Kosmetikfirma stoppt Zusammenarbeit mit Alice Cooper wegen Aussagen zu Transgender

In einem Interview äußert sich Alice Cooper ausführlich über die Transbewegung. Diese sieht er teilweise als Modeerscheinung und zeigt vor allem bei Kindern Bedenken. Aufgrund seiner Einlassungen zu dem Thema hat Vampyre Cosmetics die Zusammenarbeit aufgekündigt.

© Craig Sterken

Die Aussagen des Schockrockers Alice Cooper bei einem Interview sind der US-Kosmetikfirma Vampyre Cosmetics zu weit gegangen. Das Unternehmen, das sich selber als “beauty disruptor” bezeichnet und auf “individuelle Konstruktionen” bei der Schönheit setzt, hat die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet. Das liegt vor allem an der politischen bzw. kulturellen Ausrichtung des Unternehmens. Dem Unternehmen sind Frauenrechte und Inklusion laut ihrer öffentlichen Statements besonders wichtig.

Auf der Webseite schreiben sie unter anderen, dass sie stolz darauf seien, dass das Unternehmen auch “Frauen, Behinderten und LGBT+” gehört. Dazu werden Transfrauen als Frauen gesehen. “Wir glauben an Frauen, die Frauen unterstützen. Trans-Frauen, Femme, NB, dunkelhäutige Frauen, behinderte Frauen, alle Frauen.” Dazu setzen sie auf vegane Produkte und verzichten auf Tierversuche. Beim Design der Kollektionen wird außerdem darauf geachtet, stets politisch korrekt zu bleiben. Diese Firmenkultur passt allerdings nicht zu den Aussagen von Alice Cooper.

Alice Cooper sieht Trans-Bewegung als Modeerscheinung

Der US-Rocker hat sich einem Interview mit Stereogum ausführlich zum Thema Transgender geäußert. In dem Interview wurde Cooper gefragt, was er von den jüngsten Äußerungen einiger seiner Zeitgenossen halte (Paul Stanley und Dee Snider bezeichneten die geschlechtsspezifische Betreuung von Kindern als “traurige und gefährliche Modeerscheinung”), insbesondere als “jemand, der schon früh mit den Geschlechtsidentitäten gespielt hat”.

Alice Cooper sagte dazu: “Ja. Ich verstehe, dass es Fälle von Transgender gibt, aber ich fürchte, dass es auch eine Modeerscheinung ist, und ich fürchte, dass es eine Menge Leute gibt, die behaupten, dies zu sein, nur weil sie das sein wollen. Ich finde es falsch, wenn man ein sechsjähriges Kind hat, das keine Ahnung hat. Es will einfach nur spielen, und man verwirrt es, indem man ihm sagt: ‘Ja, du bist ein Junge, aber du könntest auch ein Mädchen sein, wenn du willst.'”

Dann führt er weiter aus, dass die Identitätsfindung auch so schon schwierig genug ist. “Ich glaube, das ist für ein Kind sehr verwirrend. Es ist sogar für einen Teenager verwirrend. Man versucht immer noch, seine Identität zu finden, und trotzdem heißt es immer: ‘Ja, aber du kannst alles sein, was du willst. Du kannst eine Katze sein, wenn du es willst.’ Ich meine, wenn du dich als Baum identifizierst… Und ich sage: ‘Komm schon! Sind wir hier in einem Kurt Vonnegut Roman?’ Es ist so absurd, dass es jetzt an den Punkt der Absurdität gelangt ist.”

Cooper kennt keine “woken”-Leute

Danach stellt er die Frage, wer die “neuen Regeln” bezüglich den Bezeichnungen von Menschen überhaupt bestimmen kann. “Wer ist diese Person, die diese Regeln aufstellt? Ich verstehe das nicht. Ich bin da nicht altmodisch. Ich bin da ganz logisch.” Anschließend teilt er gegen die “woke-community” aus. “Ich kenne nicht eine Person, die mit der ‘Woke’-Sache einverstanden ist. Ich kenne keinen einzigen Menschen. Jeder, mit dem ich rede, sagt: ‘Ist das nicht dumm?'”

Laut Cooper sollte zumindest eine gewisse Reife bestehen, bevor man sich Fragen über die eigene Geschlechtsidentität machen sollte. “Deshalb sage ich, dass man sich zumindest sexuell bewusst werden sollte, wer man ist, bevor man darüber nachdenkt, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist. Oft sehe ich es so, dass es logisch ist: Wenn du diese Genitalien hast, bist du ein Junge. Wenn du diese Genitalien hast, bist du ein Mädchen. Es gibt einen Unterschied zwischen ‘Ich bin ein Mann, der eine Frau ist, oder ich bin eine Frau, die ein Mann ist’ und dem Wunsch, eine Frau zu sein.”

Cooper hat allerdings kein Problem, wenn erwachsene Menschen diese Entscheidung für sich treffen. “Der Unterschied ist, dass du eine Frau sein willst. Okay, das ist etwas, was du später tun kannst, wenn du willst. Aber du bist kein Mann, der als Frau geboren wurde.”

Vampyre Cosmetics reagiert auf Interview

In einem kurzen Statement auf Instagram kam nun die Reaktion auf Coopers Aussagen. Das Kosmetikunternehmen zog einen Schlussstrich zu der geplanten Kooperation. “In Anbetracht der jüngsten Äußerungen von Alice Cooper werden wir keine Make-up-Kooperation mehr durchführen. Wir stehen an der Seite aller Mitglieder der LGBTQIA+-Gemeinschaft und glauben, dass jeder Zugang zu medizinischer Versorgung haben sollte. Alle Vorbestellungen werden zurückerstattet.”

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Profilbild von D. W.

D. W. sagt:

#1 - 06.09.2023 um 10:48 Uhr

1

Wenn man auf eine Flasche Bier "Wein" draufschreibt, wird es trotzdem Bier bleiben. So isses auch mit dem Versuch, menschliche Geschlechterrollen zu umetikettieren.

    Profilbild von Fresh L

    Fresh L sagt:

    #1.1 - 09.09.2023 um 19:33 Uhr

    2

    Wenn aber versehentlich bereits Bier in der Wein-Flasche ist, ist das Label "Wein" nun mal falsch. So schwierig ist das doch nicht zu verstehen, oder?

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Tom sagt:

#2 - 07.09.2023 um 12:00 Uhr

3

Cooper sagt seine Meinung, auch wenn sie unpopulär ist und er sich dadurch Feinde macht. Es zeigt: Er hat Eier :-) Schade, wie undifferenziert und plakativ Vampyre Cosmetics auf ein Statement reagiert, was nicht in den eigenen Kram passt. Wie halt so oft.

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Galupe sagt:

#3 - 16.09.2023 um 08:49 Uhr

1

Wie Alice Cooper hat auch Vampyre Cosmetics ihre eigne Meinung und genauso wie Alice Cooper haben sie ihre Meinung und sie sagen sie auch, genauso wie Alice Cooper. Meinungen und Haltungen sind nun mal keine Einbahnstraße und wenn man eine Meinung äußert, kann man Gegenwind und Zustimmung bekommen. Das ist ganz normal und nicht außergewöhnlich, sondern war schon immer so.

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