Mit der Ludwig 14“ x 6,5“ Raw Bronze Phonic Snare haben wir heute eine Edelsnare des US-amerikanischen Herstellers im Test, die mit über 1100 Euro Anschaffungspreis in der oberen Preisklasse angesiedelt ist. Bekanntlich mussten Fans der Marke Ludwig schon immer etwas tiefer ins Portemonnaie greifen, und die Experten streiten sich nach wie vor darüber, ob man hier für eine außergewöhnliche Qualität oder vielleicht doch eher für den Kultfaktor bezahlt, der die Marke seit über 100 Jahren umweht. Unbestritten ist aber, dass Ludwig Snares den Sound ganzer Musikgenerationen geprägt haben, und neben den Supra Phonic, Acrolite und Black Beauty Snares mit ihren Aluminium- und Messingkesseln erfreuen sich auch die Bronzemodelle über verschiedene Genres hinweg einer großen Beliebtheit.
Ludwig 14“ x 6,5“ Raw Bronze Phonic Snare Test – das Wichtigste in Kürze
- Kesselgröße 14“ x 6,5“
- nahtlos gezogener, 1,2mm starker Bronzekessel
- Raw Finish mit individueller Patina
- 10 Imperial Lugs
- 2,3mm Triple Flange Spannreifen
- P88AC Snareabhebung
- hergestellt in den USA
Die Ludwig LB552R Raw Bronze Phonic Snare reiht sich in eine lange Tradition ein, die Anfang der 1980er Jahre begann. Nach der kurzen Wiederauferstehung der Black Beauty Brass Snares zwischen 1977 und 1981 stellte Ludwig die Produktion von Messingkesseln für eine längere Zeit ein und setzte fortan auf Bronze als Material für seine Edelsnares. Auch wenn dieser Schritt damals nicht jedem gefiel, etablierten sich die Bronzekessel doch als eine eigenständige Alternative zu den – seit 1994 wieder erhältlichen – Messingsnares. Aktuell sind die Ludwig Bronzesnares im traditionellen Hochglanzlook sowie im Raw Finish, zu erkennen am Zusatz „R“ hinter der Modellnummer, erhältlich. Die letztere Variante hatten wir zu Gast im bonedo-Testlabor.
Ludwig LB552R: Nahtlose Kesselkonstruktion
Das wichtigste Merkmal der in den USA hergestellten Ludwig-Metallkessel ist die nahtlose Konstruktion. Die Kessel werden aus einem Stück „gezogen“ und erreichen dadurch eine große Stabilität, die durch die nach außen gewölbte Sicke – ebenfalls typisch für Ludwig-Metallsnares – noch untermauert wird. Zudem begünstigt diese Konstruktion eine gleichmäßige Schwingung des Kessels. Die Kesselränder des 1,2 Millimeter starken Bronzekessels sind im 45-Grad-Winkel nach innen umgebördelt, wobei die Fellauflage auf der Schlagfellseite rundlicher ausfällt als auf der Resonanzfellseite. Die Snarebeds sind breit genug, um auch außergewöhnlich breiten Snareteppichen eine saubere Auflagefläche zu bieten.
Funktionale Hardware mit klassischen Merkmalen
Ein unverwechselbarer Ludwig-Klassiker sind die zehn mit Gummiunterlagen am Kessel angebrachten Imperial Spannböckchen. Diese sind, ebenso wie die 2,3mm-Spannreifen und die Snareabhebung, makellos verchromt. Bei der Abhebung handelt es sich um das P88AC-Modell, das vor einigen Jahren die seit 1969 verbaute und leider oft etwas hakelige P85-Abhebung ablöste. Auch das Butt End wurde gegenüber dem Vorgängermodell überarbeitet und weist mit dem eingeprägten „Keystone“ ein typisches Ludwig-Merkmal auf, das sich traditionell auch im goldenen Badge auf dem Kessel wiederfindet.
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Ordentlicher Snareteppich, bewährte Fellkombination
Der 18-spiralige Snareteppich macht einen wesentlich besseren Eindruck als die Ludwig-Teppiche aus früheren Zeiten, ist allerdings auch nicht mit wirklich hochwertigen Modellen, beispielsweise von Canopus, vergleichbar. Er wird mit Plastikbändern in Position gehalten, welche mittels Vierkantschrauben eingespannt werden. Das Funktionsprinzip des P88AC Strainers entspricht dem Vorgängermodell, allerdings ist das Teil wesentlich massiver konstruiert und verfügt am Einstellrad über eine Rasterung. Die Lochabstände der beiden Abhebungen sind übrigens identisch, sodass eine Umrüstung einer alten Ludwig Snare auf die P88AC möglich ist. Die Felle auf der Ludwig LB552R Raw Bronze Phonic Snare stammen von Remo und tragen zusätzlich ein Ludwig-Logo. Oben kommt ein Ambassador Coated, unten ein Ambassador Snareside Head zum Einsatz.