Pearl hat kürzlich sein beliebtes Midtown Set komplett überarbeitet und um ein Hardware-Set ergänzt. Wie es scheint, erfreuen sich die kleinen Kompaktsets mit 16“ Bassdrums weiterhin ungebremster Beliebtheit. Die allermeisten dieser handlichen Schlagzeuge werden allerdings ohne Stative und Pedale ausgeliefert. Nach dem letzten Test des Pearl Midtown von 2021 schauen wir im Folgenden mal, was das neue Midtown kann und für wen es sich lohnt.
Pearl Midtown Compact Set – das Wichtigste in Kürze
- 4-teiliger Kesselsatz
- folierte Pappelkessel
- 16“ Bassdrum mit Riser
- neuer Beckenhalter an der Bassdrum
- inklusive vierteiligem Hardware-Paket
- hergestellt in China
Identische Kesselgrößen, aber etwas dünnere Wandstärken
Die Kessel des neuen Sets sind etwas dünner, sie bestehen aus 7,0 Millimeter starkem Pappelholz, das alte Set kam auf eine Wandstärke von einem halben Millimeter mehr. Die Kesselgrößen des Sets sind beibehalten worden. Aus dem großen Karton entnehme ich eine 16“ x 14“ Bassdrum, ein 10“ x 7“ Tom, ein 13“ x 12“ Floortom und eine 13“ x 5,5 Snare“. Die Kessel sind – ich sage es mal höflich – ausbaufähig verarbeitet und erinnern an preisgünstige Einsteigerkits. An einigen Stellen gibt es kleine Löcher zwischen den Lagen auf der Gratung zu sehen. Auch scheinen die Kessel – wie das komplette Set – in einem recht kurzen Zeitfenster gefertigt worden zu sein. Die mattschwarze, mit sichtbarer Naht verklebte Folie ist recht dünn und wirkt anfällig für Kratzer und kleine Dellen.
Die Bassdrum ist weiterhin mit dem bekannten Riser ausgestattet, der in der Höhe verstellbar ist. Zusammen mit den Teleskopbeinen lässt sich die Bassdrum so optimal ausrichten. Neu ist außerdem ein Cymbal-Halter, der an einer Klammer am Kessel – in Ridebecken-Position für Rechtshänder – befestigt wird. Er lässt sich nicht besonders hoch einstellen, ich hatte aber keine Probleme, mein 21“ Crash-Ride auf ihm zu befestigen.
Deutlich vereinfacht ist die Tomhalterung beim neuen Midtown. In der ersten Variante war das kleine Tom mit einer Opti-Loc Dreipunkt-Halterung ausgerüstet, jetzt wird der Tomhalter wieder in den Kessel geschoben, wie man es vom Einsteigersets kennt. Auch wirken die Beschlagteile, insbesondere die neuen Spannböckchen und die Claws an der Bassdrum, deutlich fragiler und nicht so vertrauenserweckend.
Bei den Fellen wird deutlich gespart
Dasselbe gilt für die Felle des neuen Sets, besonders die Folie des Bassdrum-Schlagfells ist auffällig weich. Normalerweise ist das Kickdrum-Schlagfell selbst bei günstigen Sets recht robust. Ich komme bei der Begutachtung zum Eindruck, dass man sich in der alten Version des Midtown an der Ausstattung des Pearl Export orientiert hat, das neue Midtown ist eher an das Einsteigerset Pearl Roadshow angelehnt.
Ein einstrebiger Hardware-Satz komplettiert das Pearl Midtown
Das neue Set beinhaltet, wie bereits erwähnt, einen recht leichten Satz einstrebiger Stative. Dazu gehört eine Hi-Hat-Maschine mit fixer Federspannung und ein einfaches Bassdrum-Pedal ohne Bodenplatte, das mit einem Filzbeater ausgerüstet ist. Auch dabei ist ein Galgenbeckenständer sowie ein Snarestativ. Zusammen mit dem Beckenhalter auf der Bassdrum hat man also ein komplettes Gestänge für Hi-Hat und zwei Becken. Die Hardware passt gewichtstechnisch gut zum mobilen Konzept des Sets. Wenn man allerdings andere leichtgewichtige Hardware kennt, wie zum Beispiel die Tama Classic Stands oder die Yamaha Crosstown Hardware, fällt schon auf, dass diese Stative – wie das Set auch – zur Einsteigerklasse gehören.
Mehr Material enthalten, die Preisentwicklung ist dafür moderat
Kostete das damalige Testset 469 Euro, wird es jetzt inklusive Hardware für 615 € ausgeliefert. Das erscheint jetzt nicht so viel mehr. So ist das neue Midtown vor allem für Leute interessant, die noch keine weitere Hardware besitzen, bzw. ihr Gestänge nicht immer auf- und abbauen wollen. Mit ein paar Cymbals und einem Drumhocker ergänzt, wäre das neue Midtown außerdem als Kinderset einsetzbar.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 08.05.2024 um 06:19 Uhr
Müll!👎