10 Musiklegenden, die noch nicht in der Rock and Roll Hall of Fame sind

Jeder Musikfan sollte die Rock and Roll Hall of Fame mittlerweile kennen. Seit 1986 werden die einflussreichsten Künstler der Musikgeschichte in die Hall of Fame aufgenommen, doch die Zeremonien bringen jedes Jahr neue Fragen und Kontroversen mit sich.

© Mötley Crüe: Dfree, Joy Division/Peter Hook: Christian Bertrand, Megadeth: DFree, Sonic Youth/Lee Ranaldo: Melanie Lemahieu, Oasis/Liam Gallagher: A.PAES, Lenny Kravitz: lev radin

Das Warten hat ein Ende!

Ozzy Osbourne und Foreigner werden in die 2024 Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Ebenso ziehen Mary J. Blige, Cher, Dave Matthews Band, Peter Frampton, Kool & The Gang und A Tribe Called Quest in die Hall of Fame ein.

Die Institution wurde 1983 von Ahmet Ertegun, dem Gründer von Atlantic Records ins Leben gerufen, um die wichtigsten und einflussreichsten Künstler der Rockmusik zu ehren. Schließlich konnte die Öffentlichkeit durch ein neuerbautes Museum die Hall of Fame in Cleveland, Ohio selbst besuchen.

Der Nominierungsprozess ist äußerst simpel: Musiker sind für eine Nominierung berechtigt, wenn die Veröffentlichung ihres ersten Albums mindestens 25 Jahre zurückliegt. Der Nominierungsausschuss, welcher aus Rock-Historikern besteht, nominiert jedes Jahr eine Anzahl von Musikern für die Performer-Kategorie. Diese nominierten Musiker werden dann von einer internationalen Gruppe von Rock-Experten ausgewählt, um in der Hall of Fame aufgenommen zu werden.

Für die Ehrung 2024 wurden 15 Künstler nominiert:

Mary J Blige, Mariah Carey, Cher, Dave Matthews Band, Eric B. & Rakim, Foreigner, Peter Frampton, Jane’s Addiction, Kool & the Gang, Lenny Kravitz, Oasis, Sinéad O’Connor, Ozzy Osbourne, Sade und A Tribe Called Quest.

Trotz der zahlreichen Nominierungen und aufgenommenen Hall of Fame-Legenden wie Bob Dylan und Tina Turner, gibt es eine Menge an Musikikonen, die bisher übersehen wurden. Mit dieser Liste werfen wir einen Blick auf einige dieser einzigartigen Künstler, die eine Aufnahme zweifellos verdient haben.

Bryan Adams spielt live auf der Bühne
© Shutterstock, Paul Keeling

Bryan Adams

Seit 2005 berechtigt, wurde Bryan Adams noch nie für die Rock ‘n’ Roll Hall of Fame nominiert. Er wäre beinahe auf der Bühne einer Einführungszeremonie gestanden, nachdem er zu einem Tribut für Tina Turner, seine Partnerin im Hit-Duett “It’s Only Love”, eingeladen wurde. Leider konnte Adams an der Veranstaltung nicht teilnehmen, da er kurz vorher an COVID erkrankt war.

Phil Collins sitzt am Schlagzeug
© Shutterstock, Yuri Turkov

Phil Collins

Es hat wohl jeder schonmal in seinem Leben zu dem Drum Solo von „In The Air Tonight“ in der Luft mit getrommelt. Nach fünf Alben, die mehrfach Platin gegangen sind, ist Phil Collins trotzdem als Solokünstler kein Teil der Hall of Fame. Jedoch hat er es 2010 mit seiner Band Genesis geschafft, aufgenommen zu werden.

Die britische Metal Band Iron Maiden spielt live in Madrid
© Shutterstock, Stock Ruiz

Iron Maiden

Sie sind die Pioniere der Heavy Metal-Szene der Achtziger Jahre. Man würde denken, dass sie mit anderen Metal Giganten wie Black Sabbath oder Metallica schon längst geehrt wurden, doch das ist bis heute nicht der Fall.

Lenny Kravitz spielt bei einer Eröffnungszeremonie.
© Shutterstock, lev radin

Lenny Kravitz

Trotz 40 Millionen verkaufter Alben weltweit und zwei Performances bei der Hall of Fame wurde Lenny Kravitz erst dieses Jahr nominiert. Kravitz wurde schließlich nicht in die Hall of Fame 2024 aufgenommen.

Megadeth auf dem Red Carpet von dem Grammys
© Shutterstock, DFree

Megadeth

Ein weiterer Metal-Gigant, der nicht in der Hall of Fame ist. Der Frontman Dave Mustaine zeigte sich auf der Social-Media-Plattform X (ehemalig Twitter) dennoch optimistisch: „Ich hoffe, dass ich eines Tages auch in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen werde“.

Alice in Chains live in Belgien
© Shutterstock, Ben Houdijk

Alice In Chains

Die amerikanische Metal-Band, die schon seit 1987 Musik macht und einen Riesenanteil an der Grunge Bewegung der 90er hat, ist für viele ein selbstverständlicher Kandidat für die Hall of Fame. Alice In Chains ist jedoch bis heute kein Teil davon, obwohl sie seit 2016 berechtigt sind.

Motley Crue auf einem Red Carpet in Hollywood
© Shutterstock, DFree

Mötley Crüe

Die Glam-Metal-Band der Achtziger ist ebenso kein Teil der Hall of Fame. Doch dies scheint sie nicht zu stören. Motley Crues Bassist Nikki Sixx hat es am besten formuliert: „If you get in, that’s cool, and if not, it’s not a big deal”.

Peter Hook von Joy Division live in Barcelona
© Shutterstock, Christian Bertrand

Joy Division

Sie waren Pioniere des Post-Punks und haben legendäre Hall of Fame Bands wie U2 und The Cure beeinflusst. Die Band produzierte nur zwei Alben, da der Frontman Ian Curtis tragischerweise früh gestorben ist. Trotz dieser kurzen Diskografie hat Joy Division eine Aufnahme in die Hall of Fame verdient.

Lee Ranaldo von Sonic Youth live in Amsterdam
© Shutterstock, Melanie Lemahieu

Sonic Youth

Die New Yorker Rockband hat seit den Achtzigerjahren das Rockgenre mit ihrem experimentellen Sound nach vorne gebracht. Sie zählen zu einer der einflussreichsten Bands der Indie Szene und haben ebenso eine Aufnahme verdient.

Liam Gallagher von Oasis live in Rio de Janeiro
© Shutterstock, A.PAES

Oasis

Trotz des berüchtigten Bruderstreits und ausartenden Partys ist Oasis wohl eine der größten Bands ihrer Zeit gewesen. Allein durch Hit Songs wie „Wonderwall“ und „Don’t Look Back in Anger“, die jeder Lagerfeuergenießer kennen müsste, hätte die Band eine Aufnahme verdient. Immerhin haben sie für dieses Jahr eine Nominierung bekommen.

Hall of Fame sorgte zuletzt für Kontroversen

Ein großer Punkt war die Diversität innerhalb der Hall of Fame. Viele werfen der Institution vor, hauptsächlich weiße und männliche Musiker zu bevorzugen. Weniger als neun Prozent der aufgenommenen Musiker sind Frauen. Diese Debatte verschlimmerte sich, als der Mitgründer vom Musikmagazin Rolling Stone und Mitglied des Hall of Fame Vorstands ‚Jann Wenner‘ rassistische und sexistische Aussagen in einem Interview getätigt hat. Wenner wurde schließlich aus dem Vorstand entlassen.

Ein weiterer Punkt ist der Begriff des Genres. Die Hall of Fame hat in den letzten Jahren versucht, sich von dem konservativen Rock Begriff zu entfernen und einen modernen Standpunkt zu verkörpern. Es soll weniger um das goldene Zeitalter des Classic Rocks gehen und mehr Akzeptanz zu Genres wie Pop zeigen. Diese Entscheidung sorgte für große Empörung unter den Rock Fans und Musikern.

Trotz Abweichungen vom klassischen Rock und fehlenden Rocklegenden in den Nominierungen bleibt die Rock and Roll Hall of Fame bis heute noch relevant. Eine Abwesenheit in der Hall of Fame sollte jedoch kein Grund zur Panik sein, denn im Endeffekt schufen die Musiker Werke, die für die Ewigkeit halten und Millionen von Menschen bewegt haben.

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