Digital 1 Audio hat ein Generationsupdate für seine iPad-App DJ DEX veröffentlicht. Neben einigen Verbesserungen unter der Haube setzt Version 2 auf ein Redesign der grafischen Benutzeroberfläche. Damit sich der DJ nicht auf das Drücken und Wischen am iPad beschränken muss, unterstützt das Programm auch Mehrkanal-Audiointerfaces und DJ-Controller und erlaubt somit eine professionelleres Auflegen mit echter DJ-Hardware, so man dies in Erwägung ziehen möchte. Wie sich das Handling im Detail darstellt und ob man mit Dex tatsächlich locker aufspielen kann, verrät dieser Artikel.
Details
Bedienoberfläche
Gleich beim ersten Öffnen kann die Benutzeroberfläche im Vergleich zum Vorgänger erste positive Akzente setzen. Man sieht auf einen Blick, welche grundlegenden Werkzeuge das Programm mitbringt, darunter zwei Decks in Form rotierender Cover-Art-Teller mit übergeordneter Wellenformansicht. Dazu kommen Transport- und Tempokontrollen (Pitch-Bend, Pitchfader und -Anzeige, Reset), der obligatorische Crossfader, Sync und (Crossfader-) Automix sowie eine Ansammlung von Buttons für FX, EQs, Loops und Cues.
Bei Betätigung verdecken deren Bedienelemente (für beide Decks immer gleich) die Jogwheels oder die stattdessen eingeblendeten vertikalen Wellenformen. Schaltet man in das Waveform-Layout, hat man (bei einem 120er-House-Track) etwa 16 Beats im Blick und kann mit der Waveform scratchen, allerdings weder zoomen noch slicen. Die Kreativabteilungen sind – von oben nach unten – schnell erklärt:
FX
FX werden via X/Y-Pads gesteuert, deren Achsen je einer der nachfolgenden Effektalgorithmen zugeordnet werden kann: LP Cutoff, HP Cutoff, Flanger, Echo, Beat Was, Reverb, Bitcrusher, Autopan, Robot Delay oder Tremolo. Die ON/Off-Taste leitet einen Motor-off Effekt ein, allerdings sehr kurz und nicht einstellbar. Hier hätte ich lieber eine Hold-Funktion für die Effekte gesehen.
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EQ/Mixer
Gängiges Prozedere beim EQ: drei Bänder für Höhen, Mitten und Bässe, dazu je eine Kill-Taste und der Volume-Regler fürs Deck sowie die Kopfhörertaste. Erstaunlich hier: Betätige ich die Kill-Tasten, erfolgt keine komplette Auslöschung des Bandes, sondern es bleiben Signalanteile zu hören. Sicher ist das durch ein Update korrigierbar.
Loops
Loops dürfen manuell angelegt und verlassen, halbiert und verdoppelt werden. Acht Tasten setzen Autoloops von 1/4 bis 32 Beats. Die Schleifenflanken landen auf dem Taktraster, hier auch bei manuellen Loops, das könnte man durchaus als Option in den Preferences variieren.
Cuepoints
Pro Deck lassen sich sechs Cue-Punkte anlegen. Von Quantisierung aber keine Spur und auch Löschen ist nicht möglich. Zudem werden die Marker in der Wellenübersicht gar nicht angezeigt und auch in der Ausschnittsbetrachtung gibt’s nur kleine dünne orangene Linien. Das geht besser, z.B. mit nummerierten Flags und zuschaltbarer Quantisierung. Manuelles Löschen sollte ohnehin dabei sein. Das macht die Software dann unverständlicherweise automatisch, wenn immer der Track neu geladen wird.