ANZEIGE

‘Nothing Compares 2 U’: Das ist die verrückte Geschichte hinter Sinéad O’Connors Welthit

Am Mittwoch ist die Irin mit der kraftvollen Stimme im Alter von 56 Jahren gestorben. Ihr größter Erfolg ‘Nothing Compares 2 U’ war dabei ein Coverversion von Prince. Hier gibt es die Geschichte hinter dem Welthit.

© Screenshot aus YT-Video

“Mit großer Traurigkeit geben wir das Ableben unserer geliebten Sinead bekannt”, gab die Familie von O’Connor in einer Erklärung bekannt. “Ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört und haben darum gebeten, in dieser sehr schwierigen Zeit nicht gestört zu werden.” Über die genauen Umstände ist in der Öffentlichkeit nichts bekannt. Letztes Jahr hatte sich ihr 17-Jähriger Sohn das Leben genommen.

Sinéad O’Connor schaffte 1990 den Durchbruch mit ‘Nothing Compares 2 U’. Das dazugehörige Musikvideo mit der Nahaufnahme von ihrem Gesicht ist mittlerweile Kult. Über 400 Millionen mal wurde es auf YouTube geklickt, dazu hat bestimmt jeder Musikfan das Video zumindest zehnmal auf MTV gesehen. Doch wie ist es überhaupt zu diesem Hit gekommen?

Prince schreibt den Song, veröffentlicht ihn aber nicht

Im Sommer 1984 besuchte Prince die Victory-Tour der Jacksons. Als er dann wieder zu Hause ankam, begab er sich direkt in eine Lagerhalle mit dem Namen “Flying Cloud Drive Warehouse” in Minnesota. Dort angekommen spielte er alle Instrumente selbst ein und nahm den Song auf. In Anwesenheit der Technikerin Susan Rogers dauerte es damals nur wenige Stunden, ehe die erste Version von ‘Nothing Compares 2 U’ fertig war. “Ich war verblüfft, wie schön es war”, sagte Rogers in einem späteren Interview. “Er nahm sein Notizbuch und ging ins Schlafzimmer, schrieb den Text sehr schnell, kam wieder heraus und sang ihn. Ich war sehr beeindruckt davon.” In diesem Video hört man Prince originale Version, die erst zwei Jahre nach seinem Tod veröffentlicht wurde.

Prince war allerdings der Meinung, dass der Song nicht zu seinem Image passe. In weitere Folge schenkte er den Song seiner damaligen Band ‘The Family’, die er mit seiner damaligen Freundin Susannah Melvoin und dem Sänger Paul Peterson gegründet hatte. Die Band veröffentlichte den Song 1985 auf ihrem einzigen Album ‘The Family’. Der Name “Prince” wurde bei ‘Nothing Compares 2 U’ allerdings beibehalten. Das Album war ein einziger Flop und die Gruppe löste sich kurze Zeit später wieder auf.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

O’Connor war sofort in den Song verliebt

Nach dem Release wurde es erstmal ruhig um den Song. Jahre später machte sich Sinéad O’Connors Managerin Fachtna O’Ceallaigh auf die Suche nach Material für das neue Album ‘I Do Not Want What I Haven’t Got’. Dabei erinnerte sie sich an den Song von The Family und Prince und schlug O’Connor vor, eine Coverversion zu singen. Die Sängerin fühlte sich sofort mit Text, bei dem es um Liebe geht, verbunden. Zu dieser Zeit ging die Beziehung mit O’Ceallaigh in die Brüche und das Lied gab ihr Kraft, die Situation zu verarbeiten.

“Sie waren gerade dabei, sich zu trennen, als wir Nothing Compares 2 U aufnahmen”, sagte Chris Birkett, der den Song mitproduzierte, in einem Interview. “Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie so gut gesungen hat. Sie kam ins Studio, machte es in einem Take, nahm es gleich doppelt auf und es war perfekt, weil sie total in dem Song drin war. Es spiegelte ihre Situation wider.”

Dabei hat sich O’Conner auf das Wesentliche konzentriert. Das Lied besteht aus einem emotionsgeladenen und authentischen Gesang mit wenigen instrumentalen Elementen: Ein paar Streicher im Hintergrund, ein simpler Drumloop und ein Chor im Hintergrund. Der Song wird allein durch die bewegende Stimme von O’Connor gezogen. Der Schmerz in ihrer Stimme kommt dabei immer wieder zum Vorschein, etwa im Refrain, wird dann aber wieder durch den kraftvolle Gesang verdrängt.

Musikvideo macht aus Hit ein Phänomen

Das entscheidende Puzzlestück zum Welthit war letztlich das Musikvideo. Regisseur John Maybury hatte eigentlich vor, dass O’Connor in schwarz gekleidet durch Paris läuft. Die Nahaufnahme von ihrem Gesicht beeindruckte den Regisseur allerdings dermaßen, dass diese Einstellung während des Gesangs ständig zu sehen ist.

Mit ihrem Blick öffnet die Sängerin den Sehern einen Blick in ihre Gefühlswelt. Zuerst sucht sie mit ihren grünen Augen den direkten Kontakt, dann verliert sie sich in ihren Gefühlen und schaut weg. “Alle Blumen, die du gepflanzt hast, Mama, im Garten / Sind gestorben, als du weggingst / Ich weiß, dass das Leben mit dir, Baby, manchmal schwer war / Aber ich bin bereit, es noch einmal zu versuchen.” Diese Zeilen sorgten am Ende des Songs dazu, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen.

“Ich wusste nicht, dass ich weinen würde, als ich in dem Video sang, weil ich bei den Aufnahmen im Studio nicht geweint habe”, erinnerte sie sich später. “Aber jedes Mal, wenn ich den Song singe, denke ich an meine Mutter. Ich höre nie auf, um meine Mutter zu weinen. Ich konnte es nicht ertragen, deswegen 13 Jahre lang in Irland zu sein.” O’Connor hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, die 1986 bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Die Sängerin warf ihr später psychischen und physischen Missbrauch vor.

2016 sagte sie schließlich zu dem Song: “Ich denke, ich bin wahrscheinlich ähnlich wie Millionen von Menschen, die den Song geliebt haben, und wir sind alle Menschen, die den Song mit einem Verlust irgendeiner Art verbinden.”

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Hot or Not
?
OConnorFB Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Headrush Flex Prime | The perfect compact Multi-FX solution? | Sound Demo
  • Wampler Catacombs | Digital Delay into Room Reverb
  • Behringer Syncussion SY-1 Sound Demo (no talking)