Im Herbst 2023 ging Ampeg einen großen Schritt und präsentierte eine neue Serie aus drei Basstops in verschiedene Leistungsstufen sowie fünf Boxenmodellen. Die neue Venture-Serie soll klanglich ausgesprochen flexibel aufgestellt sein und sowohl klassische als auch moderne Sounds liefern. Gleichzeitig seien die Produkte extrem robust, aber auch leicht und daher sehr transportfreundlich. Und: Der legendäre Ampeg-Basssound soll selbstverständlich auch wieder mit von der Partie sein! In diesem Test wollen wir herausfinden, ob das kleinste Modell der neuen Amps, der 300 Watt starke Ampeg Venture V3, halten kann, was die Werbung verspricht.
Ampeg Venture 3 – das Wichtigste in Kürze
- 300 Watt Leistung (4 Ohm)
- Legacy Preamp mit 3-Band-EQ
- semi-parametrisches Mittenband
- Ultra-Hi und Ultra-Lo (3 Positionen) Schalter
- SGT Overdrive-Schaltung mit SVT and B15 Voicing-Schalter
- symmetrischer Di-Ausgang
- Effektweg
- Kopfhörer- und AUX-In Anschlüsse
Erster Eindruck
Das Gehäuse und die verbauten Komponenten des Ampeg Venture V3 wirken sehr robust und roadtauglich. In der Kategorie „Transportfreundlichkeit“ kann der Ampeg Venture 3 auf jeden Fall entspannt punkten, denn er ist außerordentlich kompakt gebaut (65,1 x 231 x 267,1 mm) und bringt gerade mal 1,77kg auf die Waage. Mit diesen Werten qualifizert sich der kleine Head zweifellos für den Transport in der Fronttasche einer Gigbag und verursacht damit kaum Aufwand – top!
Darüber hinaus ist aber auch das Design der Venture-Amps komplett neu und wirkt schick und modern. Die Technik sitzt in einem schwarzen Metallgehäuse mit leicht rauer Oberfläche, wie man es beispielsweise von den Ampeg Portaflex-Amps kennt. An den Seiten fällt der Blick auf kleine Gitteröffnungen zur Lüftung, wobei nur auf der rechten Seite ein kleiner Ventilator verbaut wurde, der temperaturgesteuert arbeitet und bei starker Belastung des Amps den Dienst aufnimmt.
Vier Gummifüße auf der Bodenplatte sollen für einen sicheren Stand des leichten Top-Teils sorgen. Die Gummifüße wirken auf mich allerdings etwas unterdimensioniert – etwas größere Exemplare würden dem Ampeg Venture V3 ohne Frage deutlich besser zu Gesicht stehen und auch für mehr Rutschfestigkeit sorgen!
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Ampeg Venture V3: Cockpit
Auf der leicht schrägen Metallfrontplatte sitzen sämtliche Schalter und Regler, mit denen die zahlreichen Features des Ampeg Venture V3 bedient werden. Den Anfang macht die Eingangsklinke für den Bass, die mit einem kleinen Schalter an passive bzw. aktive Bässe angepasst werden kann ( 0/-15dB).
Darauf folgen die Kippschalter der sogenannten SGT-Schaltung, die beim Venture V3 für die Drive-Sounds zuständig ist. Mit dem ersten Schalter wird die SGT-Sektion ein- oder ausgeschaltet, und mit dem zweiten kann man zwischen zwei Klangvariationen wählen, die an legendäre Ampeg-Amps angelehnt sind. Zur Verfügung stehen hier die Modelle SVT und B15.
Anschließend wird der Zerrgrad und die Endlautstärke der Drive-Sektion mit dem nachfolgenden Doppelpoti bestimmt – das innere Segment heißt dementsprechend „Level“ und das äußere „Grit“.
Auf die SGT-Sektion folgt ein typisches Regler-Layout von Bass-Amps, das sich aus einem Gain-Regler, Bass-, Mitten-, und Höhen-Reglern sowie dem Master-Regler für die Endlautstärke zusammensetzt. Das Mittenband wurde erfreulicherweise semi-parametrisch ausgelegt und wird mit einem Doppelpoti für Lautstärke und Frequenzwahl bedient. Der wählbare Bereich reicht von 200Hz-3kHz und ist somit extrem groß.
Zwei altbekannte Ampeg-EQ-Features dürfen natürlich auch bei den neuen Modellen nicht fehlen: Klar, auch der Ampeg Venture V3 bietet die beiden Ultra-Lo und Ultra-Hi- Schalter, mithilfe derer sich im Handumdrehen der typischen Ampeg-Scoop-Sound umsetzen lässt. Der Ultra-Lo-Schalter kommt mit drei Positionen (-20 dB at 40 Hz, Aus, 2 dB Boost bei 40 Hz und -10 dB Cut bei 500 Hz) und der Ultra-Hi mit zwei Positionen (Aus, 9 dB Boost bei 8 kHz).
Den Abschluss auf der Front bildet der Mute-Schalter zum Stummschalten aller Ausgänge. Ablesen kann man den Status der Ausgänge mittels einer breiten LED-Leiste im unteren Bereich der Front, welche bei Stummschaltung die Farbe von blau zu rot wechselt.
Anschlüsse
Der kleine Ampeg Venture V3 ist aber nicht nur in Sachen Klangflexibilität gut aufgestellt, sondern bietet auch sämtliche Anschlüsse, die man von einem modernen Kompakt-Top erwartet. An Bord ist ein Effektweg mit den üblichen Send- und Returnklinken, ein symmetrischer XLR-Ausgang mit Schaltern für Pre/Post-EQ, Groundlift und Lautstärkenanpassung (0-20dB).
Auch an die Auststattung mit einem Kopfhörerausgang (Klinke) und einem Aux-In-Eingang (Miniklinke) wurde gedacht, sodass der kleine Venture V3 auch wunderbar zum stillen Üben eingesetzt werden kann.
Direkt darunter sitzt noch eine Klinke zum Anschluss eines Fußschalters, mit dem die SGT-Sektion ein- oder ausgeschaltet werden kann. Den Abschluss auf der Rückseite macht natürlich der obligatorische Boxen-Anschluss in Form einer Speakon/Klinke-Kombibuchse. An vier Ohm gibt die verbaute ICEPower Class-D-Endstufe ihre gesamte Leistung von 300 Watt ab.