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Gibson Dual Falcon 20 Test

Mit dem Gibson Dual Falcon 20 als Teil der Falcon-Serie lässt der amerikanische Gitarrenbauer seine alte Amp-Tradition wieder aufleben. Randall Smith designte die Röhrencombos klassischer Machart, die sich an das Konzept der Gibson Falcon Amps aus den 1960er-Jahren anlehnen. Unser Testkandidat, der Gibson Dual Falcon 20, ist der Größte aus der Reihe und kommt mit zwei 10“ Speakern, 2 Kanälen inklusive Federhall und Tremolo. Weil er mit rund 2700 Euro keinesfalls ein Schnäppchen ist, haben wir ihn näher unter die Lupe genommen.

Gibson Dual Falcon 20

Gibson Dual Falcon 20 – das Wichtigste in Kürze

  • Class A Röhrencombo
  • 20 Watt Leistung
  • 2×10“ Jensen Speaker
  • 2 Kanäle
  • röhrenbetriebener Federhall & Tremolo
  • hergestellt in den USA

Die Geschichte der Gibson Falcon Amps

1961 stellte Gibson den ersten Falcon Amp (GA-19RVT) vor und war mit ihm noch vor Fender mit einem Verstärker auf dem Markt, der bereits mit einem Federhall ausgestattet war, plus einem Tremoloeffekt. Der Amp leistete 14 Watt, wurde von zwei 6V6-Röhren in der Endstufe befeuert und war mit einem 12 Zoll Jensen-Speaker bestückt. Geregelt wurde er mit Volume, Tone, Reverb sowie Depth und Frequency (Tempo) für das Tremolo. Bei den neuen Falcon-Amps sieht es ähnlich aus, wobei der Falcon 20 dem GA-19RVT in Sachen Ausstattung am nächsten kommt. Der kleine Falcon 5 kommt mit 7 Watt und ohne Tremolo, der Falcon Dual 20 mit zwei Kanälen, Spring Reverb, Tremolo und zwei 10“ Lautsprechern. Für das Design zeichnen Randall Smith und sein Team verantwortlich, wobei es nach der Übernahme von Mesa Boogie auch nahe lag, die Expertise des Masterminds der Kultmarke auch für die Gibson-Amps zurate zu ziehen.

Gehäuse und Optik

Der Amp kommt in einem Gehäuse aus baltischer Birke, das mit cremefarbenem Tolex überzogen ist. An der Frontseite schützt brauner Bespannstoff die beiden 10“ Jensen Blackbird 40, die nebeneinander auf gleicher Höhe platziert sind. Der Gibson Dual Falcon bringt 17,9 kg auf die Waage und misst 552 x 483 x 225 x mm (B x H x T). Am Klappgriff im alten Gibson-Design auf der Oberseite wird er getragen, in Ruheposition steht er solide auf vier großen Gummifüßen. Der Amp ist als Toploader gebaut mit dem Bedienfeld auf der Oberseite, das wie bei den Amps aus den 50er- und 60er-Jahren von der Rückseite lesbar ist. Zwei 6L6 Röhren verrichten Dienst in der Endstufe und vier 12AX7 in der Vorstufe. Alternativ gibt es den Verstärker auch mit 6V6-Endstufenröhren, allerdings mit reduzierter Leistung von maximal ca. 12,5 Watt laut Hersteller. Mit den 6L6 Röhren liefert der Gibson Dual Falcon 20 bei Full-Power-Einstellung 15 Watt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Gibson Dual Falcon 20 kommt in einem Gehäuse aus baltischer Birke, das mit cremefarbenem Tolex überzogen ist.

Die Bedienelemente

Der Dual Falcon hat zwei Inputs mit unterschiedlicher Empfindlichkeit. Input 1 (Normal) hat etwas weniger Clean-Headroom und zerrt eher, Input 2 schwächt das Eingangssignal etwas ab und bietet mehr Clean-Headroom. Jeder Kanal ist mit den drei Reglern Volume, Tone und Reverb ausgestattet. Da der Amp keinen Master-Volume-Regler hat, wird mit dem Volume-Regler neben der Lautstärke auch der Zerrgrad eingestellt. Damit man auch verzerrte Sounds in angenehmer Lautstärke genießen kann, gibt es die von Mesa Boogie patentierte Multi-Watt-Schaltung, bei der man die Leistung des Amps in drei Stufen einstellen kann. Jeder Kanal lässt sich separat auf Full (15 Watt), Half (6 Watt) oder Low (2 Watt) schalten. So kann man zum Beispiel einen Kanal mit Full-Power auf Cleansound einstellen und den zweiten mit Half-Power und weit aufgedrehtem Volume zum Zerren bewegen. Die Kanalumschaltung wird entweder am Amp-Panel vorgenommen oder per mitgeliefertem Fußschalter, der zusätzlich noch Reverb und Tremolo ein- und ausschaltet. Das Tremolo steht für beide Kanäle zur Verfügung und wird auf der rechten Seite mit Depth (Effekttiefe) und Frequency (Tremolo-Geschwindigkeit) eingestellt.

Gibson Dual Falcon 20 Volume, Tone und Reverb Ch2
Fotostrecke: 4 Bilder Der Amp verfügt über zwei Inputs mit unterschiedlicher Empfindlichkeit.

Die Anschlüsse des Gibson Dual Falcon 20

Die weiteren Anschlüsse sind auf der Rückseite des Amp-Panels untergebracht und von unten erreichbar. Bei den insgesamt drei Speaker-Anschlüssen mit 2 x 4 Ohm und 1 x 8 Ohm hängen an Letzterem die beiden internen Lautsprecher. Ganz rechts befindet sich der fünfpolige Anschluss für den mitgelieferten Fußschalter und direkt daneben sind die beiden Buchsen für den internen Effektloop (Send, Return). Hier ist man vom Vintage-Gedanken etwas abgewichen und hat dem Falcon einen zeitgemäßen seriellen Einschleifweg spendiert. In der Mitte findet man außerdem die Anschlüsse Rev und Shield, an die der Federhall angeschlossen ist, und ganz links eine Klinkenbuchse mit der Bezeichnung Monitor. Hier wird das Signal nach der Endstufe abgegriffen und beispielsweise zur Ansteuerung einer zusätzlichen Endstufe genutzt. Man kann es von hier aus auch an Cab IR-Gerätschaften senden, wenn man den internen Speaker nutzen möchte, bzw. keine Cab-Simulation zwischen Endstufe und Lautsprecher schalten möchte.

Gibson Dual Falcon 20 Rückseite
Fotostrecke: 4 Bilder Ein erster Blick auf die Rückseite des Amps.
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