Test des Mikrofonkoffer Audix DP7: Audix gehört zu den führenden Herstellern im Bereich Schlagzeugmikrofone und hat im Laufe der Firmengeschichte einige Klassiker entwickelt, darunter das Bassdrum-Mikro Audix D6 sowie den SM57-Konkurrenten i5. Die stecken auch in unserem siebenteiligen Test-Set, welches damit für möglichst viele Standardanwendungen rund ums Drumkit gerüstet sein möchte.
Neben den genannten Modellen sind auch zwei Overhead-Stäbchen und zwei unterschiedliche Typen Tom-Mikrofone für zwei Racktoms und ein Floortom enthalten. Mit einem Preis von mehr als 1100 Euro richtet sich das Audix DP7 an ambitionierte Amateure, vor allem aber an Profis im Live-Sektor und für die Studioarbeit. Ob das Köfferchen sein Geld wert ist, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Quick Facts zum Audix DP7
- insgesamt sieben Mikrofone
- Spannreifenhalterungen für Snaredrum und Tom-Mikros
- abschließbarer Aluminiumkoffer
Audix DP7: Ziemlich solide, das Ganze!
Dass wir es beim Audix DP7 nicht mit Einsteigerware zu tun haben, sieht man schon am Aluminium-Koffer, welcher den sensiblen Inhalt schützen soll. Das Behältnis ist nicht nur ziemlich geräumig und abschließbar, sondern auch grundsolide gefertigt. Im Inneren finde ich zunächst ein Datenblatt, darunter liegen die insgesamt sieben Schallwandler samt Halterungen, EU-Gewindeverkleinerungen und zwei Windschützen für die Overheads. Außerdem gehören vier Spannreifenhalterungen namens „D-Vice“ zum Lieferumfang, welche jeweils aus einer gefederten Spannreifenklemme sowie einem kurzen, verschiebbaren Schwanenhals bestehen, an dessen Ende die eigentliche Mikrofonhalterung montiert wird. Auf zusätzliche Stative kann somit also verzichtet werden, zumindest für die Toms und die Snare.
Bassdrum: Audix D6
Für die Bassdrum ist das D6 zuständig, ein langjähriger Beststeller der Marke Audix. In seinem gefrästen, nur knapp zwölf Zentimeter langen Alugehäuse arbeitet eine dynamische Nierenkapsel mit einem Übertragungsbereich von 30 bis 15000 Hertz. Die Empfindlichkeit ist typgemäß mit 0,8 mV/Pa gering, dafür kann das Mikro auch mit brutalen Schalldrücken oberhalb von 144 dB umgehen. Dem Frequenzdiagramm ist zu entnehmen, dass wir es mit einem stark „vorgschneiderten“ Schallwandler zu tun haben, die Kurve gleicht einem Smiley. Fans eines rockigen Bassdrumsounds erhalten also auch ohne EQ-Einsatz einen Mitten-reduzierten und damit Bass-und Attack-betonten Grund-Sound.
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Snaredrum: Audix i5
Auch das Snaredrum-Mikro ist für Soundfreunde kein Unbekannter, das i5 war Teil unseres großen Snaredrum-Mic-Vergleichs und macht Platzhirschen wie dem Shure SM57 das Leben schwer. 50 bis 16000 Hertz gibt der Hersteller als Übertragungsbereich an, 1,6 mV/Pa beträgt seine Empfindlichkeit. Sein Gehäuse wird aus Zink-Druckguss gefertigt und misst etwa 14 Zentimeter in der Länge.
Toms: Audix D2 (2x) und Audix D4
An den Einsatz an Toms hat Audix gleich zwei Mikrofon-Modelle vorgesehen. Für die Racktoms liegen dem DP7 zwei D2 Mikrofone bei, das Floortom bekommt ein D4. Formal sind beide Typen identisch, wie das D6 besitzen sie ein gefrästes Aluminiumgehäuse, welches mit nur zehn Zentimetern Länge sehr kompakt ausfällt. Auch bei der Richtcharakteristik herrscht Gleichstand, Audix setzt auf die schmalere Hyperniere zum Unterdrücken seitlicher Einsprechungen. Mit 1,2 mV/Pa ist das D2 etwas weniger empfindlich als das D4, welches mit 1,4 mV/Pa angegeben wird.
Praktisch stärker ins Gewicht fallen dürfte jedoch der nach unten erweiterte Übertragungsbereich des D4 sein. 40 bis 18000 Hertz gibt Audix an, das D2 schafft „nur“ 68 bis 18000 Hertz. Das lässt sich auch an den Frequenzdiagrammen ablesen. Hier setzt das D4 deutlich tiefer an, beide Modelle weisen jedoch die für diesen Mikrofontyp übliche Präsenzanhebung bei etwa 5000 Hertz auf. Optisch hebt sich das D4 übrigens mit seinem rot unterfütterten Grill vom komplett schwarzen D2 ab.
Overheads: Audix ADX51 (2x)
Wie meistens bei Drum-Koffern üblich, kommen als Overheads Kleinmembran-Kondensator-Stäbchen zum Einsatz. Sie heißen ADX51, arbeiten mit vorpolarisierten Nierenkapseln und bilden einen Übertragungsbereich von 40 bis 18000 Hertz ab. Ihre Empfindlichkeit ist mit 17 mV/Pa angegeben. In ihrem Messinggehäuse sind zwei versenkte Schalter eingelassen, mit denen sich eine Pegelabsenkung um 10 dB und ein Hochpassfilter bei 150 Hertz aktivieren lassen. Das Frequenzdiagramm beschreibt eine konstant ansteigende Kurve mit einem Peak bei etwa 9000 Hertz. Alle Mikrofone sind absolut einwandfrei verarbeitet und geben keinerlei Anlass zu Kritik.