Es gibt unzählige Ratgeber darüber, wie man seine Musik vermarktet und wie man sich nach draußen bringt, die Tipps zum Produzieren und Ideen für schöne Musikvideos geben. All diese Ratschläge nützen jedoch nichts, wenn man nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um all das umsetzen zu können. Musik zu veröffentlichen und als Act ambitioniert in Erscheinung zu treten kostet echt viel Geld. Selten hat man das einfach so herumliegen. Erschwerend hinzu kommt, dass die Zeit für andere Jobs immer knapper wird, je ernsthafter man sich um seine Musik kümmern möchte. Ich zeige dir einige Ansatzpunkte, die dir vielleicht helfen können, deine Musik zu finanzieren.
Auftritte
Ja, dieser Tipp liegt natürlich auf der Hand. Gagen von Auftritten (gern auch gut bezahlte Cover-Jobs o. ä.) sind naheliegend, wenn man die eigene Musik finanzieren möchte. Das Musikmachen an sich kann durchaus eine attraktive Möglichkeit sein, die eigene Musik zu finanzieren. Dabei kann mit sogenannter Dienstleistungsmusik auf Events, Hochzeiten oder auch Straßenmusik wirklich gutes Geld verdient werden, das du dann wieder mindestens teilweise in deine eigene Kunst steckst. Weiterer Vorteil: Du bleibst musikalisch am Ball und bist aktiv.
Regionale Kulturförderungen
Zugegeben, außerhalb des Klassikgenres sind die Kulturförderungen auf Bundes- und Landesebene eher spärlich gesät. Noch schwieriger sieht es für Künstler*innen aus, die aus den sogenannten Newcomer-Förderungen herausfallen und vielleicht jenseits der 30 sind. Nichtsdestotrotz lohnt sich aber die Recherche nach Förderprogrammen. Viele regionale Kulturbüros und Popfördernetzwerke schreiben regelmäßig Programme aus, die das Produzieren oder Veröffentlichen von Musik unterstützen. Popfördernetzwerke sind zum Beispiel Pop RLP für Rheinland-Pfalz, der BV Pop auf Bundesebene, Rockcity e.V. im Hamburger Umland sowie das Pop Office in Bremen. Auch einige Städte oder Kreise legen manchmal Programme auf.
Die regelmäßige Recherche mag Arbeit bedeuten, wenn sie dir aber auf einmal vierstellige Zuschüsse verschafft, hat die sich doch auf jeden Fall gelohnt. Mach dich daher mit den Kulturförderinstitutionen in deiner Gegend bekannt, abonniere ihre Newsletter oder trete direkt in Kontakt mit ihnen und frag, welche Möglichkeiten es gibt.
Kulturförderungen des Bundes
Vielleicht ist dir der Name „Initiative Musik” nicht unbekannt. Wenn es um die Förderung von Musikprojekten aller Art geht, dann darf die Künstler*innenförderung der Initiative Musik natürlich nicht fehlen. Bei der Initiative Musik kannst du verschiedene Aspekte fördern lassen wie Marketingkosten (wozu bspw. auch Videoproduktionen gehören), Musikproduktionen oder Tourneen.
Für dich ausgesucht
Aber Achtung: Die Hürden für eine Förderung der Initiative Musik sind hoch und richten sich in erster Linie an professionelle Musikprojekte, die ihre Professionalität durch Branchenpartnern (wie Management oder Label) oder Gema-/GVL-/KSK-Mitgliedschaften nachweisen können. Darüber hinaus musst du deinen Eigenanteil am erforderlichen Budget selbst stemmen können (der Anteil variiert teilweise, lag zuletzt bei mindestens 40 Prozent) und einen recht anspruchsvollen Antrag mit Kostenplan solide ausfüllen können. Du siehst: Die Initiative Musik ist eine tolle Adresse (und bietet auch regelmäßig Infotermine an), ist für dich aber erst ein Thema, wenn du als Künstler*in schon eine kleine Basis aufgebaut hast.
Stiftungsprogramme
Auch hier sei angemerkt, dass die Klassik in diesem Metier einen deutlichen Vorteil hat, da es weitaus mehr Stiftungen gibt, die klassische Musik fördern als die sogenannte „U(nterhaltungs)-Musik“. Aber auch hier lohnt sich die Recherche nach passenden Förderungen. Es gibt eine Fülle an Kulturstiftungen, auch gerne auf kleinster lokaler Ebene, die ganz unterschiedliche Dinge fördern. So individuell wie die Stiftungen, so individuell sind oft auch die Stiftungszwecke. Um einen ersten Anhaltspunkt zu bekommen, hilft die Stiftungssuche im Netz.
Sponsoring & Kooperationen
Neben Förderanträgen von Stiftungen oder öffentlichen Stellen gibt es auch noch die Privatwirtschaft. Trotz angespannter Wirtschaftslage gibt es Unternehmen, die Musiker*innen fördern oder Kooperationen anbieten.
Dabei müssen es nicht immer direkt die großen Marken sein. Auch die kleine Anwaltskanzlei um die Ecke, die dich als Künstler*in einfach richtig super findet, kann dein nächstes Konzert finanziell supporten. Schlüsselfaktor ist hier der persönliche Kontakt. Gibt es Unternehmen in deiner Gegend, für die du als Lokalmatador*in ein spannendes kleines Unterstützungsprojekt sein könntest?
Bei Sponsorings und Kooperationen stellt sich oft die Frage nach der Gegenleistung. Kooperationen sind natürlich sehr viel leichter zu bekommen, wenn du schon über eine gewisse Reichweite und Strahlkraft verfügst, von denen sich eine Firma etwas erhofft. Je nach dem, in welchem Bereich das betreffende Unternehmen arbeitet, sind ganz individuelle Deals möglich. Manche Unternehmen freuen sich über Social-Media-Aufmerksamkeit oder Produktplatzierungen in Musikvideos, manche Modelabels sind happy, wenn du ihre Kleidung auf Fotos oder bei Auftritte trägst und ganz andere Unternehmen unterstützen dich vielleicht bei deiner Musik und freuen sich im Gegenzug über einen Auftritt bei ihrer Weihnachtsfeier. Die Möglichkeiten sind endlos, sei kreativ und mache möglichen Unternehmen spannende Vorschläge, die zu euch beiden passen könnten.
Direct-to-Fan-Angebote
Nicht zuletzt kannst du auch deine Fans in die Finanzierung deiner Musik direkt einbinden. Durch das Internet haben wir viel direktere Möglichkeiten als früher, Musik von unseren Fans finanzieren zu lassen. Sei es durch größer angelegte Crowdfunding-Kampagnen oder durch Abomodelle à la Patreon, Fanklub oder getnxt. Die Anforderungen an die jeweiligen Methoden sind unterschiedlich und auch unterschiedlich sinnvoll für die jeweiligen Zwecke, aber es lohnt sich sehr, sich mit diesen Themen zu beschäftigen, denn viele Menschen unterstützen ihre Lieblingskünstler*innen gerne mit einem bestimmten Betrag, um neue Musik möglich zu machen.
Du siehst: Musik zu machen ist mit finanziellen Herausforderungen verbunden. Lass dir aber gesagt sein, dass dies den meisten Musiker*innen auch so geht und das Kreativwerden bei der Finanzplanung ein Stück weit mit dazu gehört. Ich hoffe, dass wir dir etwas Inspiration für die Finanzierung deiner Musik mitgeben konnten.
Tipps für den Karriere-Kickstart und das richtige Mindset: Im Interview mit Jo Halbig von den Killerpilzen & Superlifepromo
Wenn es um Musiker-Gagen geht, liegen zwischen Wunsch und Wirklichkeit oftmals Welten. Hier erfahrt ihr, wer wie viel verdient und welche Preise angemessen sind.
Um euch vielleicht die ein oder andere verzweifelte Suchanfrage zu sparen, zeige ich euch vier YouTuber/innen, die mir als Sänger ernsthaft und nachhaltig mit meiner Stimme weitergeholfen haben.
Don Promillo sagt:
#1 - 19.06.2024 um 08:30 Uhr
Reiche Freundin fehlt. ;-)
Catharina Boutari sagt:
#1.1 - 19.06.2024 um 21:46 Uhr
Macht dich nur abhängig:-) DIY ist besser.
Antwort auf #1 von Don Promillo
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