Glockenklang Blue Bird Test

Glockenklang bereichert die Szene seit Jahrzehnten mit kompromisslosen Hi-End-Produkten und hat sich damit einen festen Platz im hart umkämpften Markt gesichert. Größtmögliche Dynamik, akribische Detailtreue und fantastische Feinzeichnung sind die Eigenschaften, die man den Amps zuschreibt. Vor allem der voll analoge Bass Art Classic war hierfür lange Jahre die Referenz, und selbstverständlich zeichnen sich auch die deutlich kompakteren und leichteren Class-D-Tops der Blue-Serie durch diese Eigenschaften aus. Mit dem neuesten Modell bietet die Herforder Audioschmiede nun das Beste aus beiden Welten: Der Glockenklang Blue Bird besitzt den tollen Transportfaktor des Blue Sky und ist die dabei die neue Referenz Glockenklangs in Sachen Auflösung und Detailtreue. Ob der „blaue Vogel“ ein würdiger Nachfolger für den Bass Art Classic und den Blue Sky ist, wollen wir in diesem Test herausfinden.

Glockenklang Blue Bird
Der Glockenklang Blue Bird im umfangreichen Test

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Glockenklang Blue Bird – das Wichtigste in Kürze

  • Kompakt-Basstop mit Class-A-Vorstufe und Class-D-Endstufe
  • 900 Watt / 4 Ω, 450 Watt / 8 Ω oder 600 Watt / 4 Ω, 300 Watt / 8 Ω
  • 5-Band-Equalizer mit semi-parametrischen Mitten und Wahlschalter für Tief- und Hochmitten
  • Drive-Sektion mit Voice-Regler
  • Di-Out mit Groundlift, Pre/Post EQ und Pegelanpassung
  • paralleler Effektweg mit Mix-Regler
  • Kopfhöreranschluss und externe Audioquelle über Effekt-Send

Erster Eindruck

Die grundsätzliche Bauform und das schlichte, aber sehr edle Design hat der Blue Bird vom seinem Vorgänger geerbt – dem Glockenklang Blue Sky. Das Metallgehäuse kommt mit den Maßen 320 x 88 x 260 mm und wurde überaus stabil gebaut, zum Schutz der zahlreichen Regler auf der Front gibt es zwei kräftige Metallbügel, und für den sicheren Stand auf der Box sorgen vier Gummifüße auf der Bodenplatte.

Mit nur 4kg Gewicht ist der Neue sogar um ein Kilogramm leichter als der Blue Sky, obwohl er mehr Features an Bord und mehr Leistung unter der Haube hat – selbst beim Transportfaktor hat der 900 Watt starke Blue Bird also die Nase leicht vorn!

Wer schon einmal das Vergnügen mit einem Glockenklang-Amp hatte, wird bereits einen Eindruck von der hochwertigen Verarbeitungs- und Materialqualität haben. Erwartungsgemäß gibt es auch beim neuen Blue Bird nicht den geringsten Anlass für Kritik: Der Amp wirkt ungeheuer solide und alle verwendeten Teile bis hin zu den sahnig laufenden Reglern sind von erstklassiger Qualität.

Glockenklang Blue Bird
Fotostrecke: 3 Bilder Der Glockenklang Blue Bird ist …

Ausstattung

Beim Blick auf die Front des Blue Bird wird schnell klar, dass Glockenklang bei den Features in die Vollen geht – im Wettbewerb um die meisten Regler und Schalter bei Bass-Amps belegt der Blue Bird definitiv den ersten Platz!

Den Anfang auf der belebten Front machen die zwei Klinkeneingänge A und B zum Anschluss aktiver und passiver Bässe. An Eingang A kommen Bässe mit normalem Pegel, Eingang B ist hingegen für Bässe mit hohem Pegel vorgesehen und kann zusätzlich mit dem Trim-Regler um bis zu 20db abgesenkt werden. Umgeschaltet wird zwischen den beiden Eingängen mit dem A/B-Taster, und das Eingangssignal wird mit dem obligatorischen Gain-Regler justiert.

Zwischen den Reglern und Buchsen sitzt zudem noch der Tune-Schalter, mit dem alle Ausgänge bis auf den Tuner-Out auf der Rückseite stummgeschaltet werden können, was übrigens auch per Fußschalter funktioniert.

Equalizer

Rechts neben dem Gain-Regler sitzt der Bass-Cut-Regler, mit dem störende Tiefbassanteile zwischen 20 Hz und 80 Hz ausgefiltert werden können. Daran schließt sich der flexible 5-Band-Equalizer des Glockenklang Blue Bird an. Dieser umfasst Regler für Bässe, Tiefmitten, Mitten, Hochmitten und Höhen.

Damit aber noch nicht genug, denn das Mittenband ist semi-parametrisch ausgelegt und kann mit dem Frequenz-Regler von 100Hz bis 2kHz durchgestimmt werden, zudem bieten die Tief- und Hochmittenbänder jeweils zwei Einsatzfrequenzen, die mit Schaltern bestimmt werden können (Tiefmitten: 150Hz/240 Hz, Hochmitten: 750Hz/1,5 kHz).

Der komplette Equalizer ist – ebenso wie der Bass-Cut und übrigens auch nahezu alle anderen Features des Blue Bird – ein- und ausschaltbar. Der Betriebszustand wird jeweils mit einer hellen LED angezeigt.

Glockenklang Blue Bird
Fotostrecke: 4 Bilder Blick auf die Front des neuen Glockenklang-Amps.

Drive-Sektion

In der zweiten Reihe finden wir die Drive-Sektion mit Reglern für den Zerrgrad, die Lautstärke des Overdrive-Sounds sowie die Klangfarbe der Verzerrung. Hinter dem Voice-Regler für die Klangfarbe verbirgt sich ein Filter, der die Bässe unter 45Hz, die Höhen über 5kHz sowie je nach Reglerstellung auch die Mitten absenkt.

Auch die Drive-Sektion und der Voice-Regler können natürlich per Taster aus- und eingeschaltet werden, wobei der Voice-Regler natürlich nur bei aktivierter Drive-Sektion auf den Sound wirkt.

Auf die Drive-Sektion folgen zwei Regler für den Effektweg des Blue Bird. Mit dem ersten wird das Originalsignal mit dem Effektsignal stufenlos gemischt, und mit dem zweiten kann die Lautstärke des Effektsignals um 5dB angehoben oder abgesenkt werden.

Wenn eine externe Audioquelle an die Effekt-Return-Buchse angeschlossen ist, funktioniert der erste Effekt-Regler als Lautstärkeregler für die Quelle. Und natürlich kann auch der parallele Effektweg mit einem Schalter oder wahlweise auch wieder per Fußschalter aus- oder eingeschaltet werden. Den Abschluss auf der Front bildet der Volume-Regler, mit dem die Endlautstärke des Blue Bird bestimmt wird.

Glockenklang Blue Bird
Unten in zweiter Reihe seht ihr die Regler der Drive-Sektion.

Rückseite des Glockenklang Blue Bird

Auch auf der Rückseite wird kein Platz verschwendet, denn sie ist dicht besiedelt mit Anschlüssen. Bereits erwähnt habe ich bei der Beschreibung der jeweiligen Features die zugehörigen Klinken zum Anschluss der Fußschalter (Effekt-Loop, Drive, Tuner) und die Return/MP3- und Send-Klinken für den Effektweg. Zur Send-Klinke gesellt sich außerdem noch ein Loop/MP3-Schalter, mit dem der Anschluss entweder Stereo für externe Audioquellen oder Mono als Send-Return geschaltet werden kann.

Direkt daneben parken drei weitere Schalter, die für den symmetrischen XLR-Ausgang zuständig sind. Mit dem ersten wird der Pegel bestimmt (0 oder -20dB), der zweite schaltet den DI-Out wahlweise vor oder nach die Klangregelung und den Effekt-Loop, und mit dem letzten kann der XLR-Anschluss von der Erdung getrennt werden, falls unerwünschte Nebengeräusche auftreten sollten.

Darüber hinaus bietet der Blue Bird einen Kopfhöreranschluss in Form einer 6,3mm-Klinke sowie zwei Speakonbuchsen für die Verbindung mit den Boxen. An 4 Ohm liefert die Class-D-Endstufe des Blue Bird satte 900 Watt; an 8 Ohm immer noch respektable 450 Watt. Clever: Wer nicht die gesamte Kraft des Boliden benötigt oder seine Boxen vor Überlastung schützen möchte, kann die Leistung übrigens per Schalter auf 600 Watt an 4 Ohm beziehungsweise 300 Watt an 8 Ohm reduzieren.

Glockenklang Blue Bird
Fotostrecke: 5 Bilder Die Rückseite des Glockenklang Blue Bird.
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