Heute geht es einmal mehr um Basslines, die uns neugierig oder gar süchtig nach einem bestimmten Instrument, Verstärker oder Effekt gemacht haben. Kennst du das auch? Du hörst einen Sound – und bis quasi „schockverliebt“, was unter Musiker:innen als „GAS“ (Gear Acquisition Syndrome) bekannt ist. In diesem Artikel stehen die Modulations-Effekte im Fokus: Chorus, Flanger und Phaser. Alle drei erzeugen im Grunde einen ähnlichen Klang, auch wenn sie diesen über unterschiedliche Wege erreichen. Die Blütezeit dieser Effekt-Typen lag sicherlich in den 80er-Jahren mit Protagonisten Pino Palladino, Sting oder Mark King. Aber auch in rockigen Gefilden waren verzerrte Sounds mit Chorus „en vogue“, etwa in den 90ern mit Nirvana und anderen Grunge-Bands. Und heutzutage zeigen Bassisten wie z. B. Justin Chancellor (Tool), dass Chorus, Flanger und Phaser noch immer attraktiv für den Umgang mit dem E-Bass sind. Hier sind die besten Basslines mit Chorus, Flanger und Phaser!
- Chorus, Flanger & Phaser – History
- Video der vorgestellten Basslines
- Basslines mit Chorus, Flanger und Phaser
- Level 42: „Dune Tune“ (Bassline mit Chorus)
- Paul Young: „Wherever I Lay My Hat“ (Bassline mit Chorus)
- Yes: „The Fish“ (Bassline mit Chorus)
- Journey: „Don’t Stop Belivin’“ (Bassline mit Chorus)
- The Police: „Message In A Bottle“ (Bassline mit Chorus)
- Guns N’ Roses: „Coma“ (Bassline mit Chorus)
- Ozzy Osbourne: „No More Tears“ (Bassline mit Chorus)
- The Cure: „Just Like Heaven“ (Bassline mit Chorus)
- Talking Heads: „Artists Only“ (Bassline mit Flanger)
- Van Halen: „You’re No Good“ (Bassline mit Flanger)
- Nirvana: „Come As You Are“ (Bassline mit Flanger)
- Tool: „46 And 2“ (Bassline mit Flanger)
- Pink Floyd: „Have A Cigar“ (Bassline mit Flanger)
- Thin Lizzy: „Dancing In The Moonlight“ (Bassline mit Flanger)
- The O’Jays: „For The Love Of The Money“ (Bassline mit Phaser)
- Chorus, Flanger und Phaser – Auswahl
Chorus, Flanger & Phaser – History
Chorus, Flanger und Phaser fallen in die Kategorie der Modulationseffekte. Der Sound wird dabei auf unterschiedliche Art „moduliert“ – also verändert. Bei allen dreien wird dabei der Ton im Gerät gesplittet, so dass zwei Signale existieren. Eines davon wird dann entweder verstimmt, zeitlich versetzt, oder in der Phase verschoben. Wer die genauen technischen Wirkungsweisen jedes dieser drei Effekte in die Tiefe gehen möchte, findet hier auf bonedo weitere nützliche Infos – klicke einfach auf den Link neben diesem Text.
Für die Historie von Modulationseffekte gibt es viele fundierte Quellen im Internet. Ich möchte hier vor allem auf die Geschichte der Verwendung mit dem E-Bass eingehen. Bestimmt gibt es schon frühere Beispiele, aber die Popularität von Chorus, Flanger und Phaser nahm erst in den 70er-Jahren so richtig Fahrt auf. Vor allem Flanger und Phaser sind in der Lage, psychedelische Sounds zu erzeugen. Diese waren zu jener Zeit sehr populär, etwa bei Roger Waters von Pink Floyd oder Chris Squire von Yes.
Der Chorus wiederum verleiht dem Sound mit seinem schwebenden Effekt Tiefe und Weite. Dies bot sich natürlich für die sich emanzipierende Zunft der Bassistinnen und Bassisten. An dessen Spitze stand sicherlich Jaco Pastorius. Er nutzte einen Chorus-ähnlichen Effekt, um seinen solistischen Einlagen oder seinem elaborierten Flageolett-Spiel den entsprechenden Glanz zu verleihen.
Für dich ausgesucht
Slap-Erfinder Larry Graham dagegen war bekannt für seine abgefahrenen Sounds mit dem kultigen Roland Jet Phaser. Diesen brachte er ebenfalls häufig an exponierten Stellen zum Einsatz. Donner-Daumen Mark King zeigte dann Ende der 70er und Anfang der 80er, dass der Flanger sich hervorragend für Slap-Sounds eignet. Und auch den Chorus liebte er, vor allem für melodische Parts wie Intros oder Solostücke.
Diese Tradition führte dann Pino Palladino in seiner Arbeit mit dem britischen Sänger Paul Young fort. Hier kombinierte er seinen Music Man Fretless gerne mit einem Chorus-Effekt, um seinen typisch lyrischen Sound zu erzeugen. Mitte bis Ende der 80er-Jahre wurde der Chorus zu einem festen Bestandteil der Rock- und Heavy-Bass-Sounds. Berühmtestes Beispiel ist sicherlich Duff McKagan von Guns N’ Roses.
Danach wurde es deutlich ruhiger um Chorus, Flanger und Phaser. Ganz verschwunden sind sie jedoch nie. Auch in der Blütezeit des Grunge zu Beginn der 90er-Jahre gab es immer wieder einzelne Highlights mit diesem „Trio Infernale“.
Und heute? Wenn man auch die Modulationseffekte nicht mehr ganz so häufig hört wie zu ihren besten Tagen, beweisen moderne Bassisten – wie zum Beispiel Justin Chancellor von Tool oder Chris Wolstenholme von Muse – dass Chorus, Flanger und Phaser immer noch ihren Platz auf den Pedalboards der Bassist:innen haben.
Video der vorgestellten Basslines
In diesem Video findet ihr alle hier vorgestellten Basslines. Noten und TABs findet ihr in den Einzelbeispielen weiter unten auf dieser Seite.
Basslines mit Chorus, Flanger und Phaser
Level 42: „Dune Tune“ (Bassline mit Chorus)
Paul Young: „Wherever I Lay My Hat“ (Bassline mit Chorus)
Yes: „The Fish“ (Bassline mit Chorus)
Journey: „Don’t Stop Belivin’“ (Bassline mit Chorus)
The Police: „Message In A Bottle“ (Bassline mit Chorus)
Guns N’ Roses: „Coma“ (Bassline mit Chorus)
Ozzy Osbourne: „No More Tears“ (Bassline mit Chorus)
The Cure: „Just Like Heaven“ (Bassline mit Chorus)
Talking Heads: „Artists Only“ (Bassline mit Flanger)
Van Halen: „You’re No Good“ (Bassline mit Flanger)
Nirvana: „Come As You Are“ (Bassline mit Flanger)
Tool: „46 And 2“ (Bassline mit Flanger)
Pink Floyd: „Have A Cigar“ (Bassline mit Flanger)
Thin Lizzy: „Dancing In The Moonlight“ (Bassline mit Flanger)
The O’Jays: „For The Love Of The Money“ (Bassline mit Phaser)
Chorus, Flanger und Phaser – Auswahl
Wer jetzt Lust auf einen Chorus, Flanger und / oder Phaser bekommen hat, findet hier eine kleine, aber feine Auswahl: