Sommerzeit ist Urlaubszeit, oder? Weit gefehlt, zumindest was die bonedo-Gitarrenredaktion betrifft! Im letzten Monat stand einmal mehr die gute alte Röhre im Mittelpunkt und neben einem Röhrentopteil und einem Röhrencombo konnte auch ein Röhren-Overdrive unsere Tester vollends überzeugen. Und damit wie immer herzlich willkommen zu den Highlights der bonedo-Gitarrenredaktion im Juli 2024!
ThorpyFX Electric Lightning Test
Nachdem es vor einigen Monaten unserem Tester Robby Mildenberger schon beide Versionen des Vahlbruch Kaluna Röhren-Overdrives schwer angetan hatten, konnte nun mit dem ThorpyFX Electric Lightning ein weiteres Exemplar dieser Gattung die volle Punktzahl abräumen. Das in Zusammenarbeit mit dem britischen Gitarristen Chris Buck entwickelte Pedal erwies sich dabei im Test mit seiner effektiven Dreiband-Klangregelung und einem zusätzlichen Booster als sehr vielseitig. Darüber hinaus bescheinigt Robby dem Electric Lightning einen superdynamischen organischen Sound. Der Preis des in England handgefertigten Pedals ist allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Wer jedoch auf der Suche nach einem ganz besonderen Overdrive-Pedal ist, sollte das ThorpyFX Electric Lightning auf keinen Fall außer Acht lassen.
Das ThorpyFX Electric Lightning Overdrive/Boost-Pedal ist mit einer ECC83-Röhre bestückt und bietet organische Röhrensounds und Dynamik vom Feinsten.
TWS Lulis Signature Top Test
Die noch recht junge deutsche Amp-Schmiede Tube WorkShop unter der Leitung von Diplom-Ingenieur Mario Gebhardt sorgte bereits im Februar dieses Jahres mit dem TWS 2864-S Gitarrencombo bei uns für Aufsehen. Nun konnte Robby das TWS Lulis Signature Topteil begutachten, das Uwe Lulis, dem Gitarristen der Band Accept, auf den Leib geschneidert wurde. Die Besonderheit dieses nach britischem Vorbild ausgelegten Einkanalers liegt in den zwei Vorstufen-Modi nach Marshall JCM-JTM-Vorbild sowie einem zusätzlichen Gain-Schub, der auf der Schaltung des guten alten Boss OD-1 basiert. Damit bietet der Amp eine große Palette erstklassiger Blues-, Rock-, Hard- und Heavyrock-Sounds. Außerdem bescheinigte Robby dem 50 Watt starken Vollröhren-Topteil dank seiner eigens entwickelten hörkurvenkompensierten Mastervolume-Schaltung überzeugende Sounds auch bei kleiner Lautstärke. Qualität hat bekanntlich ihren Preis, und so ist der hierzulande gefertigte Boutique-Amp verständlicherweise ebenfalls nicht ganz günstig.
Das in Mario Gebhardts Tube WorkShop handgefertigte TWS Lulis Signature Top des Accept-Gitarristen Uwe Lulis steht für brillante Ingenieurskunst made in Germany.
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Mesa Boogie Mark VII 1×12 Combo Test
Mesa Boogie Amps sind endlich wieder in Europa erhältlich. Schon 2021 übernahm Gibson die legendäre Verstärker-Schmiede und kündigte an, das Erbe der Marke bewahren zu wollen und sie gleichzeitig in eine innovative Zukunft zu führen. Mit dem von unserem Autor Haiko Heinz getesteten Mesa Boogie Mark VII 1×12 Combo präsentierte sich nun ein Amp, der genau auf diesem Ansatz basiert. Denn im Detail fußt auch der Mesa Boogie Mark VII auf dem Design seiner legendären Vorgänger, bietet aber in seiner Anschlussvielfalt quasi alle denkbaren modernen Innovationen und hat dabei eine Cab Clone-Option an Bord, die hervorragende Speaker-Simulationen auf IR-Basis bietet und auch mit eigenen IRs bestückt werden kann. Wie nicht anders zu erwarten war, ist der neue Mark VII klanglich ein absoluter Traum! Mit drei Kanälen und jeweils drei Modi beherrscht der Combo von kristallklaren Cleans über crunchige Mid-Gain-Sounds bis zu modernen High-Gain-Texturen quasi alles, was das Herz begeht. Obendrauf gibt’s den neuen Mark VII-Sound des zweiten Kanals als moderne und ausgezeichnet klingende High-Gain-Variante. Allerdings muss an dieser Stelle ebenfalls der hohe Preis erwähnt werden. Klar, die Kreationen von Mesa Boogie waren schon immer im High-End-Segment angesiedelt, aber dennoch müssen wahrscheinlich die meisten von uns bei den aktuell aufgerufenen knapp 4800 Euro erstmal tief durchatmen.
Der Mesa Boogie Mark VII 1×12 Combo trägt nicht nur den klangvollen Namen einer legendären Verstärker-Dynastie, sondern wird dem auch in jeder Hinsicht gerecht.
Lakewood M-14 CP (2024) Test
Nach all den röhrigen und verzerrten Tönen gibt es in der heutigen Ausgabe mit der Lakewood M-14 CP (2024) auch noch etwas herrlich Sanftes zu entdecken. Der renommierte deutsche Akustikgitarrenbauer überarbeitete in diesem Jahr seine Natural-Serie und ließ uns die Modellvariante der M-14 mit Cutaway und Pickup zukommen. Das Hauptaugenmerk bei den Neuerungen liegt vor allem auf der kürzeren Mensur von 630 mm, was für eine gewisse Kompaktheit im Handling sorgt. Zu den weiteren Features des sehr naturbelassenen Instruments zählen eine Zederndecke, Boden und Zargen aus Mahagoni sowie ein Cedro-Hals mit Ebenholzgriffbrett. Ich hatte die Freude, die angenehm bespielbare Grand Concert ausführlich zu testen und bin absolut begeistert von ihrem warmen und runden Klang, der mir besonders gut beim Spiel mit dem Plektrum gefällt. Auch hier wird das Anspielen schwerstens empfohlen!
Die Lakewood M-14 CP (2024) präsentiert sich als kompakte Grand Concert mit allen positiven Charaktereigenschaften, für die der deutsche Gitarrenbauer steht.
Worauf können wir uns im August 2024 freuen?
Einer der bereits vor einigen Monaten angekündigten Gibson Falcon Amps ist mittlerweile bei uns im Testlabor gelandet und wird aktuell auf Herz und Nieren geprüft. Außerdem wird es unter anderem einen Test zur neuen Harley Benton SC-Custom III-Serie geben. Stay tuned!