Nachdem wir kürzlich schon Pur Cajons Basismodell „Compact“ im Test hatten, nehmen wir heute das Profiinstrument “Vision SP” unter die Lupe. Die Vision Cajons sind die aktuellste Entwicklung der österreichischen Manufaktur und die Weiterentwicklung einer limitierten Cajon-Reihe aus eigenem Hause. Das Vision SP ist momentan das Spitzenmodell aus dem Hause Pur, und nachdem ich das einfachere Compact Modell schon ziemlich überzeugend fand, sind meine Erwartungen entsprechend hoch.
Im Vision SP Cajon finden sich einige Features, die für den professionellen Einsatz sehr interessant sein können. Ob an den richtigen Ecken entwickelt wurde und der Aufpreis gegenüber einfacheren Cajons anderer Hersteller und dem hauseigenen Compact Modell gerechtfertigt ist, erfahrt ihr im Test.
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Der erste große Unterschied zum kürzlich getesteten Compact Modell fällt direkt ins Auge. Das Compact sah schon gut aus, aber die edel anmutende Kombination des dunklen Korpus mit der wunderschön gemaserten Spielfläche des Vision SP ist ein echter Hingucker.
Und in der Spielfläche steckt mehr, als man auf den ersten Blick sieht, sie ist nämlich aus drei Lagen verschiedener Hölzer gefertigt. Bei meinem Modell besteht die äußere Schicht aus Nussholz und die innere aus Buche. Das soll nach Auskunft des Herstellers für einen verbesserten Klang und höhere Stabilität sorgen. Genau wie beim Compact Modell ist die Schlagfläche nur verschraubt und steht leicht vom Korpus ab. Mittlerweile habe ich mich schon fast dran gewöhnt und es fällt mir, trotz gleicher Konstruktion, viel weniger auf. Dennoch ist es eine Eigenart, die sicher nicht jeder Spieler auf Anhieb mögen wird.
Das nächste besondere Feature findet sich auf der Hinterseite: Hinter dem Schallloch in Form des Firmenlogos befindet sich eine Schiebefläche, mit der es sich öffnen bzw. teilweise schließen lässt. So kann man die Tonhöhe der Bässe anpassen. Dieses Feature, das einige Cajon-Hersteller in verschiedenen Formen umsetzen, schätze ich sehr, und es wäre meiner Meinung nach ein Gewinn für jedes Cajon, lässt sich dadurch doch der Klang der Bassschläge dem eigenen Geschmack anpassen – von melodiös und holzig bis zu einem tiefen und atonalen Bassdrum-artigen Sound.
Am besten versteckt ist das dritte besondere Feature des Cajons, die “Klangfenster”. In den Seiten des Korpus befinden sich einige Flächen, die von innen abgeschliffen wurden und als zusätzliche Schlagflächen mit unterschiedlicher Tonhöhe fungieren. Das ist eine sehr interessante Idee, und über mehr Sound-Möglichkeiten hat sich schließlich noch kein Perkussionist beschwert.
Im Vision SP befindet sich das gleiche Snare-System, das wir schon vom Compact Modell kennen. Die Spannung der Snares kann über ein Rädchen in feinen Stufen angepasst oder bei Bedarf auch ganz abgeschaltet werden. Auf der Unterseite des Instrumentes sorgen die vier großzügig dimensionierte Füße aus Hartgummi für sicheren Stand. Mit im Karton ist eine kleine Matte, die für rutschfesten und angenehmen Sitz sorgt.
Waldemar Ruth sagt:
#1 - 02.10.2023 um 20:06 Uhr
Hi, zuerst ein Dankeschön für die exzellente und detaillierte Testkriterien. Ich besitze neuerdings ein Pro Vision sp mit Mahagoni Schlagfläche und beidseitigem Hi-Hat. Mein Eindruck ist, dass sich der Snareteppich beim Spielen etwas von der Schlagfläche entfernt !? Kann man mir dazu etwas sagen? Vielen Dank