Engine Audio Quetzal heißt das jüngste Werk von Eduardo Tarilonte. Die mesoamerikanische Kultur birgt einen Schatz für Composer, die aus ursprünglichen Natursounds neue Tracks für Games und Filme oder Ethno/World-Music schaffen möchten. Wo heute Mexiko, El Salvador oder Costa Rica liegen, wirkten in diesen Regionen vor einigen Jahrhunderten noch die Azteken und die Maya.
Keine Ahnung, wie es Eduardo Tarilonte wieder einmal geschafft hat, solche historisch anmutenden Klangwelten einzufangen. Mit Quetzal stellt der spanische Entwickler im Frühling 2024 eine Kollektion vor, die vom Niveau und der Fasson her an seine bisherigen Erfolge anknüpfen sollen. Damit meinen wir vier Produkte, die wir auch bereits getestet haben: Celtic ERA, Dark ERA, Ancient ERA Persia sowie NADA.
Bevor wir nun Engine Audio Quetzal testen konnten, mussten wir die Library natürlich erst einmal installieren und laden. Mit einem Sample Content von etwas über zwei GigaByte ging das aber recht schnell. Da alle genannten Produkte von Tarilonte mindestens vier Sterne im Bonedo-Test bekommen haben, sind wir uns schon jetzt ziemlich sicher, dass wir auch bei Queztal ins Staunen kommen.
Checkliste zum Kauf von Engine Audio Quetzal
- Klänge und Geräusche aus dem mesoamerikanischen Dschungel
- Umfangreiche Library mit 7.000 Samples
- Über 50 spielbare Instrumente
- Überragende 80 Soundscapes
- Mehrere Artikulationen und Dynamikstufen
- Neuer Engine Player
DETAILS & PRAXIS
Neuer Engine Player für Quetzal und weitere Kollektionen
Die erste Neuigkeit: Aus Best Service wird Engine Audio. Quetzal nutzt nun nicht mehr den bisherigen Player „Engine“ von Best Service, sondern den „Engine Player“. Definitiv gibt sich der neue Host angenehmer als Best Service Engine, zu dem einige User über viele Jahre eine Hassliebe entwickelt haben. Erinnern wir uns: Das GUI ist weder schön noch praktisch. Wer noch die Laune behält, kann unter Pro Edit aber einiges selber verändern oder programmieren.
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Schluss damit, die Firma Best Service hat mit Engine Audio endlich ihren eigenen Player entwickelt. Neben Quetzal läuft auch schon Accordions 2 und Organum Venezia auf dieser Plattform. Im Lauf der nächsten Monate sollen noch weitere der bisherigen Bibliotheken von Best Service angepasst werden, sodass man sie auch mit dem Engine Player nutzen kann.
Einfaches Handling mit dem Engine Player
Der Engine Player von Best Service begrüßt uns freundlich. Sein optisch ansprechendes Interface ist skalierbar und man kann globale Einstellungen zur optimalen Nutzung der Sounds auf dem Rechner vornehmen.
Klänge deutlich variieren oder sogar selbst programmieren klappt nicht. Dafür erlaubt der Engine Player euch, die Lautstärken einzelner Layer oder bestimmte Soundparameter zu steuern – und zwar auch in Echtzeit per MIDI-Controller, falls ihr das wollt. Überdies findet man die allerwichtigsten Parameter wie Volume, Panorama Pitch, Dry/Wet und Reverb.
Der Player macht seinen Job gut. Die Sounds sind schnell ohne Murren gewechselt und angespielt – nicht mehr aber auch nicht weniger.
Vier Sparten bietet Quetzal: Winds, Percussion, Voices und Soundscapes
Damit kommen wir auch schon zum Eigentlichen. Quetzal serviert Sounds in vier Klangsparten: Winds, Percussion und Voices liefern öfter recht spezielle Klänge, während sich die Soundscapes auch für Ambient, Meditation und andere Musikstile anbieten.
Unter Winds trifft man auf verschiedene Flöten (Clay, Bird Whistle, Quena, etc.). Darunter finden sich auch einige tierische Effektsounds. Die Percussion-Abteilung fällt nicht ganz so umfangreich aus: Es gibt Rattle, Rainstick, Shaker und auch tonal spielbare Sounds.
Einzigartig sind vor allem die Voices: Worte und Phrasen in einer uralten Sprache, die wohl keiner versteht. Selbst die Screams und Shouts kommen nur für ganz bestimmte Einsätze in Frage.
Die Klanglandschaften von Quetzal sind ein Traum
Wie schon in früheren Sammlungen von Eduardo Tarilonte sind die Soundscapes ein Leckerbissen. Man kann hier stundenlang einfache Noten oder Akkorden anspielen und in eine andere Welt abdriften. Die Soundscapes sind in zehn Kategorien unterteilt. Von zahlreichen einfachen Flute Pads bis hin zu sphärischen Layer-Sounds reicht die Palette. Ein wenig Kritik muss aber sein, denn es gibt viele ähnlich klingende Sounds und teilweise kennt man sie auch aus anderen Bibliotheken des Spaniers.
Insgesamt ist die Soundqualität und die Spielbarkeit der rund 80 Presets von Quetzal als sehr gut zu bewerten. Die Library zeichnet sich durch Natürlichkeit, Präsenz und Musikalität aus. Mit einem guten Dutzend an Hörbeispielen zeigen wir euch einen akustischen Querschnitt von Quetzal.
FAZIT
Ohne Frage ist Engine Audio Quetzal eine exklusive Library. Sie bringt sehr rare, historisch anmutende, mittelamerikanische Klänge in die DAW und erschließt sich dank neuem Engine Player äußerst angenehm. Quetzal wird also dem gleichnamigen Göttervogel aus Mittelamerika gerecht. Die Soundbibliothek zeigt sich farbenfroh wie mystisch.
Auch finanziell ist das Produkt einen Blick wert. Für Besitzer einer ERA Library (Ancient, Celtic, Dark, Medieval Legends, Vocal Codex) gibt es ein Crossgrade von 129 Euro. Der reguläre Einzelpreis beläuft sich auf faire 159 Euro. Somit zählt Quetzal zu den günstigsten Produkten von Eduardo Tarilonte und bietet sich zum Einstieg in den Soundkosmos des spanischen Sample-Entwicklers an.
Ende gut, alles gut: vielen Dank für diese herrliche Klangreise in die historisch-mesoamerikanische Musikkultur, lieber Tari!
Features
- Library mit 2,1 GB Samples
- Spezialisiert auf Klänge der mesoamerikanischen Musikkultur
- Über 80 Presets
- Artikulationen, Dynamiken, Round Robin, Legati, Glissandi
- Basiert auf Engine Audio Player
- Systemvoraussetzungen
- Ab Windows 10
- Ab Mac OS 10.15 (M1 Support)
- Online-Aktivierung
- VST, VST3, AU, AAX, Standalone
- PREIS: 159 Euro (regulär), 129 Euro (Crossgrade für Besitzer einer ERA Library)
- Außergewöhnliche Naturklänge
- Für Games und Films sehr nützlich
- Fantastische Soundscapes
- Neuer Player
- Fairer Preis
- kein Contra