Sicher habt ihr etliche verschiedene Delay-Effekte in eurem Klangbearbeitungs-Arsenal. Etliche dürften in Form von DAW-Plugins vorhanden sein, einige aber sicher auch „in Hardware gegossen“, sprich in Multieffekt-Outboard oder dezidierten Delay-Geräten, wie bspw. Bodentretern. Was ihr aber ganz sicher noch nicht in eurem Repertoire habt ist ein analoges Delay, da sind wir uns sicher. 🙂
Wie gut, dass der „Mixerman“ Eric Sarafin im Youtube-Blog „Creative Sound Lab“ immer mal wieder Ideen auf Lager hat, mit denen ihr euren Sound auch ohne dickes Portemonnaie auffrischen könnt. Im Video, das wir euch heute vorstellen, zeigt er euch nämlich, wie ihr mit wenig Aufwand ganz pfiffig die Physik für euch arbeiten lassen könnt, um im Studio ein Analog-Delay zu basteln. Und das geht so:
Im Baumarkt kauft ihr ein flexibles Rohr von mehreren Metern Länge. Kostenpunkt der Aktion dürften etwa 10 bis 20 Euro sein. Dieses Rohr verlegt ihr dann kreuz und quer durch euren Aufnahmeraum, wo immer auch gerade Möglichkeiten zur Befestigung sind. Egal ob Haken an der Wand, Fenstergriffe oder schweres Equipment: Mit ein paar einfachen Schlaufen aus Nylonband, Paketkordel oder ähnlichem lässt sich das Rohr mühelos „in Form“ bringen.
Das eine Ende des flexiblen Rohres platziert ihr vor der Schallquelle (im Video ist das der Lautsprecher eines Gitarren-Combo-Verstärkers). In das andere Ende des Rohres steckt ihr ein Mikrofon mit Nierencharakteristik, das den Schall aufgreift, der durch das Rohr ankommt. Aufgrund der Länge des Rohres kommt es selbstverständlich zu unterschiedlichen Laufzeiten zwischen dem Direkt-Mikrofonierten Schall und dem verzögert ankommenden Schall, das erst das gesamte Rohr durchlaufen muss. Und voila: Schon habt ihr ein analoges Rohr-Delay.
Wie Mixerman im Video ganz richtig anmerkt, hängt die ganz spezielle Qualität und Eigenart des Sounds von der Beschaffenheit des flexiblen Rohres ab. Aufgrund der geriffelten Bauweise des im Video eingesetzten Rohres erscheint der Klang des Delays deutlich diffus und rau. Gut möglich ist, dass ihr einen cleaneren Sound erhaltet, wenn ihr statt eines geriffelten, flexiblen Rohres einen glatten, breiten Schlauch verwendet. Hier heißt es Probieren geht über Studieren.
Falls ihr die Verzögerungszeit des Delays variieren möchtet, müsst ihr selbstverständlich auf eine andere Rohrlänge ausweichen. Also müsst ihr entweder das vorhandene Rohr kürzen oder per Gaffer-Tape um ein weiteres Stück ergänzen. Ihr könnt natürlich auch gleich dazu übergehen ein zweites, drittes oder sogar viertes Rohr zu installieren, um verschiedene Delayzeiten in petto zu haben. Vorausgesetzt natürlich, ihr habt den benötigten Platz im Recording-Raum und ebenfalls vorausgesetzt, dass es euch Nichts ausmacht, wenn euer Studio nach der Installation aussieht wie der Maschinenraum eines U-Boots… Viel Erfolg mit eurem neuen DIY-Analog-Delay!
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Mehr InformationenSchgaut euch auf bonedo auch weitere spannende Tipps zum Thema Delay-Einsatz an, wie zum Beispiel indiesem Crashkurs.
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