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Vincent Metropol 5 Test

Johannes Pöhlmann ist ein erfahrener Instrumentenbauer, für den die Suche nach dem wahren Ton immer im Vordergrund stand – das eint ihn wohl mit dem meisten Kollegen seiner Zunft. All seine Erfahrung auf diesem Weg hat Johannes bzw. das dreiköpfige Vincent-Team in die Vincent „True Tone“-Bässe einfließen lassen, die in der Nähe von Nürnberg in akribischer Handarbeit gefertigt werden. Inspiriert sind die Bässe unverkennbar von den legendären Modellen aus dem Hause Fender, Vincent Bassguitars optimieren ihre Bässe allerdings mit zum Teil wirklich innovativen Features, um sie in Sachen Sound und Handhabung seiner Vorstellung von einem perfekten Bass anzugleichen. Seit einigen Jahren erfreuen sich die „True Tone“-Bässe großer Beliebtheit und können in zahlreichen Musikgeschäften angetestet werden – der Erfolg zeigt, dass man bei Vincent wohl einiges richtig macht! Was genau hinter den „True Tone“- Features steckt, wollen wir in diesem Test herausfinden, für den uns die Company netterweise einen fünfsaitigen Jazz Bass namens Vincent Metropol 5 zur Verfügung gestellt hat.

Vincent Metropol 5 Bass
Ein wertvolles Stück Handarbeit aus deutschen Landen: Der Vincent Metropol 5 im ausgiebigen Test

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Vincent Metropol 5 – das Wichtigste in Kürze

  • fünfsaitiger Jazz Bass
  • 34-Zoll-Mensur
  • Erlekorpus mit Kammern („Honey Comb“-Verfahren)
  • einteiliger Hals aus geröstetem Ahorn
  • Häussel Jazz Bass 5 Singlecoils
  • passive Elektronik (Volume, Balance, Tone)
  • Hipshot-Mechaniken, Vincent True Tone Brücke
  • Gewicht: nur 3,6kg

Erster Eindruck

Der Vincent Metropol basiert auf Leo Fenders zweiten Erfolgsmodell, dem legendären Jazz Bass, und lässt sich aus optischer Sicht auch sehr leicht also solcher identifizieren. Er besitzt den typischen asymmetrischen Korpus mit der berühmten Offset-Form samt der üblichen Abflachungen an der Unterarmauflage und auf der Rückseite.

Vincent Metropol 5 Bass
Fotostrecke: 4 Bilder Der Vincent Metropol 5 ist …

Spezielles Verfahren: “Honey Comb”-Chambering

Unter der Haube gibt es allerdings bereits die ersten True-Tone-Maßnahmen in Form von Hohlkammern, die das Gewicht reduzieren und laut Vincent Bassguitars für eine schnellere Ansprache und einen satteren Ton sorgen sollen.

Das Vincent-Team setzt hierbei allerdings nicht auf eine übliche mehr oder weniger große Hohlkammer im oberen Bereich des Bodies, sondern versieht die komplette Korpusoberseite mit kleinen Ausfräsungen, die er sehr treffend als „Honey Comb-Chambering“-Verfahren bezeichnet. Anschließend werden diese „Bienenwaben“ mit einer hölzernen Decke verschlossen und der Korpus deckend lackiert, sodass man von der Spezialbehandlung letztendlich nichts mehr sehen kann.

Vincent Honey Comb Chambering
Hier seht ihr das “Honey Comb”-Chambering bei einem Vincent Akkurat.

Vincent Bassguitars: Meister der schicken Lackierungen!

Apropos Lackierung: Auch das ist ein spezielles Thema bei Vincent, denn es stehen aktuell stattliche 21 Farbtöne zu Wahl, die wirklich ausgesprochen schön aussehen und so illustre Namen wie z. B. „Petticoat Pink“, „Zabaione“ oder „Deep Ocean“ tragen.

Unser Test-Metropol kommt in einem schicken Grauton mit der Bezeichnung „Fangorn“, der dem Bass eine zurückhaltende Noblesse verschafft und sehr schön mit dem dreilagigen Tortoise-Pickguard harmoniert, wie ich finde.

Vincent Metropol 5 Bass
Das Fangorn-Finish unseres Testbasses versprüht schlichte Eleganz!

Schicker Ahornhals

Ein optisches Highlight ist bei unserem Testbass ohne Frage der einteilige Ahornhals, der zum einen mit einem dunkelbraunen Farbton und zum anderen mit einer wunderschönen Maserung aufwarten kann. Klar, die Farbgebung resultiert natürlich aus der thermischen Behandlung, durch welche dem Holz die Feuchtigkeit entzogen wird. Das Resultat ist im Idealfall eine größere Widerstandfähigkeit gegen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, sowie ein verbessertes Schwingungsverhalten – ähnlich dem von natürlich gealterten Hölzern.

Auf der Halsrückseite des Vincent Metropol 5 sieht man einen hellen Ahornstreifen, mit dem der Kanal für den von hinten eingelegten Zweiwege-Halseinstellstab verschlossen wurde – es handelt sich also um einen klassischen „Skunk Stripe“.

Das extrem schmale Ahorn-Griffbrett, welches bei Vincent auf den Namen “Vincent True Tone Veneer Fretboard” hört, wurde mit 22 (inklusive Nullbund) akkurat abgerichteten und auf Hochglanz polierten Bünden im schmalen Vintage-Format versehen und mit vier in Hülsen sitzenden Schrauben bombenfest mit dem Korpus verschraubt. Zur Orientierung gibt es die üblichen runden Lagenmarkierungen auf der Oberseite sowie an der Flanke.

Vincent Metropol 5 Bass
Fotostrecke: 3 Bilder Blick auf das bewusst dünn gehaltene Ahorngriffbrett.

Praktisches Spoke Wheel und innovativer Saitenniederhalter

Die Halskrümmung wird beim Vincent Metropol 5 übrigens mit einem praktischen Einstellrad (Spoke bzw. Trussrod Wheel) am Halsende justiert. Das passende Tool liefert Vincent erfreulicherweise gleich mit, wobei man sicherlich auch mit einem x-beliebigen Werkzeug in entsprechender Größe gut klarkommen sollte.

Die nächste Tuning-Maßnahme des Vincent-Jazz-Basses lauert hinter dem Nullbund am Übergang zur Kopfplatte in Form eines Saitenniederhalters. Er besteht aus sehr leichtem Carbon und dient gleichzeitig zur Saitenführung, sodass die Installation eines Sattels entfällt.

Die Saiten laufen schließlich schnurgerade zur einer traditionell gehaltenen Kopfplatte im Fender-Stil, die fünf hochwertige Mechaniken aus amerikanischer Fertigung beherbergt. Zum Einsatz kommen bewährte Hipshot Ultralites, die extrem zuverlässig funktionieren und durch ihr niedriges Gewicht einer etwaigen Kopflastigkeit entgegenwirken.

Vincent Metropol 5 Bass
Fotostrecke: 4 Bilder Der Headstock unseres Testbasses von vorne …

Vintage True Tone Bridge

Am Korpus werden die Saiten von der sogenannten Vintage True Tone Bridge aufgenommen, die prinzipiell an eine typische Vintage-Winkelkonstruktion erinnert, aber deutlich solider wirkt und einige Verbesserungen aufweist. Sie besteht aus hartem Edelstahl, die äußeren Reiter laufen in Rillen, und die Saiten können bei Bedarf auch einfach in Öffnungen an der Bodenplatte eingehängt werden.

Diese Öffnungen reichen nicht – wie beim String-Trough-Body-Prinzip – komplett durch den Korpus, sondern nur etwa 2,5 cm tief in das Korpusholz. Der Effekt dürfte aber ähnlich sein – durch den steileren Winkel der Saiten wird der Druck auf die Saitenreiter höher, wodurch die Schwingungsübertragung in den Korpus optimiert wird.

Auch in Sachen Tonabnahme überlassen Vincent Bassguitars natürlich nichts dem Zufall und setzen auf die Expertise eine Fachmanns. Die beiden in cremefarbigen Gehäuse sitzenden Singlecoils kommen nämlich vom deutschen Pickup-Spezialisten Harry Häussel und wurden im typischen 70’s Spacing installiert (10 cm Abstand voneinander). Geregelt wird der Sound am Bass rein passiv mit einem Lautstärkeregler, einem Balance-Regler und einer Tonblende zum Absenken der Höhen.

Ausgeliefert wird der Vincent Metropol 5 standesgemäß in einem hochwertigen Softcase aus dem Hause Canto, welches den Bass auf dem Weg zum Proberaum oder Gig gut schützt und Stauraum für zusätzlichen Kleinkram bietet. In der Gigbag befindet sich ein kleines Stoffsäckchen mit einem Kombiwerkzeug für Einstellarbeiten an Brücke und Halseinstellstab, sowie ein Fläschchen Öl und ein Stück Vlies zur Pflege des geölten Halses – klasse!

Vincent Metropol 5 Bass
Fotostrecke: 6 Bilder Die beiden Singlecoil-Pickups stammen von Harry Häussel und …
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