Einige Jahre lang war die Firma Drumcraft von der Bildfläche verschwunden. Im Jahre 2022 hat das Musikhaus Thomann sie reaktiviert und neu aufgestellt. Wem Eigenmarken wie beispielsweise Millenium zu wenig Flair versprühen, der findet mit Schlagzeugen aus der Series 6 oder dem Einsteigermodell Series 3 interessante Alternativen. Für 2024 hat man sich mit der Vanguard Reihe eine ganz neue Serie an Snaredrums einfallen lassen. Es gibt sie mit Holz- und Metallkesseln, im heutigen Test konzentrieren wir uns auf erstere. Drei Modelle mit Ahorn- und Birkenkesseln stehen zur Auswahl.
Drumcraft Vanguard Maple und Birch Snares – Das Wichtigste in Kürze
- Maple-Snares: Sechslagiger Ahornkessel mit 7,2 Millimeter Stärke
- Birch-Snare: Sechslagiger Birkenkessel mit 7,2 Millimeter Wandstärke
- Maple-Snares: Gussreifen
- Hergestellt in China
Für die Freunde der Standardmaße bietet Drumcraft die Vanguard Maple-Versionen in 14“ x 5,5“ und 14“ x 6,5“ an. Die dritte im Bunde, das Vanguard Birch Modell, besitzt hingegen einen flacheren 14“ x 4“ Kessel, welcher laut Drumcraft für knalligere Piccolo-Aufgaben oder als Sidesnare geeignet ist. Interessant erscheint auch die Preisgestaltung. Wo etablierte Markenhersteller in den letzten Jahren ordentlich draufgesattelt haben, geht es bei den Testtrommeln scheinbar in die andere Richtung. Wie preisgünstig die Vanguard Snares tatsächlich sind, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Schicke Lackierungen und Tube Lugs
Beim Auspacken der drei Testmodelle fallen mir zunächst jeweils ein Stimmschlüssel und … ein Paar Sticks in die Hände. Eine interessante Zugabe, die jedoch ein bisschen Einsteigerfeeling versprüht, zumal es sich um ungelabelte Stöcke handelt. Die Untersuchung der eigentlichen Testobjekte steht dazu im Kontrast, denn diese präsentieren sich optisch erstaunlich hochwertig. Bei den Maple-Versionen strahlt mich eine „Blue Burst“-Hochglanzlackierung an, die flache Birch-Snare kommt im gedeckteren „Natural Burst“. Bei den Hölzern gehe ich von den chinesischen Gegenstücken zu amerikanischen und europäischen Hölzern aus, was der Sache klanglich keinen Abbruch tun muss. 7,2 Millimeter sollen die Kessel laut Herstellerangabe dick sein, die Konstruktion besteht aus sechs Lagen. Die Gratungen sind im 45-Grad-Standardformat geschnitten und im Bereich der Snarebeds leicht abgeflacht gestaltet.
Die Hardware-Bestückung fällt unterschiedlich aus
Bei der Hardware-Bestückung gibt es indes große Unterschiede zwischen den Ahornversionen und der Birken-Snare. Während es bei letzterer mit dünnen, 1,5 Millimeter starken Stahlreifen und nur acht doppelseitigen Spannböckchen eher luftig zugeht, werden bei den tieferen Kollegen massive Gussreifen und zehn Tube Lugs verbaut. Bei der stabil wirkenden Abhebung mit Drehzylinder herrscht dann wieder Gleichheit. Das kompakte Modell mit seinem seitlich zu betätigenden Abwurfhebel erinnert in Sachen Design entfernt an Trick’s beliebte GS007.
Für dich ausgesucht
Dass wir es mit günstigen Trommeln zu tun haben, wird bei den Fellen deutlich. Statt USA-Modellen kommen Remo’s chinesische UT-Versionen zum Einsatz, das Resonanzfell der Birken-Snare besitzt gar keinen Hinweis auf seine Herkunft. Die einfachen Teppiche mit 20 Spiralen werden von Gewebebändern gehalten. Jetzt ist es Zeit für den Praxistest!