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Ampeg Venture V12 Test

Seit Ampeg unter der Flagge von Yamaha segelt, tut sich bei der legendären Firma endlich wieder einiges. Die Weiterentwicklung der Marke begann mit der Einführung der Rocket-Basscombos, einer eigenen Software namens „Ampeg SVT Suite“ sowie der Preamp/DI-Lösung SGT-DI, die in der Szene allesamt sehr positiv bewertet wurden. Im Herbst 2023 ging man bei Ampeg den nächsten großen Schritt und präsentierte gleich eine komplett neue Serie, die sich aus insgesamt drei Basstops in verschiedenen Leistungsstufen und fünf Boxenmodellen zusammensetzt. Laut Dino Monoxelos, dem amtierenden Produkt-Manager von Ampeg, soll die neue Venture-Serie klanglich sehr flexibel ausgestellt sein und sowohl klassische als auch moderne Sounds liefern. Die Produkte seien zudem robust genug gebaut, um dem harten Bühnenalltag standzuhalten – gleichzeitig aber auch so leicht und transportfreundlich wie eben möglich. Das Wichtigste aber darf natürlich nicht fehlen: Die Venture-Amps und -Boxen müssen den legendären Ampeg-Sound abliefern! In diesem Test wollen wir herausfinden, ob das Flaggschiff der neuen Amps – der 1200 Watt starke Ampeg Venture V12 – den hohen Ansprüchen wirklich gerecht wird!

Ampeg Venture V12
Der Ampeg Venture V12 im ausgiebigen Test

Ampeg Venture V12 – das Wichtigste in Kürze

  • 1200 Watt Leistung (4 Ohm)
  • Legacy Preamp mit 3-Band-EQ
  • semi-parametrisches Mittenband
  • Ultra-Hi und Ultra-Lo (3 Positionen) Schalter
  • SGT Overdrive-Schaltung mit SVT and B15 Voicing-Schalter
  • Onboard-Kompressor
  • symmetrischer Di-Ausgang
  • Effektweg mit FX-Mix Regler
  • Kopfhörer – und AUX-In Anschlüsse

Erster Eindruck

Der Ampeg Venture V12 ist das leistungsstärkste und damit verständlicherweise auch das größte und schwerste Ampmodell der Venture-Serie. Aber keine Angst, der Transportfaktor ist für ein Topteil dieser Leistungsklasse immer noch hervorragend!

Der Ampeg Venture V12 ist in jeder Dimension ein paar Zentimeter kleiner und um etwa 3kg leichter als beispielsweise der 1000 Watt starke Ampeg SVT 7 Pro, den viele von euch sicherlich kennen. Um genau zu sein: Er misst 78,1 x 370 x 273,8 mm und bringt schlappe 3,8kg auf die Waage, was angesichts der brachialen Leistung von 1200 Watt und der unzähligen Features durchaus bemerkenswerte Daten sind.

Ampeg Venture V12
Fotostrecke: 3 Bilder Schickes Design: Mit der Optik der …

Neues Ampeg-Design

Ampeg hat den neuen Amps darüber hinaus ein komplett neues Design spendiert, das in meinen Augen sehr geradlinig und modern wirkt. Die Technik sitzt in einem schwarzen Metallgehäuse mit leicht rauer Oberfläche, wie man es beispielsweise von den Ampeg Portaflex-Amps kennt. An den Seiten gibt es Lufteinlässe, hinter denen sich Ventilatoren verbergen, die temperaturgesteuert arbeiten und bei starker Belastung des Amps den Dienst aufnehmen.

Davon abgesehen macht der Ampeg Venture V12 qualitativ allerdings einen sehr ordentlichen Eindruck! Das Gehäuse und die verbauten Komponenten wirken ohne Frage robust und absolut road-tauglich. Allein die Gummifüße für das Topteil sind in meiner Wahrnehmung unterdimensioniert. Deutlich größere Exemplare würden dem Ampeg Venture V12 nicht nur optisch besser stehen – zudem würden sie für bessere Rutschfestigkeit garantieren!

Ampeg Venture V12
Fotostrecke: 3 Bilder Verarbeitungsmäßig macht …

Schalter/Regler

Auf der leicht schrägen Metallfrontplatte sitzen sämtliche Schalter und Regler, mit denen die zahlreichen Features des Venture-Flaggschiffes bedient werden. Den Anfang macht die Eingangsklinkenbuchse für den Bass, die mit einem kleinen Schalter an passive bzw. aktive Bässe angepasst werden kann ( 0/-15dB).

Darauf folgt der Regler für den integrierten Kompressor und die Kippschalter der sogenannten SGT-Schaltung, die beim Ampeg Venture V12 für die Drive-Sounds zuständig ist. Mit dem ersten Schalter wird die SGT-Sektion ein- oder ausgeschaltet und mit dem zweiten kann man zwischen zwei Klangvariationen wählen, die an legendäre Ampeg Amps angelehnt sind. Zur Verfügung stehen die Modelle SVT und B15. Anschließend wird der Zerrgrad und die Endlautstärke der Drive-Sektion mit dem nachfolgenden Doppelpoti bestimmt – das innere Segment heißt dementsprechend „Level“ und das äußere „Grit“.

Auf die SGT-Sektion folgt ein typisches Regler-Layout für Bassamps, das sich aus einem Gain-Regler, Bass-, Mitten- und Höhen-Reglern für den 3-Band-Equalizer, und schließlich dem Master-Regler für die Endlautstärke zusammensetzt. Das Mittenband ist erfreulicherweise semi-parametrisch ausgelegt und wird mit einem Doppelpoti für die Lautstärke und die Frequenzwahl bedient. Der wählbare Bereich reicht von 200Hz-3kHz und ist somit extrem groß.

Ampeg Venture V12
Fotostrecke: 4 Bilder Blick auf die Front des Venture V12.

Bewährte Features: Ultra-Lo und Ultra-Hi

Zwei altbekannte Ampeg-EQ-Features dürfen auch bei den neuen Modellen nicht fehlen: Klar, auch der Ampeg Venture V12 bietet natürlich die beiden Ultra-Lo und Ultra-Hi- Schalter, mit deren Hilfe sich im Handumdrehen der typischen Ampeg-Scoop-Sound umsetzen lässt. Der Ultra-Lo-Schalter kommt mit drei Positionen ( –20 dB @ 40 Hz, Aus, 2 dB Boost @ 40 Hz und –10 dB Cut @ 500 Hz) und der Ultra-Hi mit zwei Positionen (Aus, 9 dB Boost @ 8 kHz).

Den Abschluss auf der Front bildet der Mute-Schalter zum Stummschalten aller Ausgänge. Ablesen kann man den Status der Ausgänge mittels einer breiten LED-Leiste im unteren Bereich der Front, welche bei Stummschaltung die Farbe von Blau zu Rot wechselt.

Ampeg Venture V12
Die Features Ultra-Lo und Ultra-Hi hat der V12 von seinen Vorfahren übernommen.

Anschlüsse

Der leistungsstarke Ampeg Venture V12 ist aber nicht nur in Sachen Klangflexibilität gut aufgestellt, sondern bietet auch sämtliche Anschlüsse, die man im Studio- oder Livebetrieb benötigt. Mit an Bord ist ein Effektweg mit den üblichen Send- und Returnklinken und einem Dry/Wet-Regler zur Mischung mit dem trockenen Signal.

Für die Weiterleitung des Signals zu einem Pult oder fürs Recording ist der symmetrische XLR-Ausgang mit Schaltern für Pre/Post-EQ, Groundlift und Lautstärkenanpassung (0-20dB) zuständig. Direkt daneben parken eine Preamp-Out Klinke, die das Signal bei Bedarf zu einer externen Endstufe leitet, und die Power-Amp-In Klinke zum Anschluss eines externen Preamps, falls man die Endstufe des Venture V12 mit einem anderen Preamp ansteuern möchte.

Und obwohl das 1200 Watt starke Kraftwerk wohl hauptsächlich auf großen Bühnen zu Hause sein wird, hat Ampeg auch an die Ausstattung mit einem Kopfhörerausgang (Klinke) und einem Aux-In-Eingang (Miniklinke) gedacht, sodass man auch zum stillen Üben in eigenen vier Wänden bestens gerüstet ist. Direkt darunter sitzt eine Klinke zum Anschluss eines Fußschalters, mit dem die SGT-Sektion ein- oder ausgeschaltet werden kann.

Den Abschluss auf der Rückseite machen die obligatorischen Boxen-Anschlüsse in Form von zwei Speakon/Klinke-Kombibuchsen. Die im Venture verbaute Class-D-Endstufe von ICEPower gibt an vier Ohm ihre volle Leistung von 1200 Watt ab.

Ampeg Venture V12
Fotostrecke: 5 Bilder So sieht die Rückseite des kräftigen Basstops aus.
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