The Intersphere könnte man als die deutsche Antwort auf Rockbands wie Deftones, A Perfect Circle oder Oceansize bezeichnen. Auch nach 18 Jahren Bandgeschichte zieht sich neben ausgefeiltem Songwriting und technischer Raffinesse vor allem eine einzigartige Spielfreude durch alles, was die vier Mannheimer um den Schlagzeuger Moritz Müller tun. Mit ihrem Album „Wanderer“ veröffentlichen sie nach mehr als vier Jahren ein Album, das sich nach Aussage des Frontmanns Christoph Hessler mehr denn je auf Energie und starkes Songwriting und weniger auf vertrackte Rhythmen konzentriert.
In einem Interview erzählt Christoph, dass sich durch den Corona-Lockdown die Arbeit am Album zu früheren Plattenproduktionen der Band unterschied. So wurden beispielsweise Jams während der selten möglichen Bandproben detailliert mitgeschnitten und im Nachgang von Christoph im Homestudio zerschnitten und neu zusammengesetzt. Auf diese Weise entstand zum Beispiel auch der Song „Bulletproof“, der auf einem interessanten Drum-Arrangement basiert. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Workshop!
Die Grooves
„Auch Bulletproof: (…) als es wieder ging, haben wir kurz geprobt und da haben wir dann so ein paar Sachen aufgenommen und die ganze Zeit mitlaufen lassen. Und der Moritz spielt zwischendrin immer so irgendwas halt. Da macht der halt irgendwas und probiert da irgendwelche Sachen rum. Und da war’s dann ganz oft so, dass ich so Beat-Teile von ihm dann ausgeschnitten habe, an die er sich dann gar nicht mehr erinnern konnte. Und da sind dann tatsächlich Songs entstanden.“ (Christoph Hessler, im Interview mit dem Visions Magazin)
Auf brachiales Intro folgt Bonham-Hommage
„Bulletproof“ wird von einem fulminanten Intro-Teil eingeleitet, in Form eines Unisono-Laufs zwischen Schlagzeug und Gitarrenfraktion.
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Anschließend geht es mit dem Vers-Teil weiter. Moritz’ hypnotischer Beat klingt dabei wie eine heutige Version von Led Zeppelins „Immigrant Song“ und verzahnt wunderbar mit dem synkopischen Bassgitarren-Part.
Nach der ersten Hälfte des Verses wird der Beat-Fluss plötzlich von einem wilden Fill-in unterbrochen. Moritz spielt hier eine schnelle Hand-Fuß-Kombination in Sechstolen.
Kurz darauf gibt er gleich noch ein Fill-in zum Besten, das mit einer Hand-to-Hand Figur über Snare und Toms wunderbar in den Chorus überleitet.
Auch im zweiten Vers gibt es zwei spannende Fill-ins zu hören
Auf halber Strecke wird der Beat zunächst wieder mit einer wilderen Idee unterbrochen. Moritz spielt hier schnelle Four-Stroke-Ruffs zwischen erstem Tom und der Snare und bindet anschließend zwei Hi-Hat-Lifts mit ein. Wie schon beim obigen Beispiel „Fill No. 1“, beendet er das Ganze mit einem markanten Flam auf der Snare auf der vierten Zählzeit – ein guter Trick, um die darauffolgende „1“ richtig groß klingen zu lassen!
Den zweiten Chorus bereitet Moritz wieder mit einer Hand-Fuß-Kombination vor. Diesmal bleibt er ausgehend vom Vers-Beat im Sechszehntel-Raster.
Im Chorus spielt Moritz den Vers-Beat weiter, nur mit dem Unterschied, dass er statt der Hi-Hat das Ride-Becken benutzt, was dem Teil etwas mehr Größe verleiht. Das Ganze wird obendrein mit einem Schellenkranz unterstützt.
Hier könnt ihr euch eine spannende Live-Perfomance von „Bulletproof“ anschauen:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
Jonas