Über die vergangenen 40 Jahre hat sich die japanische Firma Tama weltweit einen hervorragenden Ruf aufgebaut. Top-Endorser wie Stewart Copeland, Simon Phillips oder Mike Portnoy schwören dabei neben den Drums auch auf die hervorragend konzipierte Hardware, die beispielsweise mit den hochwertigen Iron Cobra Pedalen neue Standards setzte. Aber auch günstige Drum-Serien wie das „Rockstar“ oder die „Swingstar“-Sets etablierten sich schnell auf dem internationalen Markt. Völlig abgesehen vom Preisschild haben bis heute alle Drumsets eins gemeinsam: Der Filz-Beater ist von den Fußmaschinen nicht mehr wegzudenken. So hat Tama neben vielen verschiedenen Variationen natürlich auch den Standard-Filzklöppel im Programm, der mit der Typenbezeichnung TTB30F heute im bonedo Testlabor liegt.
Details & Praxis
Während es viele verschiedene Variationen des Filz-Beaters gibt, folgt dieser Schlägel der altbewährten Konstruktion. Hierzu ist an einem 20 Zentimeter langen Schaft aus gehärtetem Stahl ein Schlägelkopf aus mittelhartem, weißen Filz angebracht. Durch eine gestanzte Arretierung, auf der eine Unterlegscheibe liegt, wird der Schlägel in Position gehalten und durch eine schwarze Mutter auf der Oberseite fixiert, die auf eine weitere Unterlegscheibe drückt. So simpel wie die Konstruktion sind auch das Design und die Ausstattung. Auf ein Firmenlogo oder sämtliche weitere Extras wie Memory Locks oder Ausgleichsgewichte wurde verzichtet. Den Klang des Beaters, auch im Vergleich mit einem günstigen Schlägel gleicher Bauart, hört ihr im folgenden Abschnitt.
Für möglichst realistische Hörbeispiele habe ich den Beater sowohl mit einer 20“x14“ Bassdrum mit geschlossenen Fellen als auch mit einer 22“x14“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Frontfell getestet. Beide Bassdrums stammen von Slingerland und sind in den Sechziger- bzw. Siebzigerjahren gefertigt worden. Als Referenz habe ich die Bassdrums zusätzlich mit einem gewöhnlichen Filz-Beater von Millenium angespielt.
Für dich ausgesucht
Die altbekannte Konstruktion liefert auch bei diesem Beater einen verlässlichen und soliden Sound. Der Mix aus definiertem, aber nicht übermäßigen Attack und vollem Ton zeigt, warum an so ziemlich jeder Fußmaschine beim Kauf ein Filz-Beater montiert ist. Natürlich wird man damit keine Spezialsounds erzeugen können, dennoch lassen sich mit diesem Schlägel stilistisch die meisten Musikrichtungen adäquat bedienen. Die 20 Zoll Bassdrum, die durch ihre offene Stimmung ohne Dämpfung über ein längeres Sustain verfügt, ertönt mit einem runden, breiten Ton. Die zwei Zoll größere Bassdrum, die wiederum mit Dämpfung und Loch im Resonanzfell versehen ist, bekommt beim Spiel mit diesem Beater einen satten, trockenen Punch, der sich auch in lauteren Musikrichtungen durchsetzen kann. Das Spielgefühl ist ausgewogenen und sorgt mit gutem Rebound für Spielfreude. Im Vergleich zum wesentlich günstigeren Millenium Filz-Beater wird sowohl klanglich als auch bezüglich der Spieleigenschaften kein Unterschied deutlich.