Spätestens mit ihrem Superhit „No One Knows“ haben sich Queens of the Stone Age für immer ein Denkmal gesetzt. Frontmann Josh Homme gilt nicht nur als versierter Sänger, Gitarrist und Songwriter. Auch auf dem neuen Langspieler der Band „In Times New Roman…“ beweist er wieder einmal, durch verrückte Arrangements, schräge Gitarrenklänge sowie eine gesunde Portion Humor den unverwechselbaren QOTSA-Sound stetig weiterentwickeln zu können, ohne dabei den staubigen Stoner Rock seiner damaligen Band Kyuss zu vergessen.
Für das teils druckvolle und lässige Drumming ist Jon Theodore verantwortlich, der schon auf den ersten Alben der Ausnahmeband The Mars Volta bewiesen hat, welch genialer und innovativer Rocktrommler er ist. In diesem Workshop möchten wir euch Groove-Beispiele aus vier Songs vom neuen QOTSA-Album zeigen. Viel Spaß!
Queens of the Stone Age: „Paper Machete“
„Paper Machete“
Die energetische Achtel-Hi-Hat ist das, was den Intro-Beat von „Paper Machete“ antreibt. Jon spielt die Bassdrum dabei vermehrt auf den Achtel-Offbeats, was den Beat irgendwie „hip“ klingen lässt und einen gewissen Loop-Charakter mitbringt (man denkt sofort an den Motorik Beat à la Kraftwerk). Dieser wird durch den Stop auf der vierten Zählzeit im zweiten Takt noch verstärkt.
„Negative Space“
„Negative Space“ erinnert mit seinem lässigen Groove sofort an Songs wie „Ramble On“ oder „Heartbreaker“ von Led Zeppelin. Jon spielt den Intro-Beat nicht auf der Hi-Hat oder dem Becken, sondern auf dem Rim (der Snare vermutlich). Analog zum Basslauf variiert er alle zwei Takte sein Pattern und ergänzt es mit kleinen Bassdrum-Figuren oder kurzen Fill-ins auf der Snare.
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Das Spielen auf dem Rim ist übrigens ein tolles Stilmittel, um Beats beispielsweise für ein Intro oder einen Down-Part etwas dünner und kleiner klingen zu lassen, da es einen gewissen „Filter-Effekt“ mimt. Dadurch bietet es in Sachen Dynamik Headroom nach oben (da allein der Wechsel auf die Hi-Hat schon als Steigerung empfunden wird), ohne jedoch an Druck einbüßen zu müssen, da man Snare und Bassdrum eben gleichlaut spielen kann.
„Carnavoyeur“
Nach dem verspielten „Negative Space“ kommt der Beat von „Carnavoyeur“ recht gradlinig daher. Die Pause der Bassgitarre nutzt Jon für kleine Variationen. Hier könnt ihr euch eine davon anhören:
Und hier hört ihr eine weitere Variation:
„Emotion Sickness“
Unter allen hier aufgeführten Bespielen ist der Intro-Beat zu „Emotion Sickness“ vielleicht der komplizierteste. Mit Snare und Bassdrum folgt Jon hierbei dem Riff der Bassgitarre, was im Notenbild zunächst nicht weiter spektakulär aussieht. Das Salz in der Suppe ist jedoch, wie er dabei die Hi-Hat öffnet und schließt. Achtet doch einmal darauf, wann er sie kurz und wann er sie wiederum lang ausklingen lässt! Das macht diesen Beat sehr speziell und organisch.
Hier könnt ihr euch den Queens Of The Stone Age Song „Paper Machete“ in der Live-Version anhören:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
Jonas