Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Faith No More: „Easy“

Coverversionen sind ein heikles Thema, an dem sich schon so manche Band die Finger verbrannt hat. Alles richtig gemacht haben 1992 allerdings die US-Kultrocker Faith No More mit ihrer Interpretation von „Easy“. Der Song stammt eigentlich aus dem Jahr 1977 und wurde zuerst von den Commodores gesungen. Faith No More veröffentlichten den Track als Single ihres Albums „Angel Dust“. Das entspannte Feeling von „Easy“ wurde dabei nicht nur übernommen, sondern durch eine gewisse „Schlampigkeit“ sogar noch verstärkt. Darüber hinaus wurde dem Ganzen ein moderner gitarrenlastiger Sound verpasst. Den Rest erledigt der großartige Sänger Mike Patton. Neben dem relaxten Swing-Feel hält die Bassline von Bassist Billy Gould einige kleine Highlights für uns bereit. Diese sind schon alleine einen Blick wert, aber „Easy“ gehört natürlich auch zu den Songs, die einem bei einem spontanen Jam mit anderen Musikern begegnen können. Mehr als genug Gründe für einen Bass-Workshop also!

Bass-Workshop Easy
In diesem Bass-Workshop erlernst du die Bassline zur Coverversion von “Easy” von Faith No More
Inhalte
  1. „Easy“ – Originalvideo
  2. „Easy“ – Rhythmik
  3. „Easy“ – Tonmaterial
  4. „Easy“ – Basssound
  5. „Easy“ – Transkription

„Easy“ – Originalvideo

Hier wie immer zunächst das originale Video zum Song:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

„Easy“ – Rhythmik

Wie bereits erwähnt haben wir es bei „Easy“ mit einem relaxten Swing-Feeling zu tun. Die Sechzehntel werden dabei daher nicht rein mathematisch binär (also „gerade“) interpretiert, sondern die zweite und vierte Sechzehntel jeder Viertel zeitlich gesehen „nach hinten“ verschoben.

Auch interessant: So gelingen dir Fill-Ins auf dem E-Bass
Auch interessant: So gelingen dir Fill-Ins auf dem E-Bass
6 Tipps für Bass-Fills

Um den Song bei dem moderaten Tempo stabil zu halten, liegen die Schwerpunkte der Bassline auf den Downbeats 1 und 3. Dazwischen spielt Billy Gould immer wieder kleine Fill-Ins am Bass, welche natürlich ebenfalls „geschwungen“ interpretiert werden. Ein kleines rhythmisches Highlight ist der Unisono-Break im vierten Takt des Verses. Hier werden die Sechzehntel plötzlich „gerade“ gespielt, was für einen Überraschungseffekt sorgt.

Mit dem Bassfill im letzten Takt vor dem Chorus schenkt uns Billy Gould noch eine rhythmische und technische Herausforderung. Die Sechzehnteltriole auf der Zählzeit 4 ist auch bei dem moderaten Tempo nicht ohne.

„Easy“ – Tonmaterial

Auch interessant: So groovst und solierst du sicher nach Leadsheets!
Auch interessant: So groovst und solierst du sicher nach Leadsheets!
Bass spielen nach Leadsheets

Im Großen und Ganzen befinden wir uns in der Tonart Ab-Dur. Diese beinhaltet die Töne Ab, Bb, C, Db, Eb, F und G. In Billy Goulds Bassline dominieren Grundtöne auf den Zählzeiten 1 und 3 klar das Bild. Bei seinen Fills orientiert er sich komplett an der Ab-Dur-Tonleiter (skalar). Einzig in der Bridge gibt es mit wenigen Leihakkorden aus Ab-Moll kleinere Abweichungen. Hier reduziert sich Billy aber erneut auf die Grundtöne des jeweiligen Akkords.

Faith No More-Bassist Billy Gould
Billy Gould live on stage (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=hhkT6O1QIf4)

„Easy“ – Basssound

Auch interessant: Welcher Basssound für welchen Style?
Auch interessant: Welcher Basssound für welchen Style?
E-Bass Soundeinstellungen – und was sie bewirken

Gibson Grabber, Aria Integra und natürlich seine Zon Custom-Bässe – dies ist das Arsenal, mit dem man Billy Gould im Laufe seiner Karriere gesehen hat. Zudem setzt er auf Verstärker und Boxen der Marken Peavey natürlich Ampeg. Den Basssound von „Easy“ kann ich keinem speziellen Instrument zuordnen. Er lässt sich am besten mit „rund und warm“ bezeichnen und sollte eigentlich mit jedem Bass realisierbar sein. Ein leichter Cut in den Mitten (je nach Instrument zwischen ca. 400 Hz und 800 Hz) und wenig Top End sind zweifellos probate Hilfsmittel – entscheidender dürfte jedoch ein softer Anschlag mit wenig Attack sein!

Ob Billy den Bass über einen Preamp direkt ins Pult oder über einen mikrofonierten Amp samt Box gespielt hat, lässt sich für mich anhand der Aufnahme nicht genau sagen. Wichtiger sind sicher die genannten Tipps in Punkto Anschlag und Equalizer.

„Easy“ – Transkription

Hier findet ihr die Transkription sowie die von mir eingespielten Soundfiles von „Easy“.

Audio Samples
0:00
“Easy” – Bassline – WAV “Easy” – Bassline Bridge – WAV

Viel Spaß mit diesem Klassiker und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
Bass-Workshop Easy

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von Peter

Peter sagt:

#1 - 26.08.2023 um 09:43 Uhr

0

Großartiger Artikel. Allerdings spielt Billy Gould hat zahlreiche sehr interessante Bassläufe in FNM-Songs, die aus der Feder der Bandmitglieder selbst stammen, z. B. Land of Sunshine, Evidence oder Collision. Diese wären sicherlich auch einen Artikel wert.

    Profilbild von Thomas Meinlschmidt

    Thomas Meinlschmidt sagt:

    #1.1 - 28.08.2023 um 13:13 Uhr

    0

    Hey Peter, vielen Dank! Da stimme ich dir zu, bei FNM gibts noch viele interessante Basslines. Wird sicher nicht der letzte Artikel zu dieser Band sein ;) LG Thomas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
20 Funk- & Soul-Bassgrooves, die jeder kennen sollte
Bass / Workshop

Hier lernst du im Handumdrehen 20 klassische Funk- und Soul-Basslinien, die jeder Bassist in seinem Repertoire haben sollte!

20 Funk- & Soul-Bassgrooves, die jeder kennen sollte Artikelbild

Sind Bekannte, Freunde oder der nächste potenzielle Partner:in zu Gast, fällt häufig der Satz: "Hey, du spielst Bass? Spiel mir doch mal was vor!" Damit die eigene Darbietung nicht zu mitleidigen Blicken führt, weil viele Basslines ohne Band einfach nicht sonderlich spektakulär wirken, erlernt ihr in diesem Bass-Workshop 20 bekannte Bassgrooves aus dem Genre "Funk & Soul". Mit diesen berühmten Bassgrooves löst ihr garantiert sogar bei "Nicht-Musikern" einen Aha-Effekt aus! Und: Beim nächsten Aushilfsgig bei einer entsprechenden Top40- oder Coverband könnt ihr sie ganz sicher ebenfalls gut gebrauchen!

Rock Bass Patterns, die (fast) immer passen
Bass / Workshop

Standard-Bassgrooves bilden das rhythmische Rückgrat zahlreicher Hits. In diesem Workshop findet ihr bekannte Rockbass-Grooves, die auch als Grundlagen für eure eigenen Ideen fungieren können.

Rock Bass Patterns, die (fast) immer passen Artikelbild

In diesem Workshop möchten wir euch einige Rockgrooves vorstellen, die sich über die Jahrzehnte zu echten Archetypen des Bassspiels in der Rockmusik entwickelt haben. Diese Standard-Grooves fanden und finden in vielen Stücken immer wieder Verwendung ‑ entweder in ihrer ursprünglichen Form oder in einer der zahlreichen Varianten. Alle Bassisten sollten diese Grooves in ihrem "bassistischen Repertoire" haben, denn sie werden vor allem aus einem bestimmten Grund derart häufig verwendet: sie funktionieren! Zudem können diese Standard-Bassgrooves eine hervorragende Basis sein, auf der sich neue Ideen und Konzepte entwickeln - etwa beim Schreiben eigener Songs oder auf einer spontanen Session. Und auch im Falle einer kreativen Blockade sind diese Archetypen hilfreich, um einen Startpunkt zu bilden.

Kaufratgeber und Testmarathon: Bass Verzerrer-Pedale
Test

"Welches Bassverzerrer-Pedal ist das richtige für mich?", "Was für Verzerr-Pedale für Bass gibt es?" Eine stetig wachsende Zahl von Bassisten entdeckt nach wie vor den Reiz dieses Effektes neu. Wir haben die wichtigsten Pedale für euch getestet.

Kaufratgeber und Testmarathon: Bass Verzerrer-Pedale Artikelbild

Das richtige Verzerrer-Pedal für Bass zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Die Marktauswahl an kleinen bunten Tretern ist immens, und auch die Namensgebung der Hersteller kann verwirren: Man stößt auf Bezeichnungen wie Distortion, Overdrive oder Fuzz - oder auch Screamer, Gainer oder Cruncher! Wie soll man da bloß den Überblick behalten? Eines jedoch haben die kleinen Kisten gemeinsam: Kaum ein Gitarrist kann ohne sie überleben, und auch wir Bassist:innen machen seit Jahrzehnten ausgiebig Gebrauch davon! In diesem Kaufberater und Testmarathon zum Thema "Bass Verzerrer Pedale" bekommst du umfangreiche Kauftipps und hast gute Chancen, das zu dir und deinem Spiel passende Bass-Verzerrer-Pedal für E-Bass zu finden!

Bonedo YouTube
  • Teaser: Darkglass vs. Trondheim Audio!
  • Darkglass Overdrives vs. Trondheim Audio SkarBassOne
  • AWESOME Multi FX pedal: Zoom MS60B+ #shorts #bass #zoom #multifx #zoomms60b+