Es war sicher nicht die Snare allein, die zum Riesenerfolg von Brad Wilk und Rage Against The Machine direkt mit dem ersten, gleichnamigen Album geführt hat, aber sie brannte sich für alle Zeiten in die Gehörgänge der Fans ein. In einem aktuellen Video des Mikrofonherstellers Lauten Audio lüftet Brad das Geheimnis hinter dem Snaresound von Krachern wie „Killing In The Name Of“.
Was für eine Story von Brad Wilk: Kurz vor der Aufnahme vom ersten Album mit RATM einfach noch kurz in den Laden um die Ecke laufen und sich eine neue Snare gönnen. Und dann findet er eben eines dieser Schätzchen mit außergewöhnlichem Sound, um damit klangvolle Geschichte der Rockmusik zu schreiben. Hilfreich ist dabei natürlich so ein genialer Trommelflüsterer und Drum Doctor wie Ross Garfield, der auch bei Nirvanas Nevermind oder Metallicas Black Album für den speziellen und prägenden Sound sorgte. Für Drummer Brad Wilk zählt dagegen zu allererst mal das Feeling der Aufnahme. Songs wie „Killing In The Name Of“ oder „Bombtrack“ des RATM Debütalbums spielen sich nicht mit Zurückhaltung oder filigraner Attitüde. Für Brads doch recht physische Art des Trommelns braucht es eben massive Drums und Sounds, die diesen Druck entsprechend transportieren können.
Die Top 3 Snares des Heavy Hitters Brad Wilk
Hart, laut und massiv kann kaum eine Snare besser als die legendäre Tama Bell Brass mit ihrem drei Millimeter starken Kessel aus Glockenbronze samt fetter Gussreifen. Der äußerst kernige und satte Sound ist nicht nur Grundlage für besagte Nirvana– und Metallica-Alben, auch Brad hat das Modell über Jahre immer und überall gespielt. Seine kraftvollen Schläge quittiert die schwere Bell Brass mit genau dem richtigen Mix aus vollem Kesselton und markanten Attacks. Nicht umsonst ist diese Trommel mit ihrem durchsetzungsfähigen Sound und der brachialen Lautstärkereserve immer noch im Tama-Programm. Als Original aus den 1980ern ist sie zudem eines der beliebtesten Sammlerobjekte für Drummer.
Die Pearl Free Floating Brass ist auf dem ersten Album zu hören
Trotz alledem war es eine Pearl Free Floating Brass Snare, die Brad Wilk im Shop so überzeugt hat, dass er das Modell für das komplette RATM-Debüt im Studio nutzte. Schon seit 1983 sind diese besonderen Snares von Pearl zu haben. Der Kessel ist hier austauschbar, da er praktisch nur von oben in einen Rahmen mit den Stimmschrauben eingelegt wird. So völlig ungebohrt schwingt der Kessel voller und sauberer mit, im Falle der RATM-Studiozeit eben genau das Richtige, denn auch hier kommt die Lautstärke des insgesamt auch recht schweren Modells voll durch. Im Mix lässt sich dann auch immer diese präsente Kraft und der leicht singende und vollmundige Ton dieser perfekten Rocksnare ausmachen.
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Für seinen Studioeinsatz bei Black Sabbath: eine Ludwig Black Beauty
Es geht aber auch einfacher! Ludwigs Black Beauty ist Brads drittes wichtiges Schätzchen und eine echte Legende, die trotz recht einfacher Ausstattung und Bauweise eben doch sehr spezielle Soundergebnisse liefert. Der allseits beliebte Kessel wird aus einem Stück Messing von knapp über einem Millimeter Stärke nahtlos über ein Werkstück gezogen und in Form des Kessels mit mittiger Sicke gedrückt, dann oben und unten im 45-Grad Winkel nach innen umgebördelt, was eine recht scharfe Fellauflage ergibt. Mit ihrem vielseitigen und umfangreichen Soundcharakter ist die Black Beauty Snare nicht umsonst eine der meist aufgenommenen Snares überhaupt, gerade vor einem Mikrofon verhält sie sich doch äußerst gutmütig und diszipliniert. Brad Wilk hat sie bei den Studioaufnahmen für das Black Sabbath Album „13“ benutzt.