Dass der Beckengeschmack mit der Zeit komplexer geworden ist, lässt sich an den Meinl Pure Alloy Becken besonders schön ablesen. Nach den 2017 eingeführten Grundmodellen, die sich durch ein eher geradliniges Klangbild auszeichnen, wurde es mit den Pure Alloy Custom Cymbals sowohl klanglich als auch optisch deutlich dunkler. Dass auch nach einer Erweiterung noch Potenzial in der Mittelklassereihe steckt, sollen unsere ganz frisch vorgestellten Testobjekte zeigen. Sie heißen Pure Alloy Extra Hammered und weisen große, zusätzliche Hammermale auf, welche zu nochmals dunkleren, komplexeren Tönen führen sollen.
Meinl Pure Alloy Extra Hammered Becken – Das Wichtigste in Kürze
- Becken aus maschinell gehämmerter B12-Bronze
- Starke, zusätzliche Hammermale im Vergleich zu den anderen Pure Alloy Serien
- Materialstärke: Medium-Thin
- Hergestellt in Deutschland
Fast bekommt man den Eindruck, Meinl möchte seiner eigenen Edelserie Byzance Konkurrenz machen, denn dort gehört die Kombination aus dunklen und extra intensiv gehämmerten Oberflächen fast schon zum guten Ton. Preislich liegen unsere Testkandidaten übrigens auch oberhalb der anderen Pure Alloy Varianten. Ob sie auch klanglich eine Lücke schließen, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.
Die starke Hämmerung ist nicht zu übersehen
Zum Test hat mir Meinl alle aktuell angebotenen Pure Alloy Extra Hammered Modelle zukommen lassen. Im Karton finde ich eine 15“ Hi-Hat, Crashbecken in 16“, 18“ und 20“, zwei Crash-Rides in 20“ und 22“ sowie zwei Rides in 20“ und 22“.
Grundsätzlich ähneln die neuen Extra Hammered Becken ihren Pure Alloy Kollegen natürlich deutlich mehr als den Byzance-Oberklassemodellen. Sie werden aus B12-Bronzeblechen ausgeschnitten und anschließend maschinell in Form gehämmert. So besitzen die Testobjekte eine feine, kleinteilig gesetzte Grundbearbeitung, wobei die Kuppen von jeglicher Hämmerung ausgespart werden. Die namensgebende Maßnahme ist jedoch der Einsatz besonders großer Hammerköpfe, welche ordentliche „Krater“ auf den Becken hinterlassen. Die kennt man von zahlreichen anderen Serien, ihr Sinn ist es, die Schwingung zu brechen und einen dunkleren, modulierenden Sound zu begünstigen. Das abschließende, feine Abdrehmuster reicht nicht ganz so tief herab, daher setzen sich die Hammermale als dekorative, bräunliche Vertiefungen ab.
Die Extra Hammered Becken sind größtenteils im Medium-Segment angesiedelt
Alle Modelle verfügen über dieselben Bearbeitungsmerkmale, abgesehen von den etwas größeren Kuppen der 20“ und 22“ Modelle gibt es keine optischen „Ausreißer“. Speziell bei den fünf größeren Instrumenten fallen die gesunden Gewichte auf, besonders wenn man bedenkt, dass tiefe Hämmerungen meistens mit sehr dünnen Becken kombiniert werden, um zusätzlichen „Trash“ zu erzeugen. Während die Hi-Hats (1090/1220 Gramm) und die beiden 16“ und 18“ Crashes (940 und 1270 Gramm) noch eher leicht ausfallen, bringt das 20“ Crash bereits 1860, das gleich große Crash-Ride schon 2160 und das Ride 2400 Gramm auf die Waage. Das 22“ Crash-Ride wiegt 2460, das 22“ Ride sogar knappe 3000 Gramm. Dunkel vor sich hin „wobbelnde“ Jazzbecken sind klanglich also nicht unbedingt zu erwarten. Hören wir uns das mal an.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 23.02.2024 um 13:43 Uhr
Schön,aber zu teuer.es gibt genügend günstigere Alternativen.