Beim analogen Prophet-5 von Sequential Circuits handelt es sich um einen der wichtigsten Vintage-Synthesizer der Musikgeschichte. Er wurde zwischen 1978 und 1984 produziert und zählt zu den sehr frühen Analog-Synthesizern mit digitalen Speicherplatz!

- Arturia Prophet-5 V – Virtueller Franzose
- u-he Repro – das deutsches Doppel
- Cherry Audio P-10 – der dicke Prophet-10
- Softube Model 80 Five Voice Synthesizer – Schwedischer Purist
- Hardware-Controller für Prophet-5 Plugin
- Hardware-Nachfolger des Prophet-5 als Neuware
- PRAXIS Vergleich – Factory Patches des Prophet-5
- Alle Prophet 5 Emulationen im Preset Check
- FAZIT – die besten Prophet-5 Plugins im Vergleich
Ursprünglich wollte Dave Smith so etwas wie eine polyfone Version des Moog Minimoog entwickeln.
Der fünfstimmige Sequential Circuits Prophet-5 überzeugte dann aber doch mit seinem ganz eigenen klanglichen Charakter – und spielt dabei in derselben Liga wie der Oberheim OB(Xa) und der Roland Jupiter-8. Jeder der drei hat dabei seine Stärken – besonders breit und fett ist der OB-Xa. Die größte Vielseitigkeit gibt es beim Jupiter-8.
Der Prophet-5 hingegen ist die perfekte Mischung aus Direktheit und Wärme – und deswegen auch der meist-verwendete Synth in der Musikgeschichte, weil er eben “immer passt” – nicht nur musikalisch sondern auch mixtechnisch. Mehr über das originale Flaggschiff Prophet-5 und seine Modellvarianten erfahrt ihr im Bonedo Vintage Synth Feature.
Arturia Prophet-5 V – Virtueller Franzose
Ein emulierter Prophet 5 ist natürlich ein fester Bestandteil der beliebten Arturia V-Collection. Den Arturia Prophet-5 V kann man aber auch als einzelnes Software-Produkt kaufen – zum stolzen Preis. Günstiger ist überraschenderweise der Arturia Prophet V, der einen virtuellen Prophet 5 und Prophet VS in einem Plugin vereint.
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Das Software-Instrument Prophet-5 V von Arturia beherbergt wiederum deutlich mehr Features als der originale Prophet 5: Im Advanced Panel kommt ein zweiter LFO mit sechs Wellenformen sowie ein erweiterter Modulationsblock, der „Function Generator“, zum Vorschein.
Die Effektsektion umfasst drei seriell oder parallel verschaltbare Slots mit jeweils 16 FX-Typen – ein Rekord unter den Prophet 5 Emulationen. Für die aktuelle Musikproduktion in der DAW ist der Prophet-5 V damit bestens gewappnet. Nicht zuletzt unterstützt das Plugin von Arturia auch MPE und Microtuning.


u-he Repro – das deutsches Doppel
Gleich zwei Klassiker von Sequential Circuits emuliert u-he aus Berlin: u-he Repro versammelt Repro-5 (SCI Prophet 5) und Repro-1 (SCI Pro-One) in einem Produkt. Zum sehr akzeptablen Preis liefert das Plugin viel Sound, Inspiration und ziemlich gute Qualität. Der Repro-5 ist achtstimmig spielbar, umfasst erweiterte Modulationen und verfeinert seinen Basisklang mithilfe einer retro-orientierten Effektsektion bestehend aus Kompressor, Echo/Chorus, Tape-Delay und Plate Reverb.

Hinzu kommt ein polyfoner Verzerrer für crushige Sounds. Beachtung verdient das separate Tweak Panel, das das individuelle Tuning einzelner Module des Repro-5 erlaubt.
In der Factory Library dienen über 950 Presets als praktische Vorlagen, die man über den praktischen Browser entdecken kann. Allein schon das doppelte Aufgebot mit zwei großartigen Klassikern sowie die 5-Sterne-Bewertung im Bonedo-Test machen u-he Repro zum Favoriten.


Cherry Audio P-10 – der dicke Prophet-10
Sequential Circuits brachte 1980 eine quasi doppelte Ausführung des Prophet-5. Diesen Prophet-10 gibt es nun ebenso als Plugin. Es heißt einfach P-10 und stammt von Cherry Audio.

Dieses Software-Instrument wartet mit einigen Extras auf: Layer/Splits mit bis zu 32 Stimmen, umfangreiche Effektsektion oder ein vierspuriger Step-Sequenzer mit 128 Schritten. Und das Beste: Regulär kostet der Cherry Audio P-10 nur 69 Euro und schneidet im Cherry Audio P-10 Test sehr gut ab.


Softube Model 80 Five Voice Synthesizer – Schwedischer Purist
Der Hersteller Softube meint es beim Model 80 Five Voice Synthesizer buchstäblich ernst. Tatsächlich bietet der virtuelle Synthesizer genau fünf Stimmen und verhält sich so polyfon wie das Original. Auch die weiteren Komponenten sind bewusst detailgetreu übernommen.

So fehlen auch gänzlich Extras wie Effekte, die man bei Soft-Synths immer wieder gern verwendet. Immerhin lässt Softube seinen Usern offen, ob sie Lautstärke und Filterfrequenz per Velocity oder Aftertouch steuern möchten.
Für einen breiteren Stereoklang sorgt die „Voice Pan Spread“-Funktion. Die mitgelieferte Library ist qualitativ gut, aber nicht sehr inspirierend bzw. modern.
Alles in allem ist der Softube Model 80 Five Voice Synthesizer der Purist unter den Prophet 5 Emulationen, der mit viel Retro-Charme wirbt.
Hardware-Controller für Prophet-5 Plugin
Etabliert haben sich bislang vor allem zwei Emulationen: Arturia Prophet V und u-he Repro – und genau für diese Plugins bietet Soundforce den Hardware-Controller SFC-5 an. Diese robuste Hardware aus den Niederlanden beschert mit 32 Drehknöpfen und 28 Schaltern einen haptischen Genuss bei der Programmierung von Patches der Software-Synthesizer. Nähere technische Hinweise finden sich auf der Produktseite von Soundforce. Sicherlich ist der Controller kein „Must-have“, aber eine schöne praktische Option.

Hardware-Nachfolger des Prophet-5 als Neuware
Tatsächlich gibt’s den Prophet-5 wie seinen großen Bruder, den Prophet-10, seit geraumer Zeit als Neuauflag. Für Vintage Fans mit Faible für Hardware-Synths ist das sicherlich ein großes Fest, das aber natürlich auch finanziert werden will. Als Desktop-Modell könnte da der neue Behringer PRO-800 eine erstaunlich günstige Alternative darstellen.






Dabei handelt es sich tatsächlich aber um einen Klon des kleineren Nachfolgemodells, des Prophet-600, von Sequential Circuits. Zumindest konnte der Behringer Pro-1, eine Kopie des monofonen Sequential Circuits Pro-One, schon einige Musiker begeistern. Wer richtig kostengünstig mit der DAW Musik produziert, wird sich aber wahrscheinlich doch ein Plugin holen und es mit vielen aktuellen Presets nutzen.