Hinter dem BluGuitar BluBox VSC Speaker Simulator steht Thomas Blug, der seit einigen Jahren mit einem eigenen Verstärker- und Boxenprogramm im Handel präsent ist. Unser Testkandidat, die BluBox, hat die Impulsantworten von 16 verschiedenen Gitarren-Lautsprecherboxen im Angebot. Das kleine Kästchen arbeitet mit einem 24-Bit-Wandler und einer auf das Nötigste reduzierten Bedienung.
Gitarristen, die nicht viel schrauben möchten, werden hier bedient und Mastermind Thomas Blug gehört zu den Spezialisten, die ein sehr gutes Ohr und Know-How für passende Gitarrensounds haben. Und deshalb freut man sich, dass der Fachmann bereits diverse Feineinstellungen vorgenommen hat. Ob unser Testkandidat, der für knapp 250 Euro über den Ladentisch wandert, tatsächlich seinen Preis wert ist und die Erwartungen erfüllt, die er weckt, werden wir nun herausfinden.
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Die BluBox VSC wird in der Regel zwischen Gitarrenamp und Lautsprecherbox geschaltet und liefert dann mit den 16 verschiedenen Lautsprecherboxen-Modellen ein Signal für die PA im Bühnenbetrieb oder zur Aufnahme direkt auf die Festplatte. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass für einen Röhrenamp ein Lastwiderstand benötigt wird, will man die BluBox auch ohne Lautsprecherbox betreiben. Neben der Recording-Option stellt die BluBox aber vor allem eine sehr gute Alternative zur Mikrofonierung des Gitarrenamps auf der Bühne dar. Der Gitarrist hört sich auf der Bühne wie gewohnt über seine Gitarrenbox, der Tontechniker erhält über die BluBox ein konstantes Signal mit immer demselben Sound und die lästige Mikrofonausrichtung vor dem Gitarrenlautsprecher fällt weg. Außerdem bekommt der Tontechniker ein “sauberes” Signal ohne Übersprechung von Bass oder anderen Schallquellen, die außer dem Gitarrenamp auf der Bühne tönen. Die BluBox liegt preislich zwar ein wenig höher als ein brauchbares Mikrofon für den Gitarrenamp, aber ihre Vorteile sind klare Argumente, etwas mehr zu investieren und sich das Leben etwas leichter zu machen, vorausgesetzt, unser blauer Kasten liefert einen vernünftigen Sound. Dieser wird erzeugt mit Impulsantworten, die Thomas Blug in sorgfältiger Kleinarbeit selbst von diversen Cabs aus seinem Fuhrpark erstellt hat. Sie wurden im Close Mike Verfahren abgenommen mit diversen Mikrofonen wie dem SM 57, SM 7, MD 441 oder auch einem Großmembran-Mikrofon von Neumann. Bei der ersten Runde wurden eine Menge einzelner Impulsantworten von jeder Box unter Verwendung verschiedener Mikrofone an verschiedenen Stellen jedes einzelnen Speakers erzeugt. Dann wurde selektiert und der Extrakt dieser aufwändigen Aktion mit 16 unterschiedlichen Cab-Typen in die BluBox VSC integriert. Die BluBox VSC wandelt das Signal mit 24 Bit und hat eine Latenz von 1 ms, was absolut vernachlässigbar ist – das ist in etwa die Verzögerung, die auftritt, wenn man 30 cm von der Lautsprecherbox entfernt steht.
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Details
Gehäuse/Optik
Die BluBox VSC kommt, nomen est omen, in einem metallic-blauen Metallgehäuse mit den recht kompakten Maßen von 120 x 95 x 38 mm (B x T x H) und einem Gesamtgewicht von 350 Gramm. Die Anschlüsse sind an den Seiten verteilt und auf der Oberseite findet man einen Dreifachschalter zur Anpassung des Amp-Pegels und zwei Regler: Ein 16-fach Rasterpoti (Cab Type), mit dem der Lautsprecherboxen-Typ ausgewählt und ein Regler (Mic Position), mit dem die Mikrofon Position verändert wird. Die Basis-Einstellung ist mittig in der 12-Uhr-Position, dreht man den Regler nach links, dann bewegt sich das virtuelle Mikrofon in Richtung Speaker-Rand, dreht man es nach rechts, dann wandert das Mikrofon mehr in die Mitte. Die klanglichen Auswirkungen werdet ihr im Praxisteil hören. Das Gehäuse macht einen stabilen Eindruck, ebenso die Regler und der Schalter, und vier Gummifüße sorgen für einen rutschsicheren Halt auf glatten Oberflächen.
Anschlüsse
An der Stirnseite befindet sich die Netzteilbuchse für ein Standard-Netzteil, das 9-18 Volt Gleichspannung bei 200 mA liefern darf. In dieser Hinsicht ist die BluBox recht variabel aufgestellt, allerdings muss der Adapter separat erworben werden. Die Eingangsbuchsen sind auf der rechten Seite geparkt, hier finden wir einen Line In, an den ein Signal mit Line-Pegel geschickt werden kann, zum Beispiel aus einem Gitarrenpreamp oder auch aus dem Pedalboard. Damit kann man sich die BluBox entspannt ins Board bauen, versorgt sie mit Spannung aus der Mehrfach-Stromversorgung und ist mit kleinem Gepäck (Gitarre und Pedalboard) bereit für den Gig. Über die In- und Thru-Anschlüsse wird die BluBox zwischen Amp und Lautsprecherbox geschaltet, der Input wird mit dem Speaker Out des Verstärkers verbunden, der Thru mit dem Eingang an der Lautsprecherbox. Das Amp-Signal wird an dieser Stelle direkt auf die Box geschaltet, die auch bei der Verwendung von Röhrenverstärkern immer angeschlossen sein muss, um Schäden am Amp zu vermeiden. Parallel dazu wird das hinter dem Amp abgegriffene Signal digital gewandelt und mit Impulsantworten versehen, dann geht es über die Line-Buchse an die Außenwelt (Klinke), an die man auch einen Kopfhörer anschließen kann. Oder über den Balanced-Mic-Out, der per XLR-Anschluss ein symmetrisches Signal zum Anschluss an ein Mischpult liefert. Zur Eliminierung von eventuellen Brummschleifen steht ein Ground-Lift-Schalter zur Verfügung.
Bedienung
Die Bedienung ist denkbar einfach. Zuerst passt man die ankommende Signalstärke mit dem kleinen Schalter an, passt sie, leuchtet die LED neben dem Schalter grün, ist der Pegel zu hoch, leuchtet sie rot. Dann wird die virtuelle Lautsprecherbox mit dem Cab-Type-Regler ausgewählt und zum Finetuning der Mic-Position-Regler zu Hilfe genommen. Dabei sollte man in der mittleren Position (neutral) starten und dann nach Gusto den Klang verändern, in Richtung Edge wird er etwas weicher, dreht man Richtung Center, etwas schärfer. In den folgenden Bildern seht ihr die Anschlussmöglichkeiten der BluBox und die verfügbaren Impulsantworten.
Robert Greiner sagt:
#1 - 18.01.2018 um 07:34 Uhr
Optik, Features und Verarbeitung sind Top.ABERder fehlende Slot für eigene IRs ist ein riesen Dealbreaker. Leute die sich schon mit IRs beschäfftigt haben und nach einem robusten bezahlbaren IR-Loader suchen, haben ganz oft schon Ihre eigenen Lieblings-IRs auf dem Rechner oder wollen vielleicht auch mal eigene erstellen. Und dann ist es egal wie gut die Boxen von Thomas Blug klingen. Mooer bietet das zum halben Preis, leider nur nicht mit Trafo und XLR-Ausgang, aber damit kann man eher leben.
Moritz Wiedmann sagt:
#2 - 09.06.2020 um 08:41 Uhr
Interessanter Artikel, vielen Dank! Wenn ich als Amp den Amp1 benutzen und danach die Blubox setzen würde.... Brauche ich dann einen Widerstand, wenn ich das Signal z.B. dann in ein Audiointerface auf meinen Computer leiten würde?und... wenn ich nur von Amp1 in Bluebox steuere und dann über Kopfhörer mein Signal hören möchte... Brauche ich dann auch nochmal einen Widerstand?Falls ja... irgend welche Kaufempfehlungen?
Thomas Dill - bonedo sagt:
#3 - 09.06.2020 um 09:06 Uhr
Hallo Moritz,
der AMP1 braucht keinen Lastwiderstand. Du kannst die BluBOX an den AMP1 anschließen, auch wenn keine Gitarrenbox am THRU der BluBOX angeschlossen ist.
Moritz Wiedmann sagt:
#3.1 - 07.07.2020 um 07:15 Uhr
Vielen Dank! Dann also nach der Blubox Direkt ins Interface!
Antwort auf #3 von Thomas Dill - bonedo
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