Um Kabel auf ihre generelle Funktion zu überprüfen, bedient man sich im Tonstudio, auf der Bühne und im Proberaum eines Kabeltesters.
Mackie hat mit dem MTest-1 einen gut ausgestattetes und vor allem preiswertes Tool auf den Markt gebracht. Und weil wir diesen MTest-1 Cable Tester in einem Testbericht überprüfen, ist dieser Artikel hier also ein „Kabeltestertest“. Ich habe ein neues Lieblingswort. Ob ich auch einen neuen Lieblingskabeltester habe?
Details & Praxis
Was ist ein Kabeltester?
Die Funktionsweise eines Kabeltesters ist einfach: Ein Kabel wird mit beiden Enden angeschlossen und auf allen Verbindungen auf Leitfähigkeit geprüft. Normale Stromprüfer machen das genauso, allerdings gibt es bei Durchgang oft einen „Beep“ statt einer leicht ablesbaren LED. Und jedes Tool, das sich eher akustisch denn visuell meldet, ist im Studio und auf der Bühne prinzipiell „bäh“.
Viele Anschlussbuchsen
Damit der Kabeltester möglichst einfach zu bedienen ist, gibt es eine Reihe verschiedener Anschlussbuchsen, auf denen überprüft werden kann, ob ein Leiter durchgängig ist oder ein Defekt vorliegt. Dazu stehen Klinkenbuchsen für TS-/TRS-Verbindungen zur Verfügung, aber auch XLR (eine male, eine female), kleine Stereoklinke auf der Oberseite, RCA („Cinch“), MIDI und sogar Speakon. Was für den Studioalltag mancher Tonstudios allerdings fehlt, sind TT-Phone-Buchsen. Allerdings gibt es auch zwei Banensteckeranschlüsse, wie man sie von Stromprüfern aus dem Baumarkt kennt. Dort lassen sich die kleinen, mitgelieferten Messspitzen anschließen. Dadurch ist es dann auch möglich, exotischere Verbindungen zu prüfen, also Ghielmetti, Klein- und Großtuchel sowie die Vielzahl von Multicore-Steckverbindern.
Einfache Bedienung
Neben den 3,5mm-Klinken- und Bananensteckerbuchsen sind auf der Oberseite des Mackie MTest-1 ein Drehschalter und zwei LED-Reihen zu finden. Die obere Reihe zeigt die verbundenen Pins der rechts, die untere Reihe die der links eingesteckten Kabel. Dadurch lassen sich auch Verwechslungen bei der Lötarbeit aufdecken. Ganz auf rechts geschaltet lässt sich die Batterieladung der zum Betrieb notwendigen 9V-Batterie überprüfen – und, wenn man nicht zurückdreht, auch recht zügig entleeren. Natürlich klappt das Testen auch bei Adapterkabeln, etwas XLR auf Klinke und dergleichen. Eine Verwendung der beiden Sonden zur Durchgangsprüfung funktioniert unabhängig von der weiteren Belegung. Ich hatte beim Blick in das Blockschaltbild schon die Augen verdreht, denn der Durchgangsprüfer besitzt einen nervigen Buzzer. Diesen kann man nicht ausschalten, aber doch immerhin bei Bedarf mit ein paar Tropfen Flüssigkleber für immer zum Schweigen bringen oder zumindest auf ein unauffälliges Krächzen reduzieren.
Robustes Werkzeug
Der Mackie MTest-1 wirkt robust, er wird es beispielsweise nicht übelnehmen, mit verschiedenen Kabeln in die Kabelkiste geschleudert zu werden. Der Drehschalter sitzt fest und lässt sich mit einem nicht zu leichten Griff bewegen. In gleichem Maße gilt das für die Buchsen, die auch häufigere Steckvorgänge eine ganze Weile überleben werden.
Fazit
Der Kabeltester Mackie MTest-1 ist ordentlich gefertigt, wartet bis auf TT-Phone mit den wichtigsten Buchsenformaten auf und ist sehr bedienlogisch aufgebaut. Außerdem kostet er nicht die Welt. Damit kann er für Studio- und Livesituationen empfohlen werden. Wer natürlich eine TT-Phone-Patchbay sein Eigen nennt und daher diese Kabelart häufig testen muss, sollte sich nach einer Alternative umsehen.
- preiswert
- einfach zu bedienen
- robust gebaut
- Fehlbelegungen werden erkannt
- keine TT-Phone-Buchsen
- Kabelprüfer mit Spannungsversorgung durch 9V Block
- XLR m/f
- 6,3 mm TS/TRS
- 3,5 mm TRS
- MIDI
- Speakon
- Cinch
- Bananenstecker mit Sonden (nur Durchgangsprüfung mit Buzzer)
- Anzeige der Pinbelegungen, Einzelschaltung möglich
- Preis: € 39,– (Straßenpreis am 14.07.2018)