Marshall Origin 20 Head und Combo sind Teil einer Serie, die tief in den Ursprüngen der ersten Marshallamps begründet liegt und bereits im Jahre 1962 in Form des JTM45 bzw. des Bluesbreaker-Combos das Licht der Welt erblickte. Letzterer wurde nicht zuletzt auch durch Eric Clapton in seinen John-Mayall-Jahren sehr populär. Die aktuelle Origin-Serie geht jedoch noch eine gehörige Stufe weiter und will keine wirkliche Reissue der Erfolgsmodelle aus den 60ern sein, sondern beschreitet hinsichtlich der Konzeption einige neue Pfade.
Zum einen verfügen die aktuellen Modelle über verschiedene Leistungsmodi, die auch das Spielen in leiser Umgebung bei vollem Druck erlauben sollen, zum anderen besitzt der Amp einen Gainboost und ein “Tilt”-Poti, das stufenlos zwischen Normal- und Treble-Inputsound regelt, angelehnt an die Preamp-Kanäle klassischer Marshall-Verstärker. Auch hinsichtlich der Produktvielfalt steckt so einiges im Portfolio, denn die Serie besteht sowohl aus verschiedenen Comboamps in 5, 20 und 50 Watt Stärke als auch aus einem 20 und einem 50 Watt Topteil. Die 20-Watt-Version steht nun sowohl als Topteil als auch in Combo-Ausführung bereit und will einem genauen Test unterzogen werden.
Video: Marshall Origin 20 Head Sound Demo (no talking)
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Mehr InformationenVideo: Marshall Origin 20 Combo Sound Demo (no talking)
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Mehr InformationenDetails
Gehäuse/Optik
Topteil 20H
Die Topteilvariante kommt in einem klassischen Marshall-Gehäuse im Stil der alten JTM- und Vor-80er-Ära, das heißt, das schwarze Tolex läuft auch über den Bereich oberhalb der Bedieneinheit. Lediglich die Maße der 20-Watt-Version sind eine ganze Nummer kleiner und kommen mit schlanken 52 cm x 24 cm x 22,5 cm aus.
Die Front versammelt im zurückgesetzten, goldenen Bedienfeld alle sieben Potis im Marshall-Stil, von denen der Gainknopf als Push/Pull-Lösung konzipiert wurde, außerdem den Klinkeneingang und zwei Kippschalter. Die Funktion der einzelnen Bedienelemente wird im Abschnitt “Bedienung” näher erläutert. Der Betriebszustand des Amps wird durch ein diamantförmiges Lämpchen angezeigt, das im aktivierten Zustand orange leuchtet. Auf der Oberseite befindet sich ein Tragegriff, der die 9,5 kg Lebendgewicht sicher zu transportieren vermag.
Rückseitig präsentieren sich alle nötigen Anschlüsse, wie die drei Speaker-Ausgänge, von denen zwei für 8-Ohm- und einer für 16-Ohm-Boxen ausgelegt sind. Daneben zeigt sich der DI-Out, der Eingang für den Fußschalter und ein Effektloop mit Send- und Return-Buchsen. Rechts außen befindet sich die Kaltgerätebuchse für die Stromversorgung.
Die direkt darüber befindliche Rückwand wurde mit einem goldenen Gitter versehen, ist abnehmbar und erlaubt Zugang zu den Röhren, falls mal ein Wechsel anstehen sollte. Hier werden für die Vorstufe drei ECC83 (12AX7) und für die Endstufe zwei EL34 Röhren eingesetzt. An der Unterseite sind vier Gummifüße angebracht, die dem Schutz des Amps und des Bodens dienen sollen.
Combo 20C
Die Comboversion zeigt sich in einem rechteckigen Chassis, dessen Frontseite komplett mit einer Vintage-anmutenden, schwarz-grauen Lautsprecherbespannung bezogen wurde, wie man sie auch vom Bluesbreaker her kennt. Angenehm handlich fallen die Dimensionen des 20 Watters aus, die mit 52 cm x 43,5 cm x 24,3 cm zu Buche schlagen. Die Bedieneinheit ist im hinteren Drittel der Oberseite als “Toploader”-Bestückung angebracht. Dort findet man, wie auch beim Topteil, den Klinkeneingang und sieben Potis, von denen der Gainknopf über eine Push/Pull-Funktion verfügt. Im vorderen Drittel garnieren zwei goldene Gitter die Oberseite und gewähren Einblicke zum Speaker und den Röhren. Zwischen Gitter und Potireihe präsentiert sich der klassische Marshall-Tragegriff, der den handlichen 14,3 kg Halt bietet.
Zugang zu den Röhren, die in Form von drei ECC83 (12AX7) für die Vorstufe und zwei EL34 für die Endstufe vertreten sind, erlaubt die Rückseite, die von vier Schrauben gehalten wird. Im unteren Drittel befindet sich eine weitere abschraubbare Abdeckung, hinter der sich ein 10″ Celestion VT Jr. befindet, der trotz der angegebene Leistung von 20 Watt bis zu 50 Watt konsumieren kann. Sucht man die notwendigen Anschlüsse, wird man unterhalb der Ampeinheit auf der Rückseite fündig und sieht dort zwei 8-Ohm- und einen 16-Ohm-Speakerausgang sowie einen Einschleifweg, außerdem den Anschluss für den Fußschalter, einen DI-Out und die Buchse für das Kaltgerätekabel. Der 16-Ohm-Anschluss ist mit dem internen Speaker per Klinkenkabel verbunden, das jedoch auch durch ein externes Cabinet ersetzt werden kann.
Auch beim Combo sollen vier Gummifüße den Boden vor Kratzspuren schützen und Rutschsicherheit gewähren.
Zum Lieferumfang beider Amps gehört ein Zweifach-Fußschalter, ein Klinkenkabel, ein Kaltgerätestecker und ein mehrsprachiges Manual.
Bedienung
Die 20-Watter wurden als einkanalige Röhrenamps mit schaltbarem Gainboost und wählbarer Leistungsreduktion konzipiert.
Der Masterregler bestimmt die Lautstärke und Gain den Grad der Verzerrung, wobei letzterer mit einem Push/Pull-Poti versehen ist, das einen zusätzlichen Gainboost ermöglicht. Gain hat allerdings auch einen sehr starken Einfluss auf die Gesamtlautstärke und Herunterregeln auf den Minimalwert lässt den Amp praktisch nahezu gänzlich verstummen.
Im EQ-Sektor stehen Regler für Bass, Mid, Treble und Presence bereit. Bass kümmert sich um die tiefen Frequenzen, Mid um die Mitten und Treble und Presence setzen bei unterschiedlichen Hochfrequenzen an.
Neu gegenüber den Urmodellen ist der sogenannte “Tilt”-Regler, der im Prinzip zwischen einem etwas dunkleren, wärmeren Ton in der 0-Stellung und einem offeneren, höhenreicheren Ton in Stellung 10 regeln lässt. Alte Marshallamps besaßen noch einen “Normal”- und einen “Treble”- (bzw. 1 und 2) Input, der auch gerne per Patchkabel gebrückt wurde, was hier prinzipiell durch diesen Regler realisiert wird, der dies jedoch stufenlos erlaubt.
Die Origin 20 Serie verfügt über einen High-, Mid- und Low-Output-Schalter, der eine dreistufige Leistungsreduktion erlaubt, sodass auch bei geringerer Lautstärke nahezu der volle Druck und Sound der Endstufe zur Verfügung steht. Da der Gainregler die Gesamtlautstärke beeinflusst, lässt sich durch das Dreiergespann aus Master, Gain und Reduktionsschalter das optimale Lautstärke-Zerrgrad-Verhältnis flexibel bestimmen.
Am DI-Out liegt ein nicht-frequenzkorrigiertes Signal an, das abgezweigt werden kann, aber anschließend mit einer Speakersimulation belegt werden sollte. Da es sich um einen Röhrenamp handelt, muss der Speakerbetrieb bei DI-Abnahme aktiv bleiben. Das heißt, bitte nicht den Lautsprecher abstecken, wenn man per DI-Out aufnimmt!
Der Fußschalter erlaubt mit seinen beiden Tastern den Gainboost, aber auch den Einschleifweg zu aktivieren, was den Origin trotz einkanaliger Bauweise einigermaßen flexibel hält. Ab Werk ist der Einschleifweg deaktiviert und kann nur per Fußschalter angeworfen werden. All das verläuft knackfrei mit angepasstem Pegel des Effektloops.