Wie man bereits am Namen erkennt, handelt es sich beim Classic 5 Monitor des amerikanischen Lautsprecherspezialisten KRK um einen Klassiker und Dauerbrenner im Segment kompakter und preisgünstiger Studiomonitore. Laut Hersteller ist der Classic 5 baugleich mit dem KRK RP5 G3, der bereits seit gut zehn Jahren angeboten wird. Den zumeist stückweise gehandelten Monitor gibt es nun in einem neuen Stereo-Bundle inklusive Isolations-Pads und XLR-Kabeln. Wir haben das KRK Classic 5 Monitor Pack für euch gecheckt!
Quick Facts zum KRK Classic 5 Monitor Pack
- Bundle aus 2 Monitoren plus Isolations-Pads und XLR-Kabeln
- aktiver 2-Wege-Nahfeldmonitor mit Bassreflexgehäuse
- 5-Zoll-Tieftöner
- 1-Zoll-Hochtöner
Bauweise und Verarbeitung des KRK Classic 5
Der KRK Classic 5 ist ein kompakter 2-Wege-Nahfeldmonitor mit einer Bassreflexöffnung auf der Vorderseite. Hierdurch eignen sich die Monitore auch für eine wandnahe Positionierung in einer beengten Arbeitsumgebung und in kleinen Räumen. Der aktive Classic 5 besitzt eine gesamte Verstärkerleistung von 50 W (Bi-Amped, Class AB), aufgeteilt in 20 W für den 1-Zoll-Hoch- und 30 W für den 5-Zoll-Tieftöner. Letzterer ist aus einem Glass-Aramid-Gewebe gefertigt (Aramid = Kevlar) gefertigt. Der Textil-Hochtöner ist zur Optimierung des Abstrahlverhaltens in einem Waveguide verbaut.
Die Maße des zur akustischen Optimierung abgerundeten Gehäuses (15 mm MDF / Polystyrol) betragen 284 x 188 x 225 mm (H/B/T). Das Ganze bei einem soliden Gewicht von knapp 6 kg je Monitor. Positiv hervorzuheben ist die gummierte Unterseite des Monitors, die bereits ohne jegliche Unterlagen eine gewisse akustische Entkopplung zur Stellfläche bewirkt und außerdem Kratzer vermeidet.
Der Plastik-Look der leicht glänzenden Vinylbeschichtung des Gehäuses deutet darauf hin, dass es sich um ein relativ preisgünstiges Modell handelt, wirklich zu bemängeln gibt es aber nichts. Die gesamte Verarbeitungsqualität ist ordentlich. Die in der rückseitigen Metallplatte größtenteils verschraubten Anschlüsse und Bedienelemente sitzen bombenfest, was nach eigener Erfahrung auch in höheren Preisklassen nicht selbstverständlich ist!
KRK Classic 5: Klanganpassung
Frei nach dem Motto „keep it simple“ besitzt der Classic 5 Monitor zwei Regelmöglichkeiten zur Raumanpassung und/oder eigenen Hörpräferenzen. Diese erlauben einen Cut und Boost von in dB-Schritten bei 200 Hz (-1/Flat/+1/+2 dB) und 2,6 kHz (-2/-1/Flat/+1 dB). Zufälligerweise befindet sich bei 2,6 kHz auch die Übergangsfrequenz beider Schallwandler. Daher kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen einfachen Pegelregler des Hochtöners handelt. Beim „LF Adjust“ wird es sich um ein herkömmliches Shelving Filter handeln.
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Anschlüsse und sonstige Features
Zur weiteren Ausstattung des Monitors gehören ein fein gerasterter Pegelregler (-30 bis +6 dB), ein Limiter zum Übersteuerungsschutz sowie ein Auto Standby, der nach 30 Minuten einsetzt und das (An- und) Abschalten mit einem auffälligen Klicken signalisiert. Außerdem erlischt beim Abschalten das LED-beleuchtete Markenlogo auf der Vorderseite des Monitors. Die Anschlussmöglichkeiten sind für die Preisklasse vielfältig: Es stehen sowohl symmetrische Klinken- und XLR-Buchsen als auch ein RCA-Anschluss (unsymmetrisch) zur Verfügung, was positiv zu werten ist!
Lieferumfang des Bundles
Das Monitor-Pack besteht aus zwei Classic 5 Monitoren mit je einem zweiteiligen Isolations Pad (Schaumstoff) als Unterlage und einem XLR-Kabel von 3 m Länge pro Box. Letzteres ist natürlich eine erfreuliche Sache – XLR-Kabel kann man immer gebrauchen. Allerdings vermute ich, dass eher eine Minderheit den Classic 5 Monitor per XLR verkabeln wird, da die typischen Audiointerfaces und ggf. Monitorcontroller der Zielgruppe tendenziell mit Klinkenanschlüssen ausgestattet sind. Mögliche Ausnahme: Beispielsweise im Subwoofer-Betrieb, z.B. mit dem KRK S10.4!
KRK Classic 5 Monitor Pack im Praxischeck
Der Test erfolgte in freistehender Nahfeldpositionierung (Stereodreick: 1 m) an einem meiner akustisch optimierten Arbeitsplätze. Als zuspielende Audiointerfaces kamen das Arturia MiniFuse 2 und mein Universal Audio Apollo X4 zum Einsatz. Eine gute Nachricht vorweg: Das Grundrauschen der Classic 5 Monitore – eine häufig präsente Eigenschaft preisgünstiger Aktivmonitore – ist kaum wahrzunehmen!
Wie klingt der KRK Classic 5 Monitor?
Mein spontaner Eindruck beim ersten Funktionscheck (LF/HF Adjust auf FLAT) mit einem EDM-Track war eine etwas dumpfe und leicht dröhnende Wiedergabe. Die darauf folgende und auf dem Papier vielleicht marginal erscheinende Klangkorrektur (LF -1 dB, HF +1 dB) hatte im Testverlauf aber einen durchaus positiven Effekt und resultiert in zufriedenstellenden Wiedergabeeigenschaften. Interessant ist auch der subjektive Einhöreffekt. So haben mir die kleinen KRKs an jedem neuen Tag des etwa einwöchigen Test wieder ein wenig besser gefallen.
In den tiefen Frequenzen darf man bei einem 5-Zoll-Monitor natürlich keine Wunder erwarten. Bis immerhin 56 Hz gibt es noch einen schmalen Toleranzschlauch von ±3 dB, darunter fällt die Wiedergabe aber steil ab. Subbässe darf man also eher nicht erwarten, dennoch erzeugt der Classic 5 Monitor ein recht ausgewogenes Klangbild. Dabei schafft es der kleine KRK-Monitor allerdings nicht komplett, den dominanten Charakter in den unteren Mitten und Oberbässen abzulegen. Innerhalb der Preisklasse und der kompakten Bauart ist diese Eigenschaft aber auch nicht ungewöhnlich und dementsprechend tolerabel. Äußerst respektabel hingegen ist die Wiedergabe der oberen Mitten und hohen Frequenzen. Im unfairen Direktvergleich mit meinen Neumann KH 120 A Monitoren schlagen sich die KRKs wacker. Die Auflösung und Feinzeichnung erreicht zwar nicht ganz die Qualität, es liegen aber auch keine Welten dazwischen und der Klangcharakter ist nicht unähnlich – klasse!
Auch die Impulsabbildung und räumliche Wiedergabe sind preisbezogen absolut solide. Erst bei hohem Pegel, meines Erachtens oberhalb praktikabler Abhörlautstärken im Nahfeldbereich, klingt der Classic 5 Monitor erwartungsgemäß etwas gepresst und angestrengt.
Die insgesamt sehr brauchbaren Wiedergabeeigenschaften eigenen sich für vielfältige (Home-) Studio- und Schnitttätigkeiten mit Ausnahme eine verlässlichen (professionellen) Beurteilung tiefer Frequenzen wie beispielsweise in basslastigen Musikstilen. Bauartbedingt ist dies aber keine Überraschung und somit auch nicht zu kritisieren.
Alternativen zum KRK Classic 5
Tannoy Gold 5 | Fluid Audio FX50 | Adam Audio T5V |
Alternative in Koaxialbauweise mit höherer Verstärkerleistung und exakter Stereoabbildung; eher knackige als tiefe Basswiedergabe | Alternative in Koaxialbauweise mit DSP-Klangregelung und höherer Leistung | Alternative mit weitgehend vergleichbarer Ausstattung und U-ART Hochtöner; rückseitige Bassreflexöffnung |
Test der KRK Classic 5: Fazit
Der KRK Classic 5 Monitor (ehemals RP5 G3) ist ein zurecht beliebter Monitor für Homestudios, Tontechnik-Rookies und Schnittplätze. Besonders als Classic 5 Monitor Pack handelt es sich um ein empfehlenswertes Angebot, sofern man noch keine geeigneten Lautsprecher-Pads besitzt und außerdem Verwendung für zwei XLR-Kabel hat. Preisbezogen und auch mit Blick auf die kompakte Bauart sind die gesamten Wiedergabeeigenschaften als gut zu beurteilen. Ein Check lohnt sich in jedem Fall!
- Lieferumfang: 2 aktive 2-Wege-Nahfeldmonitore, 2 Iso Pads, 2 XLR-Kabel (3 m)
- Treiber: 5-Zoll-Tieftöner (Glass-Aramid), 1-Zoll-Hochtöner (Textile Soft Dome)
- Bassreflexgehäuse
- Crossover-Frequenz: 2,6 kHz
- Frequenzgang: 56 – 30.000 Hz (±3 dB)
- Filter: LF Adjust (-1 bis +2 dB ≤ 200 Hz), HF Adjust (-2 bis +1 dB ≥ 2,6 kHz)
- SNR: > 94 dB
- SPL max.: 101 dB (mit Limiter)
- Leistung: 30 W RMS (Tieftöner, Klasse AB) + 20 W RMS (Hochtöner, Klasse AB)
- Gesamtleistung: 50 W RMS
- Inputs: XLR, TRS, RCA
- Eingangsimpedanz: 10 / 7 kOhm (symmetrisch / unsymmetrisch)
- Auto Standby: 30 min
- Maße: 284 x 188 x 225 mm (H/B/T)
- Gewicht: 5,87 kg
- hergestellt in: China
- Webseite: krkmusic.com
- Preis: € 288,– (Straßenpreis am 10.1.2023)
- insgesamt ausgewogene Wiedergabeeigenschaften
- rauscharm
- solide Verarbeitung
- Input-Optionen
- Auto Standby
- praktikable Iso Pads im Bundle
- untere Mitten/Oberbass etwas dominant