Die besten Bass Riffs in Tabs und Noten – T.M. Stevens: „Hair“

Willkommen zum zweiten Workshopteil des Bassklassikers “Hair”. Wie bereits im ersten Part erwähnt: Larry Grahams Komposition mit ihrem markanten Bassriff ist schlichtweg genial! Daher verdiente dieser tolle Track auch unbedingt eine Fortsetzung. Kein Geringerer als der legendäre T.M. Stevens (1951 – 2024), der wohl schillerndste Paradiesvogel der Basswelt, coverte “Hair” auf seinem tollen Soloalbum “BOOM” aus dem Jahre 1995. Dieser Version möchte ich mich heute widmen, zeigt sie doch wunderbar die stilistischen Unterschiede – aber auch die Gemeinsamkeiten – zwischen beiden Basslegenden.

T. M. Stevens Hair Bass-Workshop
In diesem Workshop erlernst du die Bassline zu T.M. Stevens’ Coverversion des Larry-Graham-Klassikers “Hair”

“Hair” (T.M. Stevens) – Originalvideo

Wie immer schauen und hören wir uns an dieser Stelle erst einmal das Video des Songs an:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Als T.M. Stevens Larry Graham coverte!

Auf Graham Central Stations Originalversion bin ich ja im ersten Teil bereits ausführlich eingegangen. Deshalb konzentrieren wir uns gleich auf die Unterschiede zwischen Larrys und T.M.s Version. Bei Bedarf solltet ihr aber auf jeden Fall noch einmal ins Original reinhören oder Teil 1 des Workshops checken.

T.M. Stevens galt gemeinhin als Erfinder der Stilistik “Heavy Metal Funk”. Seine Interpretation besitzt deshalb per se eine höhere Grundaggresion, und auch das Tempo ist mit ca. 88 BPM zehn Beats schneller als das funky Original von 1974. Trotzdem ist dieses Tempo im Vergleich zu vielen anderen Slaplicks immer noch vergleichsweise moderat.

T.M. Stevens lebte von 1951 bis 2024
Bild: Warwick/Framus (Quelle: www.youtube.com/watch?v=kQ_V6ADFXTE&list=RDYVWIDDwFAY8&index=3)

“Hair” (T.M. Stevens) – Basssound

Da T.M. sich im Booklet herzlich bei Warwick bedankt, ist davon auszugehen, dass auch ein Bass der deutschen Marke auf “Hair” zum Einsatz kam. Welches Modell zu hören ist, kann ich natürlich nur mutmaßen, aber da T.M. meistens mit einem Warwick Streamer mit P/J-Pickup-Konfiguration zu sehen war, ist davon auszugehen, dass dieses Modell auch hier zu hören ist.

T.M.s Sound ist deutlich roher als der des Original-Tracks. Ein ordentlicher Schuss Kompression beschränkt zwar die Dynamik, erzeugt dafür aber mächtig Druck. Auch ein dezenter Anteil Distortion ist zu hören, was die Aggressivität zusätzlich unterstützt.

Insgesamt nutzte T.M. weniger Artikulation, wie etwa Slides, Shakes, Hammer-Ons oder Pull-Offs als Mr. Graham – aber immer noch genügend, um eine gute Prise Funk in den Heavy Metal zu streuen. Neudeutsch würde man wohl sagen, T.M. spiele “straighter”. Bei allen Unterschieden hört man aber auch ganz eindeutig, dass T.M. in seinen Lehrjahren den Personalstil Larry Grahams intensiv studiert hat.

“Hair” (T.M. Stevens) – Bassline

Wie auch schon beim Original aus der Feder Larry Grahams nehmen wir uns auch heute wieder das markante achttaktige Intro (in T.M.s Version ab Takt 4) vor. Hier steht der Bass im Vordergrund und das Slapriff ist sehr gut zu hören. Das Riff bildet mit wenigen Variationen ebenso den Vers von “Hair” und macht somit einen Großteil des gesamten Tracks aus.

Auch die stilistischen und individuellen Unterschiede zwischen der Originalversion und der Coverversion sind hier am besten auszumachen. Die acht Takte teilen sich wie im Original in vier zweitaktige Phrasen auf, welche miteinander ein Frage-Antwort-Spiel bilden. Der erste Takt einer Phrase ist dabei nahezu immer identisch, während der zweite Takt die Antwort darauf bildet und jedes Mal variiert.

Audio Samples
0:00
“Hair” – Bassline – WAV

Übrigens: Wer T.M. Stevens’ Album “BOOM” noch nicht im Schrank hat ‑ unbedingt nachholen: Für Freunde von Funk und Rock mit tollen Hooklines ist sie wirklich ein zeitloser Leckerbissen!

Viel Spaß mit T.M.s Version von “Hair” und bis bald, euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
TEASER_tm_stevens_1260x756 Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
20 Funk- & Soul-Bassgrooves, die jeder kennen sollte
Bass / Workshop

Hier lernst du im Handumdrehen 20 klassische Funk- und Soul-Basslinien, die jeder Bassist in seinem Repertoire haben sollte!

20 Funk- & Soul-Bassgrooves, die jeder kennen sollte Artikelbild

Sind Bekannte, Freunde oder der nächste potenzielle Partner:in zu Gast, fällt häufig der Satz: "Hey, du spielst Bass? Spiel mir doch mal was vor!" Damit die eigene Darbietung nicht zu mitleidigen Blicken führt, weil viele Basslines ohne Band einfach nicht sonderlich spektakulär wirken, erlernt ihr in diesem Bass-Workshop 20 bekannte Bassgrooves aus dem Genre "Funk & Soul". Mit diesen berühmten Bassgrooves löst ihr garantiert sogar bei "Nicht-Musikern" einen Aha-Effekt aus! Und: Beim nächsten Aushilfsgig bei einer entsprechenden Top40- oder Coverband könnt ihr sie ganz sicher ebenfalls gut gebrauchen!

Die 10 besten Slap-Bass-Intros aller Zeiten
Workshop

Slappen lernen anhand von Intro-Riffs bekannter Songs - in diesem Workshop präsentieren wir euch 10 weltberühmte Slap-Riffs aus der Musikgeschichte!

Die 10 besten Slap-Bass-Intros aller Zeiten Artikelbild

Die Slaptechnik erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit - höchste Zeit also, mal wieder den Daumen auszupacken, um ein paar coole Slaplicks zu üben! Die heutigen zehn Kandidaten sind nicht nur irgendwelche Licks, sondern Slap-Bass-Intros zu bekannten Songs. Daher kommt ihnen besondere Bedeutung und Verantwortung zu, denn sie sollen ja die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf sich ziehen. Ich habe in diesem Workshop versucht, eine bunte Mischung für euch zu finden, von den üblichen Verdächtigen (Marcus Miller, Mark King etc.) bis zu prägnanten Licks in Popsongs à la "Men In Black", von "ziemlich einfach" bis "technisch anspruchsvoll". Los geht's!

Basssound beim Slapping: Wie du einen guten Slapsound einstellen kannst!
Workshop

Dein Basssound im Fokus: In diesem Bass-Workshop bekommst du wichtige Tipps zum Einstellen eines guten Slapsounds live und im Studio!

Basssound beim Slapping: Wie du einen guten Slapsound einstellen kannst! Artikelbild

"Wie stelle ich einen guten Slapsound ein?" Generell sind Fragen dieser Art nicht ganz leicht zu beantworten. Der Grund: Klänge bzw. Sounds werden zum großen Teil subjektiv wahrgenommen und sind somit vor allem eines: Geschmackssache! Zudem spielen bei diesem Thema zahlreiche individuelle Variable eine Rolle, wie etwa das verwendete Instrument, die Basssaiten, der Bassverstärker, die Bassbox, oder die Spieltechnik. Nichtsdestotrotz gibt es Erfahrungswerte und Hörgewohnheiten, die sich als eine Art Standard herausgebildet haben. Diese können auch gut als Startpunkt für eigene Klang-Experimente dienen. Daher wollen wir uns in diesem Artikel dem Thema "Slapsound einstellen" einmal ganz unvoreingenommen nähern.

Bonedo YouTube
  • Teaser: Darkglass vs. Trondheim Audio!
  • Darkglass Overdrives vs. Trondheim Audio SkarBassOne
  • AWESOME Multi FX pedal: Zoom MS60B+ #shorts #bass #zoom #multifx #zoomms60b+