Nach zehn Jahren Albumpause, hat Beth Gibbons am 17. Mai ihr neues Soloalbum ‘Lives Outgrown’ veröffentlicht, das sie gemeinsam mit James Ford produziert hat und an dem auch Lee Harris von Talk Talk mitgewirkt hat. Herausgekommen sind zehn eigenwillige, wunderschöne Songs, die von Angst, Lebenserfahrung, Verlust und Zuversicht mit der geballten Kraft von 60 gelebten Jahren erzählen.
Beth Gibbons gibt keine Interviews. Das tut sie bei Portishead nicht und das tut sie als Solokünstlerin nicht. Der einzige Weg, sich ihr zu nähern, ist über die Musik. So steht es in der Albumrezension des Musikexpress. Im August sind es 30 Jahre, seitdem Beth Gibbons als Sängerin von Portishead mit dem Album ‘Dummy’ Musikgeschichte geschrieben hat. Und noch immer klingen Zeilen wie „give me a reason to be a woman“ im kollektiven Bewusstsein. Wer diese Stimme einmal gehört hat, vergisst sie nie mehr.
Als Solo Artist veröffentlichte Beth Gibbons 2002 in Kollaboration mit dem Ex-Talk-Talk-Bassisten Paul Webb a.k.a. Rustin Man das Album ‘Out of Season’, 2019 folgte ‘Symphony No.3’ mit dem polnischen Komponisten Henryk Górecki und dem polnischen nationalen Radioorchester. Zwischendurch schrieb sie eine Filmmusik, ansonsten Stille.
Und nun also ‘Lives Outgrown’. Eigenwillig instrumentiert, mit sich verzahnenden Grooves und Harmonieelementen, die von verschiedenen Instrumenten oder auch mal von Alltagsgegenständen wie einer Paellapfanne gebildet werden. Manchmal stört ein Quietschen oder Scharren den hypnotischen, organischen Bandfluss. „Besonders bei den getragenen Songs sind die Melodien oft von einer traurigen Schönheit, der es gelingt, eine Verbindung herzustellen zwischen dem einzelnen Schicksal und der universellen Last, die das Leben mit sich bringt.“, kommentiert der NDR und Radio 1 fasst das Album wie folgt zusammen: „Herausgekommen ist ein düster-sanftes Album mit weichen Rhythmen und Harmonien, die den leicht melancholischen Ton von Beth Gibbons Stimme perfekt begleiten.“
Video Floating on a Moment – Livee @BBC
Neu an ‘Lives Outgrown’ ist, dass Gibbons nicht in der inneren Einkehr ihres Gesanges verharrt, sondern sich vorsichtig der Außenwelt öffnet. Hoffnung schwingt im ein oder anderen Refrain mit. Die Schönheit gewinnt immer mal wieder die Oberhand über den Schmerz. Die Reflexion des eigenen Lebens gewinnt gegen die Verzweiflung, die von jeher in den Songs mitschwingt. Das Album fordert auf, die Veränderungen des Lebens anzunehmen und ihnen etwas Gutes abzugewinnen. „Jetzt, wo ich am anderen Ende angekommen bin, denke ich einfach, dass man mutig sein muss.“ schreibt Gibbons in ihrer Presseerklärung.
In den Kommentaren unter dem Video zum Song ‘Lost Changes’ schreiben Fans: „Artists like Beth Gibbons help me forget the ugly parts of the world“ oder „Your voice, your music, your unique form of expression, your entire art is necessary to make the world a more tolerable place for me.
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Video Lost Changes
Zum Song ‘Reaching Out’ gibt es sogar ein interaktives Video, bei dem der Verlauf des Videos beeinflusst werden kann. Für Neugierige geht es >>> hier lang
Live ist Beth Gibbons im Mai und Juni unterwegs:
27. Mai. Paris, Frankreich
28. Mai Zürich, Schweiz
30. Mai Barcelona, Spanien, Primavera Sound Festival
31. Mai Lyon, Frankreich
02. Juni Berlin, Deutschland
03. Juni Kopenhagen, Dänemark
05. Juni Utrecht, Niederlande
06. Juni Brüssel, Belgien
09. Juni London, UK
10. Juni Manchester, UK
11. Juni Edinburgh, UK
Sascha sagt:
#1 - 08.07.2024 um 00:22 Uhr
danke fürs in Erinnerung bringen. Großartig!!!