Stell Dir vor, dein Plattenspieler ist ein Sequenzer – das Malista System ist genau das. Ein Stepsequenzer auf einem rotierendem Turntable für bis zu sechs Sounds, mit völliger Freiheit im Grid. Du schiebst Dir Grooves zurecht, triggerst Soundmodule oder Plugins in der DAW und nimmst alles in MIDI auf. Eine herrlich verspielte Alternative zu den üblichen Sequenzersystemen.
Ganz hinten im kleinen Bungalowdorf, weit weg vom Hauptareal stellten Officina del Malista auf der Superbooth23 ein völlig abgefahrenes neues Sequenzer-Konzept vor: Step-Recording mit dem Plattenspieler. Geschwindigkeitskontrolle per Pitchfader. Mit Interface für Modularsysteme. MIDI.
Prinzip des Malista Systems
Das Prinzip ist so simpel wie genial. Auf einer runden Metallplatte und einer Slipmat aus Papier werden Magnete platziert. Darüber schwebt eine Plexiglassplatte, auf der wiederum magnetische Kontaktklötze aus Metall platziert werden. Diese geben jedes Mal, wenn ein Magnet unter ihnen vorbeirotiert einen Impuls über ein buntes Kabel an ein kleines Interface weiter, welches diese Informationen per LAN-Kabel an eine Basisstation weiterleitet.
Von hier werden die rhythmischen Impulse inklusive der MIDI-Clock (!) an das ML23MIDI-Modul weitergeleitet, dort aufbereitet und als MIDI-Noten an Klangmodule oder die DAW eures Vertrauens geschickt.
Was auf den ersten Blick eher versponnen wirkt, macht schon beim bloßen Zuschauen völlig Sinn. Die Trigger-Magneten können auf der Slipmat in ein 16er-Beatgrid verteilt werden, sodass er ein leichtes ist, einen simplen Four-to-the-floor-Rhythmus mit vier Magneten für Bassdrum-Impulse, zwei Magneten für einen simplen Clap und 16 Magneten für ein flottes Hi-Hat-Pattern zu erzeugen.
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Der Spaß beginnt mit dem Verschieben der Magnete, wodurch merkwürdige Shuffle-Grooves á la Green Velvet bis hin zu sehr komplexen Patterns machbar sind, einfach durch schlichtes Verschieben und Verrutschen der sechs Impulsabnehmer. Und natürlich sind auch völlig schräge Rhythmen problemlos machbar, einfach mit dem Verschieben der Tonabnehmer. Die sechs Pickups hängen an farbkodierten Kabeln, wirken hochwertig und verfügen über ein solides Gewicht.
Vor allem aber überzeugt das innovative Konzept. Das ist sicher nichts für den Club-DJ, aber im Studio sorgt das Malista-System für sehr inspirierende Grooves. Und auch in Kunsträumen, Installationen und Lerneinrichtungen dürfte diese höchst intuitive Form des Beat-Machens ein voller Erfolg sein.