut für den 1984 in Los Angeles geborenen Bassisten und Musikproduzenten! In diesem Web-Fundstück aus dem Jahr 2017 erleben wir Thundercat mit seiner dreiköpfigen Band beim „NPR Music Tiny Desk Concert“.
Thundercat: Bassist und Produzent
Als Einflüsse nennt der 38-Jährige bekannte Basslegenden wie Jaco Pastorius, Marcus Miller oder Stanley Clarke. Der Sohn des bekannten Soul&Funk-Drummers Ronald Bruner liebte schon in früher Jugend den Jazz von Bands wie dem Mahavishnu Orchestra oder John Coltrane. Aber auch rockige Sounds von Bands wie Cream wussten ihm zu gefallen.
Wen wundert es da noch, dass Thundercat schon früh in verschiedenen Stilistiken als Sideman unterwegs war – lange, bevor er an eine Solokarriere dachte. Schon in den frühen 2000er-Jahren arbeitete er mit der Funk-Metal-Band Suicidal Tendencies (einer seiner Vorgänger bei dieser Band hört übrigens auf den klangvollen Namen Rob Trujillo!), doch er stellte seine groovigen Dienste auch Künstlern wie Erykah Badu, John Legend oder Snoop Dogg zur Verfügung.
Größere Bekanntheit erlangte Thundercats Bassspiel erstmals durch die Zusammenarbeit mit dem kalifornischen DJ und Produzenten Flying Lotus (Anspieltipp: „Cosmogramma“ von 2010), welcher ihn auch ermutigte, als Bandleader in Erscheinung zu treten. Im Jahr 2011 erschien mit „The Golden Age of Apocalypse“ sein erstes Soloalbum. Drei weitere sollten folgen: „Apocalypse“ (2013), „Drunk“ (2017) und „It Is What It Is“ von 2020.
Hitfabrik Thundercat?
Die Melange aus Solokarriere und Auftragsmusiker und -Produzent sollte sich als geniale Idee herausstellen. 2015 landete Thundercat als Bassist und Producer des Albums „To Pimp a Butterfly“ von Kendrick Lamar nicht nur einen US-Hit, sondern auch gleich einen internationalen Chartbreaker.
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Weitere wichtige Stationen waren „The Divine Feminine“ (2016) des US-Rappers Mac Miller oder „An Evening With Silk Sonic“ von Bruno Mars und Anderson Paak aus dem Jahr 2021.
In diesem YouTube-Video sehen wir Thundercat mit seinen Mitmusikern Dennis Hamm, Justin Brown und Miguel Atwood-Ferguson beim legendären „NPR Music Tiny Desk Concert“ aus dem Jahr 2017. Die Band zieht hier in nur drei Songs (“Lava Lamp”, “Friend Zone” und “Them Changes”) sämtliche Register ihres Könnens, und Thundercat präsentiert uns alle Skills, für die wir ihn lieben, auf dem Silbertablett: Ultracoole Neo-Soul-Grooves, elaborierte Sechssaiter-Akkordarbeit, wieselflinke Soli, kranke Effektsounds, catchy Vocals und perfekt-süße Chorstellen.
Viel Spaß mit dem Clip!