Abschiedstour hin oder her – sie können noch rocken, die alten Herren! Dass die 1973 in New York gegründete Hardrock-Band KISS noch nicht zum alten Eisen gehört, bewies das Quartett unlängst dem australischen Publikum beim “2023 Toyota AFL Grand Final”. Zwar performten Paul Stanley, Gene Simmons, Tommy Thayer und Eric Singer bei dieser Show nur drei Titel aus ihrem Repertoire – doch die hatten es in sich!
Was bitte ist denn “AFL”?
Aber kommen wir doch zunächst zu den Hintergründen dieser spektakulären Show. Hinter dem Kürzel “AFL” verbirgt sich die “Australian Football League”. Australischer Football, auch bekannt als “Footy” oder “Aussie Rules”, erinnert Außenstehende etwas an Rugby, tatsächlich gibt es aber wesentliche Unterschiede.
“Footy” ist die wichtigste Sportart in “Down Under” mit derzeit 18 professionellen Herren- und 12 Damen-Teams. Der Sport kann mit dem sage und schreibe weltweit vierthöchsten Zuschauerschnitt aufwarten – nicht schlecht für eine Sportart, die hierzulande nicht gerade bekannt ist!
Ähnlich wie beim US-amerikanischen Superbowl werden die Zuschauer:innen des “AFL Grand Final” im “Melbourne Cricket Ground”-Stadion traditionell gerne mit hochkarätigen internationalen Showacts verwöhnt. Und für 2023 konnten die Veranstalter keine Geringeren als KISS gewinnen!
KISS beim AFL Grand Final 2023
Bei der Show griff man tief in die Rock’n’Roll-Trickkiste: Explosionen, Rauch, Pyros, eine KISS-Kinderband und riesige Tanzgruppen in KISS-Montur, sowie eine von Paul Stanley zerschlagene Gitarre beim Finale waren Teil der Performance.
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KISS spielten zwar nur drei Songs (“I Was Made For Loving You”, “Shout It Out Loud” und “Rock And Roll All Nite”), doch das Minikonzert im ausverkauften Stadion verfügte über einen perfekt durchgestylten Spannungsbogen. Speziell bei den Vocals und Chören dürfte zwar nicht alles wirklich live gewesen sein, aber von der Performance kann sich so manche jüngere Band eine Scheibe abschneiden.
Der Auftritt war übrigens der vorletzte der Band in Australien, denn die Tage der legendären Rockband sind gezählt: Am 7. Oktober spielten KISS noch eine Show in Sydney, und bereits am 2. Dezember diesen Jahres wollen Stanley, Simmons & Co. im “Madison Square Garden” in New York das letzte Konzert ihrer Bandgeschichte geben. Mir werden die Herren fehlen, aber mit einem Durchschnittsalter von Mitte 70 sei den Rocklegenden ein ruhigeres Leben gegönnt!
KISS-Bassist Gene Simmons am Axe-Bass
Natürlich ging Bassist Gene Simmons standesgemäß mit einem seiner Axe-Bässe in Form einer riesigen Streitaxt auf die Bühne. Bekanntlich hatte der überaus gewiefte Geschäftsmann sich den Namen und die Form des Modells schon in den 1970er-Jahren schützen lassen – und dürfte seither extrem viel Geld damit verdient haben!
Der erste Axe-Bass wurde von Valdez Guitars gebaut, dann übernahm der Hersteller Steve Carr, gefolgt von den Firmen Kramer, Jackson und Cort. Heutzutage vertreibt Simmons die Bässe über seine eigene Website www.GeneSimmonsAxe.com. Alle Instrumente – abgesehen von einigen in den USA von Gitarrenbauer Jim Cara gefertigten Unikaten) lässt er in Südkorea herstellen.
Während schon die Basispreise für die Instrumente nicht gerade “von Pappe” sind, schlägt Simmons für Instrumente, die er auf der Bühne spielte, noch einmal etwa 50% drauf. Der im Video gezeigte Chrome Blade Axe-Bass mit echter Chrom-Schneide etwa kostet “ungespielt” schlappe 8.295,- Dollar, während ein Modell, welches Simmons live in den Händen hielt, mit ca. 16,500,- Dollar zubuche schlägt. Alter Schwede!
So, nun aber viel Spaß mit dem Auftritt der Rocklegenden KISS!
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