1985 erschien das Album „Brothers In Arms“ der britischen Band Dire Straits. Die Scheibe war für die Musiker um Mastermind Mark Knopfler der letzte Dominostein auf dem Weg zu weltweiten Erfolg. „Brothers In Arms“ war auch eines der ersten Alben, welches komplett digital aufgezeichnet wurde und hatte daher auch das Zeichen „DDD“ auf dem Cover der CD. Auch in diesem Bereich leitete „Brothers In Arms“ also eine neue Ära ein. In Kooperation mit Superstar Sting entstand die rockige Single „Money For Nothing“, zu der es auch ein für die damalige Zeit innovatives Video gab – MTV sei Dank! Bassist John Illsley war schon immer der Fels in der Brandung bei Dire Straits. Der großgewachsene Engländer, an dem sein Fender Precision Bass fast wie ein Spielzeug wirkt, steuerte zu „Money For Nothing“ eine typische solide und banddienliche Bassline bei, die aber dank kleiner Variationen zu keiner Zeit statisch wirkt – wie gemacht für eine Folge unseres Bassriffs der Woche also!
„Money For Nothing“ – Video
Hier das Originalvideo zum Song:
„Money For Nothing“ – Rhythmik
Man braucht nur einen Blick auf die Transkriptionen zu werfen, um zu erkennen, dass die Schwerpunkte ganz klar auf den Downbeats liegen – also den Zählzeiten 1 und 3. In den Takten 1 und 3 einer viertaktigen Phrase spielt John fast ausschließlich die Downbeats, während die Takte 2 und 4 einer Hinleitung zur nächsten großen 1 (also dem Start einer neuen Phrase) dienen. Dieses Muster zieht sich durch den kompletten Song.
Ansonsten haben wir es mit einem Tempo von ca. 135 bpm und relativ überschaubarer Viertel- und Achtel-Rhythmik zu tun. „Money For Nothing“ bietet eigentlich nichts, was uns aus der Bahn werfen sollte. Das kann für eine Bassline zu einem Rock-/Pop-Song aber eigentlich nur ein Kompliment sein!
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„Money For Nothing“ – Tonmaterial
G-Moll ist hier das Gebot der Stunde! John Illsley macht ordentlich Gebrauch von der zugehörigen Tonleiter (G, A, Bb, C, D, Eb, F), vor allem auch der G-Moll-Pentatonik mit den Tönen G, Bb, C, D und F. Dazu gesellen sich einige wenige chromatische Leittöne.
Sein Hauptaugenmerk gilt aber sicher dem Grundton des jeweiligen Akkordes. Im Pre-Chorus bringt John mit mehreren Dreiklängen eine schöne melodische Abwechslung zur rockigen Moll-Pentatonik ins Spiel. Vielmehr gibt es bei „Money For Nothing“ auch nicht zu erzählen – wir haben es hier einfach mit überaus solidem Handwerk zu tun.
„Money For Nothing“ – Basssound
Wie bereits eingangs erwähnt, ist John Illsley eigentlich fest mit seinem Fender Precision Bass verbandelt. Nach diesem klingt es auch einmal mehr verdächtig auf „Money For Nothing“. Das Signal besteht aus zwei Teilen: Einem cleanen D.I.-Signal sowie einem Amp-Signal, welches in einer Gesangskabine mit einem FET47-Mikrofon aus dem Hause Neumann abgenommen wurde.
Der Basssound ist rund und fett, gleichzeitig aber auch sehr klar. Gerade der Mix zwischen Bass und Bassdrum ist auf dem gesamten Album für mich durchaus eine Art Referenz!
Und auch für Mark Knopflers Gitarren lässt John Illsley im Frequenzspektrum wunderbar Platz. Möchte man dem Original nacheifern, kommt man mit einem P-Style Bass – die Preisklasse ist dabei nicht wirklich entscheidend – schon sehr weit. Ein relativ cleaner Amp oder Bass-Preamp, eine kleine Absenkung der Mitten bei ca. 400-500 Hz (je nach Instrument und Anschlag) sowie etwas Kompression sollten den Rest erledigen.
„Money For Nothing“ – Transkription
Einige der Bass-Fills überlagern sich leider stark mit den Toms des Schlagzeugs. An der einen oder anderen Stelle ist also etwas Rätseln bezüglich der exakten Noten angesagt. 95% müssen daher heute leider ausreichen.
Viel Spaß mit „Money For Nothing“ und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt