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Gibson SG Standard 2019 Ebony Test

Die Gibson SG Standard 2019 Ebony ist die Fortführung eines absoluten Dauerbrenners im Sortiment des derzeit wirtschaftlich angeschlagenen Gibson-Konzerns – immerhin wird der Klassiker seit seinem Erscheinen im Jahr 1961 ununterbrochen gebaut.

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Auch wenn die SG für viele Puristen unverbesserlich erscheint, tut man gut daran, Modellpflege zu betreiben und die Instrumente dem Zeitgeist anzupassen. Schließlich haben sich Ansprüche und Sounds in Laufe der letzten 50 Jahre ziemlich massiv verändert.

Details

Konzept und Aufbau

Als Update der Les Paul, die Anfang der 60er Jahre ein Dasein als Ladenhüter fristete, kam die SG, die bis 1963 ebenfalls den Zusatz “Les Paul” trug, als futuristische Antwort auf die spacigen Fendergitarren auf den Markt. Obwohl sich Les Paul zunächst mit der neuen Konstruktion auf Werbefotos ablichten ließ, beendete er kurze Zeit später diese Verbindung, woraufhin auch ein neuer Name hermusste. Die Bezeichnung SG bedeutet nicht etwas Small Guitar, sondern Solidbody Guitar, obwohl sie im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, der Les Paul, eine eher fragile Erscheinung ist. Das sah Les Paul übrigens ähnlich, und so missfiel dem vermeintlichen Namensgeber das neue Topmodell nicht nur wegen der beiden Hörner. In einem Interview erklärte der Meister, dass die SG für seine Ansprüche nicht “solid” genug sei und verweist auf den flachen Hals-Korpus-Übergang und die daraus resultierenden Tuningprobleme.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Gibson SG Standard 2019 wird inklusive einer wertigen Tragetasche geliefert,…

Aber kommen wir zurück in die Gegenwart und zu den allgemeinen Features der SG Standard 2019. Wichtigste Grundzutat einer klassischen SG ist das gute alte Mahagoniholz, aus dem auch beim aktuellen Modell wieder Hals und Korpus gefertigt werden. Im Gegensatz zur Les Paul gibt es hier keine zusätzliche Ahorndecke, wodurch die SG nicht nur leichter, sondern auch wesentlich dünner ist. Trotz eingesparter Arbeitsschritte und Materialien wurde sie anfangs teurer gehandelt als die Les Paul und kostete in ihrem Erscheinungsjahr 290 Dollar, während die Les Paul Standard für 265 Dollar den Besitzer wechselte.

Fotostrecke: 4 Bilder Die klassische SG besitzt einen Korpus aus Mahagoni und dieses Tonholz findet man auch bei der aktuellen SG 2019.

Die Testgitarre ist mit einem 490R und einem 490T Alnico II Modern Classic Humbucker ausgestattet, die klassisch über separate Volume- und Tonregler sowie einen Dreiwege-Kippschalter gesteuert werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Zwei 490er Alnico II Modern Classic Humbucker in Steg- und Hals-Position sorgen für einen druckvollen Sound.

Untypisch für ein Standardmodell sind die aus Aluminium gefertigten Tune-O-Matic Bridge und Stopbar.

Fotostrecke: 4 Bilder Als Brücke kommt ein Aluminium Tune-O-Matic Steg mit Aluminium Stopbar zum Einsatz.

Bei der SG sind die Hals- und Mensurmaße die gleichen wie bei den Les-Paul-Modellen. Das aufgeleimte Palisandergriffbrett hat einen 12-Zoll-Radius und ist mit 22 kältebehandelten Low-Bünden ausgestattet. Dank dieser Behandlung ändert sich die molekulare Struktur und macht die Bünde laut Hersteller besonders widerstandsfähig. Die äußerst simple Gesamtkonstruktion der SG hat seit dem Urmodell den Nachteil, den bereits der im Jahr 2009 verstorbene Les Paul monierte: Wegen des sehr flachen Hals-Korpusübergangs, der erst spät ansetzt, “eiert” das Tuning, sobald man am Hals zieht. Natürlich ist das auch bei anderen Gitarren so, nur setzt dieser Effekt bei einer SG schon bei leichtem Druck ein. Der Vorteil des hoch angesetzten und sehr flachen Übergangs zum Korpus ist die ausgezeichnete Bespielbarkeit der hohen Lagen. Die leicht abgewinkelte Kopfplatte beherbergt sechs Grover-Rotomatic-Mechaniken mit Kidney-Flügeln. Sie arbeiten wie gewohnt leichtgängig und sehr genau.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Vorteil des hoch angesetzten und sehr flachen Übergangs zum Korpus…
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Profilbild von Christian Marx

Christian Marx sagt:

#1 - 12.11.2019 um 13:20 Uhr

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hallo, ist bei dem test nicht aufgefallen, daß die tonabnehmer sehr mikrofonisch sind? es gibt im netz sogar ein video, wo der gitarrist in die gitarre spricht und schreit, was der amp dann überträgt.jedenfalls mußte ich die tonabnehmer wachsen, damit das pfeifen bei high gain sounds verschwindet.

    Profilbild von Robby Mildenberger

    Robby Mildenberger sagt:

    #1.1 - 13.11.2019 um 19:25 Uhr

    0

    Hallo Christian,
    ein mikrofonisches Verhalten ist mir nicht aufgefallen, denn sonst hätte ich es im Test erwähnt. Die beiden Tonabnehmer-Modelle 490R und 490T sind schon ab Werk gewachst, weshalb es mich wundert, dass sie in deiner Gitarre Probleme gemacht haben. Übrigens kenne ich die beiden Pickups recht gut, denn ich habe sie eine Zeit lang auf meiner Tourgitarre gespielt und hatte auch da nie Probleme mit Mikrofonie.Es gibt aber noch einen einfachen Trick:
    Wenn eine Gitarre trotz gewachster Tonabnehmer zum Pfeifen neigt, kann es helfen, wenn man ein passend zurechtgeschnittenes (weiches) Stück Schaumstoff unter den Pickup legt, um den Hohlraum auszufüllen.Viele Grüße Robby

    Antwort auf #1 von Christian Marx

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