Nach 50 Jahren auf der Bühne verabschiedete sich Kiss im Dezember von den Fans. Dabei sollte das letzte Konzert nicht als das Ende von Kiss, sondern eher als Zwischenschritt in die Zukunft gesehen werden.
Es war von Anfang an klar, dass die Mitglieder von Kiss auch nach der Auflösung der Band nicht in Rente gehen werden. Stattdessen verfolgen Gene Simmons, Tommy Thayer und Paul Stanley nun ihre eigenen Projekte weiter. Simmons hat als erster ankündigt wieder vor Publikum zu spielen und wird im April mit seiner Solo-Band auftreten. Am 26. April ist ein Konzert bei der brasilianischen Ausgabe des Summer Breeze Festivals in Sao Paulo geplant. Es wird seine erste Performance seit dem 2. Dezember, als er mit Kiss im Madison Square Garden in New York aufgetreten war.
Zuletzt war Gene Simmons mit seiner Band 2018 bei einer Tournee durch die USA, Europa und Australien unterwegs. Die Zusammensetzung der Band hat sich mittlerweile verändert und im April werden neben Simmons Brent Woods, Zack Throne sowie Schlagzeuger Brian Tichy gemeinsam spielen. Obwohl es sich nicht um eine Kiss-Show handeln wird, können wir uns auf eine Cover freuen. Bei der letzten Gene Simmons-Tournee wurden einige Kiss-Songs sowie Musik von den Beatles und Chuck Berry gecovert.
Vor sechs Jahren sagte Simmons über seine Soloshows: “Diese kleineren Konzertsäle, die tausend bis dreitausend Menschen fassen, werden von echten eingefleischten Fans gefüllt. Sie wollen nicht das gleiche alte Lied hören. Sie wollen ‘Nuggets’ hören, wie sie sagen. Für mich ist das ein Riesenspaß, denn ich hatte noch nie die Gelegenheit, so etwas live zu machen. Es hat eine Menge Spaß gemacht. Am Ende habe ich die Möglichkeit, so viele Leute aus dem Publikum auf die Bühne zu holen, wie hier reinpassen, um mit mir zu singen.”
Stanley kontert Hologram-Kritikern
Direkt nach dem letzten Konzert in New York gab es bereits die erste Ankündigung zu den Zukunftsplänen: Kiss wird als digitale Avatare weitere Shows geben. Die neue Kiss-Show ist an der Abba Voyage Show in London angelehnt, bei der lebensechte 3D-Projektionen der schwedischen Pop-Ikonen die größten Hits vorstellen. Bei der Vorstellung von ‘Kiss – A New Era Begins’ gab es allerdings einige Bedenken. “Leute hatten, vielleicht sogar verständlicherweise, erst den falschen Eindruck von den Avataren“, so Stanley zu der Kritik.
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“Die Avatare sind allerdings noch in den Kinderschuhen. Sie sind weit entfernt davon, wie sie einmal aussehen und wirken werden”, so Stanley weiter. “Der Sinn ist letztlich nicht, dass wir von fliegenden Avataren ersetzt werden. Das ist nur eine Art, zu diversifizieren, wofür Kiss stehen.” Er fuhr fort: “Ehrlich gesagt haben sich die Leute in den letzten 50 Jahren oft den Kopf darüber zerbrochen, was unsere Pläne waren. Und in neun von zehn Fällen waren sie erfolgreich, und andere sind ihnen gefolgt. Das ist also nichts wirklich Neues.”
Danach zeigt sich Stanley bei dem Interview mit Ultimate Classic Rock dankbar für die aktuelle Situation. “Wir sind in der glücklichen Lage und in einer einzigartigen Position, eine Band zu sein, die Dinge tun kann, die andere Bands nicht tun können”, fügte Stanley hinzu. “Viele davon nicht zu erforschen und auszunutzen, wäre, ich weiß nicht, lächerlich, und auch, wirklich, an diesem Punkt, rätselhaft. Wir haben so hart daran gearbeitet, vier Ikonen zu schaffen und eine Band, die auf so viele verschiedene Arten ikonisch ist, und wir wären verrückt, wenn wir das, was wir geschaffen haben, nicht diversifizieren und maximieren würden.”
Stanley hat auch abseits von Kiss noch einiges vor. Er leitet weiterhin die ‘Soul Station’-Band und wird bald die Ausstellung ‘The Other Side’ eröffnen. Die Kollektion umfasst 16 neue Werke, darunter Originalgemälde, handbemalte Ibanez-Gitarren, Mixed-Media-Originale und Metallarbeiten in limitierter Auflage. Stanley wird seine Werke am 23. Februar in der Wentworth Gallery in Hollywood, Florida, und am 24. Februar in der Boca Raton Town Center Mall in Florida ausstellen.