Es gibt nicht allzu viele klassische Bassmodelle, die seit mehr als fünf Jahrzehnten die Bestsellerlisten anführen. Der Stingray von Music Man gehört aber ganz sicher zu dieser Gruppe! Wer den „real deal“ – also ein Exemplar aus amerikanischer Fertigung – besitzen möchte, muss dafür allerdings naturgemäß recht tief ins Portemonnaie greifen. Erfreulicherweise gibt aber auch eine Lösung für weniger betuchte Stingray-Fans. Music Man hat ihre Designs nämlich an die Firma Praxis Musical Instruments lizenziert, die offizielle Kopien der Music-Man-Modelle in Fernost produzieren lässt und weltweit unter dem Label “Sterling by Music Man” vertreibt. Den preisgünstigsten Einstieg in die Music-Man-Welt bietet die S.U.B-Serie von Sterling – ein viersaitiger Stingray kostet hier aktuell nur um die 500,- Euro. Wir haben uns ein Exemplar in einem coolen „Mint Green“ liefern lassen und sind gespannt, wie viel Stingray-DNA in der Low-Budget-Version steckt.
Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4 – das Wichtigste in Kürze
- preisgünstiger viersaitiger Stingray aus Fernost
- Linde-Korpus
- Hals und Griffbrett aus Ahorn
- H-1 Keramik-Humbucker
- aktiver Zweiband-Preamp
Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4- ein echter Stingray oder nicht?
Kein Frage, der Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4 sieht aus wie ein echter Stingray und bietet darüber zahlreiche typische Features des Originals. Der Korpus besitzt die klassische Stingray-Form und kommt mit den üblichen Shapings, damit am Unterarm und an den Rippen nichts drückt.
Der Korpus wurde bei unserem Testbass in klassischem „Mint-Green“ lackiert. Für den typischen Stingray-Look gibt es natürlich ein ovales, dreilagiges Pickguard in Weiß.
Der Bass besteht aus Linde, welches aufgrund seines günstigen Preises bevorzugt bei Budget-Bässen zum Einsatz kommt. Linde zeichnet sich in der Regel durch einen warm-organischen Ton aus – aus klanglicher Sicht muss diese Wahl also kein Nachteil sein!
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Ahornhals mit 21 Bünden
Für den Hals kommt Ahorn zum Einsatz, und auch das Griffbrett besteht aus dem traditionell bewährten Hartholz. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz wurden Halsrücken und Griffbrett mit einer dezenten Matt-Versiegelung versehen.
Im Griffbrett des Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4 sitzen 21 Bünde; zur Orientierung gibt es schwarze Punkte zwischen den Bünden sowie an der Flanke. Die Halskonstruktion wurde schließlich mit sechs Schrauben samt Metallplatte fest mit dem Korpus verschraubt.
Ein sehr praktisches Features hat der Budget-Stingray ebenfalls vom Original geerbt: Die Halskrümmung wird sehr komfortabel mit einem Einstellrad einjustiert, das am Ende des Griffbretts sitzt. Spezielles Werkzeug ist dafür nicht nötig – jeder Schraubendreher oder irgendein länglicher Gegenstand in der richtigen Größe ist dafür geeignet.
Traditionell anmutende Hardware
Die Hardware des Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4 ist eher schlicht gehalten, funktional und qualitativ aber durchaus in Ordnung. Auf der Kopfplatte sitzen offene Vintage-Mechaniken in der typischen 3:1-Anordnung sowie ein runder Saitenniederhalter für die A – und D-Saite.
Die Saiten laufen über einen schlichten, 38mm breiten Sattel aus Kunststoff und werden am Korpus von einer Brücke aufgenommen, die auf den ersten Blick wie eine klassische Stingray-Bridge aussieht. Bei genauerer Betrachtung erinnert allerdings nur die große ovale Grundplatte an das Original. Es fehlen jedoch die typischen beiden Poller neben den Saitenreitern – und auch auf die schraubbaren Saitendämpfer muss man verzichten. Selbstverständlich bietet die simple Winkelbrücke aber die üblichen Einstellmöglichkeiten für Intonation und Saitenlage.
Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4: Tonabnehmer & Elektronik
Ein Stingray besitzt bekanntlich immer einen großen Humbucker vor der Brücke – so auch der Sterling by Music Man S.U.B. Sting Ray 4. Zum Einsatz kommt ein H-1-Modell, das mit acht großen Polepieces und einem Keramikmagneten ausgestattet ist.
Der Humbucker schickt das Signal schließlich zu einer aktiven Elektronik, die einen Zweiband-Equalizer zur Klangformung bereithält. Auf der Stingray-typischen gebogenen Kontrollplatte gibt es zum Regeln dementsprechend einen Lautstärkeregler und zwei EQ-Regler für Bässe und Höhen.
Ohne Strom geht beim günstigen Stingray rein gar nichts, denn ein Passivbetrieb ist nicht vorgesehen. Der Saftspender in Form eines handelsüblichen 9-Volt-Blocks sitzt in einem Fach mit Klappdeckel und kann somit ohne Werkzeug ausgewechselt werden.