Mit dem Blackstar HT Club 40 MKIII Röhrencombo steht das Arbeitspferd für den „Gigging Musician“ zum Test bereit. Der britische Hersteller Blackstar hat seine beliebte Venue-Serie einem erneuten Facelifting unterzogen und die Amps sind nun in der Version MKIII verfügbar. Schon die Vorgängermodelle HT Club 40 MKI und HT Club 40 MKII hatten wir im Test, wo sie einen sehr guten Eindruck hinterließen. Viel wurde nicht verändert, die analoge Technik blieb einigermaßen gleich, lediglich auf digitaler Ebene gibt es Neues.
Blackstar HT Club 40 MKIII – das Wichtigste in Kürze
- 40 Watt Röhrencombo
- 1×12“ Celestion Seventy 80
- 2 Kanäle mit getrennter Klangregelung
- Line-Out mit CabRig Speaker-Simulation
- USB-C für Recording und Editieren mit der Architect-Software
- Made in China
Gehäuse und Optik des Blackstar HT Club 40 MKIII
Der Blackstar HT Club 40 MKIII kommt im soliden Holzgehäuse, das mit schwarzem Tolex überzogen ist. Und was die Optik anbetrifft, hat sich auf den ersten Blick zur MKII Version nicht viel verändert: Das Frontpanel ist von vorn bedienbar und alle zusätzlichen Anschlüsse sind auf der Rückseite geparkt. Hinter dem grauen Frontgrill sitzt ein 12“ Celestion Seventy 80 Speaker, den eine reine Röhrenschaltung aus EL-34 und ECC83 mit 40 Watt Endstufenleistung befeuert. Ein Leichtgewicht ist der Combo nicht, 22,8 kg bringt er mit den Maßen 620 x 260 x 550 mm (B x T x H) auf die Waage. Aber auch mit diesem Gewicht lässt er sich noch gut ausbalanciert am Kunstledergriff auf der Oberseite tragen.
Die Bedienelemente des Blackstar HT Club 40 MKIII
Der Amp ist als Zweikanaler konzipiert und die beiden Kanäle können am Frontpanel oder mit dem beiliegenden Zweifach-Fußschalter angewählt werden. Jeder bietet zwei Voicings, die ebenfalls per Fußschalter gewechselt werden. Hier hat man am Amp-Panel kleine Kippschalter aus Metall den Kunststofftastern der Vorgängermodelle vorgezogen. Beim Clean Channel des Blackstar HT Club 40 MKIII stehen Volume, Bass und Treble zum Einstellen parat, der Overdrive-Channel ist etwas üppiger bestückt. Dort gibt es Gain, Volume, Treble, Middle, Bass und den ISF-Regler (Infinitive Shape Feature), mit dem der Grundcharakter des Zerrsounds stufenlos eingestellt werden kann. In der Master-Sektion sitzen der digitale Reverb und der Master-Volume-Regler. Die Leistung des Amps lässt sich zwischen 4 Watt und 40 Watt wählen und ganz außen am Frontpanel befinden sich Power- und Standby-Schalter mit der dazugehörigen Kontrolllampe.
Die Anschlüsse des Blackstar HT Club 40 MKIII
Die neuen Features des Blackstar HT Club 40 MKIII zeigen sich bei einem genaueren Blick auf die Rückseite. Einerseits ist der USB-Recording-Out nun im USB-C-Format und beim Line-Out kann man zwischen drei Cab-Simulationen wählen. Zu USB und den Recording-Features gleich noch mehr. Der Combo kann mit Lautsprecherboxen erweitert werden, es stehen ein 16-Ohm-Ausgang für den internen Speaker und zwei weitere Ausgänge (1 x 8 Ω oder 2 x 16 Ω) zur Verfügung. Für Effektpedale gibt es einen seriellen Effekt Loop (Send, Return), dessen Pegel per Taster zwischen +4 dBV und -10 dBV umgeschaltet werden kann. Auch die Klangfarbe des internen Reverbs bietet die Wahl zwischen Dark und Light per Taster auf der Rückseite. Ganz rechts warten zwei Buchsen auf den Anschluss von Fußschaltern – einmal den mitgelieferten oder den optionalen FS-14, der fünf Funktionen vorsieht.
Architecture-Software für den Blackstar Club 40 MKIII
Die wichtigste Neuerung bei den MKIII Modellen aus der Venue-Serie ist die Verbindung und Editiermöglichkeit über die Architecture-Software, die nach Registrierung des Amps kostenlos von der Blackstar-Website heruntergeladen werden kann. Sie bietet die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen bei der Cab-Simulation vorzunehmen. So zum Beispiel die Wahl von zwei unterschiedlichen virtuellen Cabs, von denen 23 plus DI zur Verfügung stehen. Jedes Cab lässt sich mit einem Mikrofon abnehmen, von dem sechs Typen bereitstehen: 57 Dynamic, 421 Dynamic, 67 Condenser, 414 Condenser, 121 Ribbon, 160 Ribbon. Dazu kommt für jedes Cab ein EQ. Im Mixer wird das Mischungsverhältnis zwischen beiden Cabs eingestellt und im dritten Kanal des Mixers das virtuelle Raummikrofon hinzugemischt. Ganz rechts ist die Master-Sektion, ebenfalls mit Volume-Slider und einem EQ. Sie bildet für die Abnahme auf der Bühne und für Aufnahmen eine gute Basis, um den Klang des Amps direkt aufzufangen und die Mikrofonierung zu sparen. Wie das Ganze klingt, erfahrt ihr gleich im Praxisteil.