Der Boss Gigcaster 8 ist eine Podcasting-Station mit integriertem Mixer und Audio-Interface. Geräte dieser Bauart sind mittlerweile immer häufiger zu finden. Die Konkurrenz hat nicht geschlafen und bereits mit leistungsfähigen Tools einige Schritte gemacht, die Boss mit dem Gigcaster 8 nun einzuholen versuchen. Statt ein Audio-Interface mit etlichen Kabeln mit einem Mixer zu verbinden und über kryptische Software-Funktionen zu steuern, setzen diese Geräte darauf, alles übersichtlich aus einer Hand zu liefern.
Genau hier setzt auch der Boss Gigcaster 8 an. Deshalb ist es kein Wunder, dass sein Äußeres deutliche Parallelen zu den Modellen der Mitbewerber erkennen lässt. Inwiefern er sich von Konkurrenzmodellen unterscheidet und wie sich die Podcast-Station in der Praxis schlägt, das schauen wir uns in unserem Test genauer an.
Quick Facts zum Boss Gigcaster 8
- Podcast- und Streaming-Station mit integriertem Mixer
- Aufnahmequalität in 48kHz/32Bit floating point
- einfache Touchscreen-Bedienung
- vergleichsweise klein und leicht
- inklusive Talkback- und Mix-Minus-Feature
Lieferumfang des Boss Gigcaster 8
Der Lieferumfang des Boss Gigcaster 8 ist auf den ersten Blick nicht sehr umfangreich. Neben dem Gerät selbst ist auf technischer Seite lediglich ein Netzteil dabei. Dazu gibt es eine Print-Dokumentation, die aus einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung, einem Blatt mit technischen Hinweisen und einer Karte zur Garantieverlängerung besteht. Das sieht auf dem ersten Blick nicht nach sehr viel aus. Bedenkt man aber, dass sich ein Großteil der Funktionen unter der Haube des Gigcaster 8 befindet, darf man gespannt sein, welche Features er dort bereithält.
Boss Gigcaster 8 – Aufbau
Der Aufbau des Boss Gigcaster 8 entspricht im Wesentlichen dem, den man auch von anderen Podcast-Stations kennt. Boss-typisch haben wir es hier mit einem etwas rustikaleren Design mit klaren Ecken und Kanten zu tun. Wo andere Hersteller gestalterisch mit geschwungenen Gestaltungselementen arbeiten, finden sich beim Gigcaster 8 gerade Linien und rechte Winkel. Dennoch wurde auch an die Ergonomie gedacht. Das wird beispielsweise beim Blick von der Seite deutlich. Hier erkennt man klar die ergonomische Neigung der Bedienoberfläche. Ihr Layout entspricht jenem, das man auch von vergleichbaren Podcast-Stations kennt. Entsprechend sollte ein Wechsel von einem Mitbewerbern auf den Gigcaster 8 problemlos vonstattengehen. Aber auch wer als Einsteiger mit dem Gigcaster 8 startet und sich zukünftig doch für einen seiner Konkurrenten entscheidet, sollte mit ihm hervorragend in die typischen Funktionsweisen und den Bedien-Workflow dieses Gerätetyps hineingefunden haben.
Der Aufbau des All-in-One-Geräts ist klar gegliedert. Frontseitig finden sich von links nach rechts drei Klinkenanschlüsse. Eine kleine Klinkenbuchse für das Headset des Moderators, eine weitere kleine Klinkenbuchse für die Einbindung eines Smartphones und eine große Klinkenbuchse als Instrumenteneingang. Dadurch, dass sich diese Anschlüsse auf der Front befinden, bleibt dem Anwender einiges an Kabelwirrwarr erspart. Auf der Rückseite sind vier Kombibuchsen vorhanden, um Mikrofone, Instrumente oder Line-Signale einzuspeisen. Außerdem finden sich hier drei Ausgänge für weitere Kopfhörer, eine Buchse für den Anschluss eines Fußschalters, eine USB-C-Buchse, ein Slot für micro SD-Karten und zwei unsymmetrische Klinkenbuchsen, die als Line-Ausgang für das Monitoring dienen. Somit sind sämtliche Anschlüsse, die der Anwender nicht selbst in persona nutzt auf die Rückseite verbannt. Das sorgt für ein klar gegliedertes Kabel-Management.
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Boss Gigcaster 8 – Features und technische Werte
Das Bedien-Panel des Gigcaster 8 wird im oberen Teil von einem Touchscreen mit 4,3 Zoll-Größe und farbiger Darstellung dominiert. Die Diagonale des Bildschirms ist im Vergleich zur Konkurrenz deutlich kleiner. Links neben dem Display befinden sich zwei Transport-Taster. Mit ihrer Hilfe lassen sich Aufnahmen auf einer microSD-Card machen. Dafür können Speicherkarten vom Typ Micro SD, SDHC und SDXC genutzt werden. Rechts neben dem Touchscreen sind die Lautstärkeregler für die vier getrennt regelbaren Stereo-Kopfhörerausgänge untergebracht. Während die drei rückseitigen Buchsen von Kopfhörer 2 bis 4 für kleine Klinkenstecker ausgelegt sind, handelt es sich bei dem frontseitigen Kopfhörerausgang um eine 3,5mm-TRRS-Klinkenbuchse. Sie ist nach dem CITA-Standard belegt und kann mit handelsüblichen Headsets zusammenarbeiten.
Im mittleren Bereich finden sich horizontal angeordnet Kanalauswahltaster, neun physische Fader sowie je eine Stummschalten- und Monitor-Taste pro Kanal. Darunter sind acht gummierte Pads untergebracht, die zum Abrufen von Soundeffekten dienen. Die Pads sind mit einer Multicolor-Beleuchtung ausgestattet. Ihr interner Speicher ist 16 GB groß. Ein weiterer Taster dient zum Umschalten zwischen den beiden Bänken der FX-Pads. Die analogen Signale angeschlossener Geräte werden vom AD-Wandler des Gigcaster 8 in 48kHz/24Bit zur internen Weiterverarbeitung übersetzt. Die integrierte Signalbearbeitung erfolgt dann mit 48 kHz und 32 Bit float. Das garantiert nicht nur eine bestmögliche Dynamikauflösung, sondern vermeidet auch, dass aufgezeichnete Audiosignale digital übersteuern können. Selbstverständlich müssen Anwender dennoch das Maß der Verstärkung der analogen Preamps an den Eingängen im Auge behalten. Inklusive virtueller Kanäle stellt der Gigcaster 8 übrigens die immense Anzahl von 20 Recording- und 14 Playback-Kanälen zur Verfügung. Davon kann auf bis zu 16 Spuren gleichzeitig aufgezeichnet werden. Um Audio per Bluetooth in Podcast oder Stream einzubinden, greift der Gigcaster 8 auf Audio-Streaming mit dem A2DP-Profil zurück. Für die Datenübertragung per USB-C setzt er auf den USB-Standard 2.0.
Roland Kalus sagt:
#1 - 30.11.2023 um 17:20 Uhr
Was ganz vergessen wird, ist das man das kleine Pult auch als Live-Mini-Mixer fürs Duo oder eine kleine Akustikband nehmen kann und dann auch noch den Gig aufzeichnen kann, dass er auch einer DAW als Interface dient, kommt auch etwas kurz. Fricklig ist allerding die Bedienung per Screen. Das haben es dicke Gitarristenfinger auch noch mit langen Nägeln nicht einfach.