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Boss WL-50 Wireless System Test

Das Boss WL-50 ist ein weiteres Mitglied der Boss-Drahtlos-Serie, von der wir bereits die beiden Funkstrecken WL-20 und WL-20L im Test hatten. Mit dem WL-50 wendet sich der japanischen Effektgerätespezialist in erster Linie an Gitarristen, die ein Funksystem zusammen mit ihrem Pedalboard betreiben möchten.

Boss_WL_50_TEST


Das Boss WL-50 verfügt über einige Features und das Label, all die Fehler nicht zu haben, die man anderen Drahtlos-Systemen dieser Art gemeinhin zuschreibt. Das zumindest sagt der Hersteller. Wie es tatsächlich um die Zuverlässigkeit und Signaltreue der WL-50 Funkstrecke bestellt ist, wird der folgende Test zeigen.

Details

Wie es in der Natur einer Funkstrecke liegt, besteht auch das Boss WL-50 aus einem Sender und einem Empfänger. Der Sender mit der Bezeichnung WL-T wird auch in einem weiteren Funksystem, dem WL-20, eingesetzt, das wir bereits auf Herz und Nieren getestet haben.

Sender:

Dieser fällt mit seinen Abmessungen von 87 x 22 x 36 mm recht handlich aus und wiegt nur 43 Gramm. Auffälligstes Merkmal ist der starre Klinkenstecker und eine kleine LED, die über den Ladezustand der Batterie informiert. Sie hat allerdings noch weitere Informationen parat, die sie wie folgt signalisiert:

  • blinkt orange – System überprüft für 10 Sekunden den lokalen Status des 2,4 GHz-Drahtlosspektrums und stellt automatisch die optimale Verbindung her (Auto Wireless Connection)
  • leuchtet orange – automatisches Aufladen der Batterie
  • blinkt grün – Ladevorgang abgeschlossen
Fotostrecke: 5 Bilder Der Sender des Boss WL-50 Systems präsentiert sich recht kompakt.

Frontseitig findet sich ein Micro-B USB-Anschluss, über den der Sender mit dem mitgelieferten Kabel aufgeladen werden kann. Dieses benötigt lediglich eine USB-Buchse am Rechner oder einen herkömmlichen USB-Adapter (5 V/0,5mA oder höher).
War er eine Stunde lang nicht in Betrieb, schaltet sich der Sender ab und spart so Energie. Sobald wieder ein Signal anliegt, dauert es ca. zwei Sekunden und die Funkstrecke ist wieder aktiv. Boss gibt die Laufzeit mit vollgeladenem Lithium-Ionen-Akku mit ca. zehn Stunden an, was locker für ein bis zwei lange Gigs reichen sollte.

Sender wie Empfänger bestehen aus Hartplastik und machen einen robusten Eindruck. Etwas ungünstig finde ich die Tatsache, dass der Sender bauartbedingt im Betrieb recht weit vom Instrument absteht und so vor allem bei Gitarren mit Klinkenbuchse in der Zarge bei einem unbedachten Kontakt mit Equipment oder Kollegen abzubrechen droht. Das ist beim Empfänger kein offensichtliches Problem, da dieser höchstwahrscheinlich auf einem Pedalboard verwendet wird und dort relativ geschützt ist.

Empfänger:

Der Empfänger fällt mit seinen 121 x 72 x 56 mm wesentlich größer aus und bringt satte 220 Gramm auf die Waage. Boss hat vier kleine Gummifüßchen beigelegt, die sich bei Bedarf an die Unterseite kleben lassen und das pedalförmige Gehäuse vom Wegrutschen auf glatten Flächen abhalten. Dort befindet sich auch ein Schnellverschluss für zwei AA-Batterien, mit denen das WL-50 betrieben werden kann. Wer jedoch lieber ein Standard 9-Volt-Netzteil anschließen möchte, kann dies an der Stirnseite tun. Direkt daneben stellt eine weitere Buchse einen 9-Volt-Ausgang bereit, der bei Bedarf weitere Pedale mit Strom versorgt. Ebenfalls an der Stirnseite befindet sich ein Dreiwegschalter, der die Cable-Tone-Funktion aktiviert, eine Kabelsimulation, mit der die Kapazität eines Kabels simuliert wird. Die lässt sich entweder deaktivieren, auf “short” oder auf “long” stellen. In der Position “short” wird der Einfluss eines drei Meter langen und auf “long” der eines sechs Meter langen Kabels auf das Signal simuliert. Wie sich das klanglich auswirkt, werde ich im Praxisteil natürlich näher untersuchen.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Empfänger fällt mit seinen 121 x 72 x 56 mm wesentlich größer aus und bringt satte 220 Gramm auf die Waage.

Auf der Oberseite befindet sich ein weiteres Fach, das für die Aufnahme des Senders bereitsteht, diesen transportiert und auch auflädt. Sobald er dort eingesteckt wird, synchronisiert er sich mit dem Empfänger. Zwei LEDs bieten auch hier einige Informationen. Zum einen leuchtet die Power-Anzeige auf, wenn der Empfänger eingeschaltet ist, zum anderen blinkt die Anzeige bei Batteriebetrieb, wenn die Ladung der Batterien nachlässt. Die Receive-Anzeige leuchtet während der Drahtlosverbindung grün.

Fotostrecke: 5 Bilder Rechts und links an den Gehäuseseiten stehen eine Eingangs- und eine Ausgangsbuchse bereit.

Rechts und links an den Gehäuseseiten stehen eine Eingangs- und eine Ausgangsbuchse bereit. Wird der Input mit einem Kabel belegt, wird die Drahtlosverbindung gekappt und die Receive-Anzeige erlischt. Die Ausgangsbuchse dient wie gewohnt zum Anschluss an einen Verstärker oder weitere Effektgeräte. Intern arbeitet die Funkstrecke mit einer Dynamik von 110 dB und höher bei einer Latenz von 2,3 ms. Der Frequenzverlauf liegt bei den üblichen 20Hz – 20kHz.

Boss gibt an, dass bis zu 14 Funkstrecken parallel betrieben werden können, die sich ihre Frequenzen selbständig suchen, sobald die Sender und Empfänger ineinander gesteckt werden. Dieser Suchvorgang dauert 10 Sekunden, anschließend wird auf einem freien Frequenzbereich im 2,4 GHz Bereich gefunkt.

Kommentieren
Profilbild von Bonedoleser

Bonedoleser sagt:

#1 - 20.12.2018 um 12:45 Uhr

0

Hallo!
Hast du das Gerät mal mit einem Bass testen können?
Leider beschneiden - trotz des angegebenen Frequenzbereichs - viele Wirlesssyteme den Bassbereich.
Viele Grüße

Profilbild von seppdeisen

seppdeisen sagt:

#2 - 10.02.2019 um 15:06 Uhr

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Verbraucht der Transmitter, wenn er im Empfänger "transportiert" wird keinen Strom? Ich befürchte er entlädt sich dann mit der Zeit nämlich selbst. Ist dem so?

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