Auch der Vox MV50 High Gain bedient sich, wie der MV50 Boutique und die anderen Amp-Geschwister aus der MV-Serie, einer neuartigen Röhrentechnologie, Nutube genannt. Ihren Ursprung hat diese kleine Röhrenvariante mit weniger als einem Drittel der Maße eines herkömmlichen Glaskolbens und lediglich 2% des Energieverbrauchs in der Zusammenarbeit des Display-Herstellers Noritake und dem Musikinstrumenten-Konzern Korg.
Die sogenannte Nutube 6P1 verfügt laut Hersteller über die gleichen Charaktereigenschaften wie eine herkömmliche Vakuumröhre, und in unserem Fall wird ihr Sound von einer Class-D-Endstufe an die angeschlossene Box weitergeleitet. Wie die anderen Verstärker der MV-Serie orientiert sich auch unser heutiger Testverstärker an einem großen Vorbild. Um welches es sich dabei handelt und viel wichtiger noch, ob unser kleiner Amp auch so klingt, soll dieser Test herausfinden.
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Mit einem kurzen Blick auf die Vorderseite des kleinen Amps sollte den meisten von uns die Verwandtschaft recht schnell klar sein: Natürlich handelt es sich um den Mesa Boogie Rectifier, das High-Gain-Monster aus Kalifornien, das mit seiner Hahnentritt-Metallfront schon optisch klar macht, was klanglich zu erwarten ist. Gain ist hier das Stichwort.
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Bevor es aber um den Sound unseres Kandidaten geht, schauen wir uns den kleinen Verstärker erst einmal genauer an. Das Gehäuse des MV50 High Gain besteht aus Stahlblech, ist schwarz lackiert und bringt 540 Gramm auf die Waage. Dabei fällt es mit Abmessungen von 135 x 100 x 75 mm wirklich sehr kompakt aus.
Ein Metallbügel auf der Oberseite erleichtert den Transport und einmal abgestellt ruht er auf vier Gummifüßen. Die weiter oben erwähnte Metallfront des Originals wird hier in Form einer bedruckten Kunststoffplatte in der unteren Hälfte der Frontseite dargestellt.
Drei mit Chickenhead-Knöpfen bestückte Regler lassen ein Einstellen von Gain, Tone und Volume zu. Rechts daneben hat Vox ein beleuchtetes VU-Meter angebracht, das die Ausgangslautstärke anzeigt. Einen praktischen Nutzen hat das wohl eher nicht, sieht aber schick aus. Die obligatorische Eingangsbuchse ist auf der rechten Seite der angeschrägten Frontplatte zu finden, die dank ihrer Bauweise das Ablesen der Reglerstellungen erleichtert.
Mehr Möglichkeiten zum Schalten bietet die Rückseite, auf die ich jetzt etwas näher eingehen möchte.
Los geht es ganz links mit dem der Phones/Line-Buchse, die ein frequenzkorrigiertes Signal ausgibt. Über sie lässt sich der Verstärker direkt mit Mischpult, Soundkarte, Interface oder aber einem Kopfhörer verbinden. Der Eco-Schalter direkt daneben versetzt in der On-Position den Verstärker nach 15 Minuten ohne Signal in den Ruhezustand. Mit dem Standby-Schalter rechts daneben wird der Amp an- bzw. ausgeschaltet.
Das MV 50 Topteil lässt sich nur mit dem mitgelieferten 19-Volt-Netzteil betreiben, dessen Anschluss ebenfalls hier an der Rückseite zu finden ist. Es folgt der EQ-Schalter, der zwischen Flat und Deep wählt. Deep wird vom Hersteller beim Betrieb kleinerer Boxen empfohlen, um das Bassfundament anzuheben und so mehr Volumen zu generieren. Bei größeren Boxen sollte die Flat-Einstellung gewählt werden, da es in dieser Einstellung keine weiteren Klangeingriffe gibt.
Beim Dreiweg-Schiebeschalter daneben, der mit MID CTRL beschriftet ist, handelt es sich um einen festeingestellten EQ. In der Mittelstellung findet keine Bearbeitung der Mittenfrequenzen statt, nach links werden sie abgesenkt, in der rechten Stellung angehoben. Das macht bei einem Verstärker, der vornehmlich High-Gain-Sounds liefern soll, auch durchaus Sinn, denn der Tone-Regler an der Frontseite bearbeitet nur das Höhenbild. Mit dem Dreiwegschalter erweitert sich das Klangspektrum des MV50 High Gain erheblich.
Je nach der am Speaker-Output angeschlossenen Box verändert sich auch die Leistungsabgabe des Verstärkers. An 4 Ohm liefert der Amp 50 Watt, an 8 Ohm 25 Watt und an 16 Ohm noch 12,5 Watt.
Der Sound des Amps wird, wie bereits erwähnt, aus einer Nutube 6P1 generiert, die neben den bereits aufgeführten Vorteilen auch noch mit einer Lebensdauer von runden 30.000 Stunden punkten kann. Korg sieht in dieser Technologie einen Ersatz für die altbekannt Röhre, da sie die gleiche Arbeitsweise hat. Ob sie klanglich tatsächlich auch mit unseren geliebten Glühkolben mithalten kann, werde ich gleich im Praxisteil herausfinden.
Eine Class-D Endstufe liefert dann die bereits erwähnten maximalen 50 Watt.
Ein Effekteinschleifweg wäre sicherlich eine sinnvolle Dreingabe, ist aber bei dem geringen Verkaufspreis zu verschmerzen, vorausgesetzt, der kleine Verstärker macht an der Box auch sonst eine gute Figur. Gefertigt wird die MV50-Serie übrigens in Vietnam. Irgendwelche Verarbeitungsmängel oder sonstige Fehler sind nicht auszumachen.
nortnar sagt:
#1 - 24.08.2018 um 11:58 Uhr
Mehr als ärgerlich ist der nicht vorhandene Effektweg. Aus meiner Sicht bei High-Gain Amps ein klares Manko!
Somit trotz der tollen Soundbeispiele leider nicht kaufbar.
Ralf Bruckhoff sagt:
#2 - 25.07.2022 um 20:22 Uhr
Der fehlende Efektweg ist leicht nachzurüsten . Zwei Klinkenbuchsen und ein bischen Draht . Noch aufregender ist das Nachrüsten eines zwar vorbereiteten aber nicht ausgeführte Schalter für "fat" und "bright" , die wirklich genial in den Gesammtsound eingreifen . Erforderlich : zwei Minischalter mit nur 2 Kontakten für an und aus und Klingeldraht . Garantiansprüche sind dann natürlich verwirkt ,aber die Dinger gehen eh nicht kaputt .