Sommer, Sonne, Strand, Palmen – Bacardi! Leicht bekleidete und hübsch anzusehende junge Menschen feiern im anschickerten Zustand auf einer einsamen tropischen Insel. Völlig unbehelligt von den Problemen der Welt genießen sie das Leben und vor allem: jeden Tropfen Bacardi! Als diese TV-Werbung für den berühmten weißen Rum ab Ende der 80er-Jahre im deutschen Fernsehen lief, stellte sich beim Zusehen jedes Mal unweigerlich der Wunsch nach Urlaub ein. Vor allem in den grauen deutschen Wintermonaten grenzte die Ausstrahlung dieses Spots schon fast an Folter. Für einen großen Teil der sommerlichen Stimmung ist sicherlich der Song „Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ von Kate Yanai verantwortlich. Der Track war ursprünglich als Bacardi-Jingle für den europäischen Markt produziert worden, wurde aber kurz darauf in allen deutschsprachigen Ländern ein Megahit!
„Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ – Originalvideo
Hören wir doch wir uns doch zuerst noch einmal in das Original an:
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Mehr Informationen„Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ – Wer ist Kate Yanai?
Die Sängerin Kate Markowitz, im deutschsprachigen Raum als Kate Yanai bekannt, wurde am 28. April 1956 in Los Angeles geboren. Sie ist die Tochter des berühmten Filmmusikkomponisten Richard Markowitz und startete ihre Karriere vor allem als Background-Sängerin für verschiedene Künstler. Im Jahr 1988, während einer Frankreich-Tournee mit der Sängerin France Gall, nutzte Kate einen Tour-Offday, um ein kurzes Musikstück für einen Bacardi-Rum-Werbespot einzusingen.
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Die eingängige Melodie des Werbespots wurde schnell populär und lief häufig im Fernsehen, was dazu führte, dass DJs sie spielten. Aufgrund dieser Beliebtheit entschied man sich, das Musikstück zu einer vollständigen Single auszubauen. Der französische Komponist Olivier Bloch-Lainé überarbeitete das Stück, fügte einen sommerlichen Text hinzu, und Kate – die sich nun den Nachnamen Yanai gab – nahm den Song „Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ auf. Die Single wurde im September 1991 veröffentlicht und wurde zu einem Sommerhit im deutschsprachigen europäischen Raum.
Trotz des großen Erfolges entschied sich Kate letztlich gegen eine eigene Solokarriere. 1994 brachte Kate noch die Single „Cry, Cry, Louise“ heraus, die jedoch nur Platz 61 in den Charts erreichte und somit ein Flop war. Dadurch blieb sie in den deutschsprachigen Ländern als One-Hit-Wonder bekannt. 2003 veröffentlichte sie in den USA unter ihrem bürgerlichen Namen das Album „Map of the World“.
Hauptsächlich arbeitet Kate Markowitz weiterhin im Hintergrund und ist bei Tourneen und Recordings zahlreicher bekannter Künstler zu hören. Sie hat unter anderem mit James Taylor, zu dessen Band-Stammbesetzung sie gehört, sowie mit Shawn Colvin, K.D. Lang, Randy Newman, Don Henley, Billy Joel, Lee Ritenour oder Graham Nash zusammengearbeitet.
„Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ – Arrangement
Der Song ist ein sehr entspannter Reggae mit einem schön luftigen Groove im Vers. Minimalistische Drums und wenige Bassnoten reichen hier allemal aus, um bereits alles zu sagen. Im Chorus verdichtet sich das Ganze und bewirkt somit eine dynamische Steigerung.
Der Gegensatz von im Vers relativ kurzen zu langen Noten im Chorus ist ebenfalls ein interessanter Aspekt. Der Song erhält auf diese Weise plötzlich mehr Fülle und einen dichteren Sound – ein wirklich cleverer Trick, der die Dynamik des Refrains zusätzlich unterstützt!
Die zwei wichtigsten Teile sind (natürlich) Vers und Chorus. Diese habe ich für euch aufgenommen. Vers 2 unterscheidet sich in kleinen Details, die nachfolgenden Teile sind jedoch Wiederholungen, und später wird das Ganze noch zur Steigerung einen Ganzton nach oben gerückt (C- statt D-Dur; siehe Transkription).
„Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ – Bass-Sound
Wie so häufig in der 80er-Jahren kommt der sehr im Mix sehr prominente und schön knurrige Basssound aus einem Synthesizer und ist dementsprechend “perfekt”. Dies nachzuahmen, kann aber auch gerade die besondere Herausforderung für den Tieftöner aus Fleisch und Blut sein!
Ein Fünfsaiter ist hier klar von Vorteil, denn die Bassline enthält etliche Noten, die ein regulärer Viersaiter leider nicht hergibt. Wer keinen Fünfsaiter-Bass besitzt: Bitte keine Panik, denn Oktavieren kann man natürlich immer. Nur klingt das Ganze dann nicht mehr so fett.
Um den drückenden Sound des Originals nachzuahmen, wäre es ratsam, nur den Steg-Pickup eures Instrumentes einzusetzen. Sehr gut vorstellen kann ich mir auch einen fünfsaitigen Music Man Stingray, denn der fette Humbucker dieses Modells bringt exakt den knurrigen Sound, der hier gefragt ist.
Wer über ein Bassmodell mit zwei Tonabnehmern verfügt und für die gewünschte Portion “Knurr” den hinteren Pickup featured, läuft möglicherweise Gefahr, dass der Sound zu dünn wird. Aber keine Bange, man kann den Bassverlust entweder an der On-Board-Elektronik (eines aktiven Basses) oder bei Verwendung eines passiven Instruments direkt am Amp oder an einem extrernen EQ bzw. Bass-Preamp ausgleichen.
„Bacardi Feeling (Summer Dreamin’)“ – Transribtion
Hier findet ihr die Transkribtion des Songs in Noten und TABs sowie ein von mir eingespieltes Soundfile. Viel Spaß damit!
Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt