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Layer-Sounds mit Transparenz Workshop

Layer-Sounds eignen sich hervorragend für orchestrale oder atmosphärische Klanglandschaften, bei denen es darauf ankommt, einen breiten Frequenzbereich abzudecken und eine komplexe Klangtextur zu erzeugen. Dabei muss es jedoch nicht immer so mondän zugehen, denn bereits eine Kombination aus beispielsweise einem Piano und einem Pad-Sound ist simple, aber beeindruckend. Gerade mit modernen Samplern und Workstations kann man durch das Übereinanderschichten von Klängen – sogenannten Layern – beeindruckende Klangbilder erzeugen, die einen dichten und komplexen Sound ergeben.

Workshop: Layer-Sounds mit Transparenz (Quelle: Michael Geisel)

Manchmal sind die Resultate aber auch zu dicht oder wirken, in extremen Lagen gespielt, sehr unnatürlich. Diesem Problem wollen wir auf den Grund gehen. In diesem Workshop geht es darum, die Art des Layers so zu gestalten, dass die verwendeten Klangkomponenten „Luft“ zum Atmen haben und sich nicht gegenseitig im Weg stehen.

Inhalte
  1. Was ist ein Layer-Sound?
  2. Zwei Möglichkeiten einen Layer-Sound aufzubauen
  3. Layer-Sound vorbereiten – was wird benötigt?
  4. Folgende Schritte erklären den Aufbau von Layer-Sounds mit unterschiedlichen Vorgehensweisen
  5. Layer-Sound in „Layer Normal“-Bauweise vorbereiten
  6. Layer-Sound in „Layer Konstant“-Bauweise vorbereiten
  7. Besonderheiten des Layer-Sounds im „Layer Konstant“-Format
  8. Layer-Sounds: Samples für den Sampler vorbereiten
  9. So klingen beide Layer-Techniken
  10. Zum Schluss

Was ist ein Layer-Sound?

Bei Synthesizern bezieht sich der Begriff Layer-Sound auf die gleichzeitige Verwendung mehrerer Klangquellen (Oszillatoren) oder Klangmodelle, um einen neuen oder komplexen Klang zu erzeugen. Das heißt: Ein Layer-Sound ist ein Schicht-Klang, der die besonderen Eigenschaften zweier unterschiedlicher Sounds in einem neuen Klanggebilde kombiniert.

Zwei Möglichkeiten einen Layer-Sound aufzubauen

Während das übliche Layern von Klängen in der Regel so aussieht, dass zwei verschiedene Klänge in der gleichen Tonlage parallel zueinander gelegt werden, möchte ich hier einen Sonderfall demonstrieren. Dieser bringt klanglich mehr Transparenz in alle Layer-Sounds und ist gar nicht so aufwendig zu programmieren. Ein Aha-Erlebnis ist bei dieser Programmiertechnik auf jeden Fall garantiert.

Die herkömmliche Variante von Layer-Sounds: „Layer Normal“

Bei der eben beschriebenen „üblichen“ Layer-Technik werden mindestens zwei verschiedene Sounds parallel in der gleichen Lage angeordnet und synchron gespielt. Ein gutes Beispiel hierfür ist die beliebte Kombination eines Grand Pianos mit einem Pad. Während der Klang des Grand Pianos perkussiver Natur ist, füllt das Pad das Klanggeschehen beim Ausklingen des Pianos aus. Drückt man beispielsweise die Taste „C4“, so erklingen Grandpiano und Pad jeweils mit dem Ton „C4“. Spielt man dann in extremen Tastaturbereichen, klingen beide Klänge parallel in denselben Lagen. Diese Variante nenne ich im Folgenden „Layer Normal“. Dies ist der klassische Weg und es ist zunächst nichts dagegen einzuwenden, solange sich die verwendeten Layer gegenseitig ergänzen. Ein Beispiel: Eine Lage Violas wird durch eine weitere Lage Violinen ergänzt, oder ein Klavier wird mithilfe eines E-Pianos gedoppelt (David Foster-Sound).

Die Variante zum Entwickeln von Layer-Sounds mit Transparenz: „Layer Konstant“

Natürlich ergänzen sich Grandpiano und Pad in Kombination hervorragend, aber gerade in dieser Konstellation ist das Grandpiano der „Hauptklang“ und das Pad das füllende „Beiwerk“. Würde man diese Klangkombination folglich nur in mittlerer Lage und auch nicht solistisch spielen, wäre dieser Workshop überflüssig. Kommen nun aber extreme Lagen wie Bass und Diskant hinzu, wird das gesamte Klangbild vor allem im Diskantbereich – je nach verwendetem Pad – ungünstiger. Denn hier verlässt das Pad seine Rolle als „Füller“ und kann sich als echter Piano-Gegner mit obertonreichem und Release-lastigem Charakter entpuppen. An dieser Stelle kommt die zweite Möglichkeit der Layertechnik ins Spiel, die fallweise eingesetzt, sehr elegant klingt und dem Grand Piano „Luft“ gibt, gerade oben im Diskant, wo es vorher eng wurde. Und selbst der Bassbereich kommt hier nicht zu kurz. Diese Variante nenne ich im Folgenden „Layer Konstant“.

Worum geht es bei einem Layer-Sound in „Layer Konstant“-Bauweise?

Während das Grandpiano seine natürliche Eigenschaft behält, den gesamten Tastaturumfang zu bedienen, ist das zusätzliche Pad jedoch so programmiert, sich rein klanglich immer in der mittleren Lage zu befinden. So als würde das Pad, simultan zum Klavier, einen fest definierten Tonumfang nicht verlassen. Diese Konstellation des Layer-Sounds eignet sich somit besonders gut für solistische Auftritte von Keyboardern, die Sänger oder Instrumentalisten begleiten. Dadurch erhält das Grandpiano zunächst in der Mittellage durch das Pad die gewünschte Ergänzung. Jedoch beim Spiel in höheren Lagen entfernt sich das Klavier vom darunter liegenden, eng gesetzten Pad und klingt deshalb luftiger. Dasselbe gilt übrigens auch für den Bassbereich. Jetzt ist es notwendig, die nötige „Luft“ für ein elegantes Spiel vorzubereiten. In der Umsetzung wird deshalb das Pad so präpariert, dass es in speziellen auf der Tastatur verteilten Tonintervallen repetiert, bzw. sich wiederholt. Wie man dazu vorgeht, erklären wir im Folgenden detailliert.

Layer-Sound vorbereiten – was wird benötigt?

Die Aufbereitung des Pad-Sounds kann mithilfe unterschiedlicher Arbeitsweisen vorgenommen werden. Was man alles dazu benötigt, beschreibt die folgende Checkliste im Schnelldurchgang.

  • Ein Synthesizer oder eine Workstation mit der Möglichkeit interne Sounds in einem multitimbralen Modus neu zusammenzustellen.
  • Ein Sampler (Hardware oder DAW), der es erlaubt Multisamples zusammenzustellen und diese mithilfe von Patches (Programs) zu layern.
  • Einzelsamples eines Multisamples, um diese für das neue Format “Layer Konstant” zusammenzusetzen.

Folgende Schritte erklären den Aufbau von Layer-Sounds mit unterschiedlichen Vorgehensweisen

Arbeitsweise mit einem Sampler oder der DAW

Arbeitet man mit einem Sampler (Hardware oder DAW), müssen zunächst alle Samples des imaginären Pad-Sound-Multisamples vorliegen – vom tiefsten bis zum höchsten Ton. Das Pad soll später einerseits ganz normal über die Tastatur gespielt werden können, andererseits aber auch in der neuen Variante verwendet werden. Für die neue „Layer Konstant“-Variante des Layer-Sounds muss dann quasi ein neues Multisample zusammengesetzt werden. Dazu kommen wir später.

Layer-Sounds mit Transparenz: Sampler innerhalb der Korg Kronos Music Workstation. (Foto: Michael Geisel)
Fotostrecke: 3 Bilder Hier der Sampler innerhalb der Korg Kronos Music Workstation. (Foto: Michael Geisel)

Arbeitsweise mit einer Workstation

Innerhalb einer Workstation kann man die neue Pad-Variante des Layer-Sounds mit werksinternen Patches/Programmen in einem multitimbralen Modus des Instruments relativ schnell erstellen. Für die weiteren Schritte dieses Workshops wähle ich deshalb die Korg Kronos Music Workstation (Modell 2015) und deren Combination-Modus. Darin kommen dann lediglich Werkspresets (Programs) zum Einsatz, sodass man das Beispiel am Instrument sofort nachvollziehen kann. Alle genannten Schritte kann man jedoch auch mithilfe anderer Workstations umsetzen.

Layer-Sounds mit Transparenz: Korg Kronos-2 Music Workstation. (Foto: Bonedo)
Korg Kronos-2 Music Workstation. (Foto: Bonedo)

Die Sounds, welche im Folgenden als Basis für alle Soundbeispiele verwendet werden, findet man im Kronos unter den folgenden Positionen:

INT-C008Jordan Rudess Japanes Grand (Piano)
USER-D050Stereo Analog Strings (Pad)
Layer-Sounds mit Transparenz: Soundauswahl im Kronos
Verwendete Sounds im Korg Kronos: INT-C008: Jordan Rudess Japanes Grand (Piano) und USER-D050: Stereo Analog Strings (Pad) (Quelle: Michael Geisel)

Tipp: Um alle Einstellungen bequem am Rechner durchführen zu können, kommt der für die folgenden Darstellungen kostenlose Kronos Sound Editor zum Einsatz. Der dient überdies der Verwaltung und Editierung von Daten der Kronos Music Workstation, und ist ein idealer Archivar für Gerätedaten unterschiedlichster Arten. Lauffähig auf PC und MAC, kann der Kronos Sound Editor von der Webseite des Herstellers kostenfrei heruntergeladen werden.  

Layer-Sounds mit Transparenz: Startseite des Kronos Sound Editors.
Fotostrecke: 2 Bilder Die Startseite des Kronos Sound Editors. (Screenshot: Michael Geisel)

Tonumfang des Layer-Sounds

Wenn man mit einem Sampler arbeitet, kann man die folgenden Schritte in Theorie und Praxis analog mit vorhandenen Samples durchführen. Zunächst aber ein Überblick über den Tonumfang (spielbarer Bereich) der verwendeten Sounds innerhalb der Kronos Workstation:

Piano:C-1 bis G9
Pad:C-1 bis G9

Beide Klänge gehen also weit über den normalen Tonumfang von 88 Tasten (A0-C8) hinaus. Aber warum ist der Tonumfang so groß? Der Tonumfang ist deshalb so groß, weil man durch Transpositionen nicht in einen tonlosen Bereich geraten will.

Layer-Sounds mit Transparenz: Tonumfang des Layers = A0 – C8 entspricht einem Klaviaturumfang von 88 Tasten.
Der Tonumfang des Layers = A0 – C8 entspricht einem Klaviaturumfang von 88 Tasten. (Quelle: Michael Geisel)

Layer-Sound in „Layer Normal“-Bauweise vorbereiten

Für den Layer-Sound, der konventionell gespielt werden soll, wird eine nicht belegte Combination im Kronos benötigt. Zusätzlich zwei Timbres, deren MIDI-Kanal-Einstellungen mit dem globalen MIDI-Kanal übereinstimmt (im Normalfall: MIDI-Kanal 1). Denn nur so können beide Timbres simultan gehört werden.

  • Timbre 1 bietet das Grandpiano 
  • Timbre 2 wird mit dem Pad belegt
Piano und Pad befinden sich in der klassischen Form des Layers in derselben Lage. (Quelle: Michael Geisel)
Piano und Pad befinden sich in der klassischen Form des Layers in derselben Lage. (Quelle: Michael Geisel)
Audio Samples
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Ein Audiobeispiel für die Konstellation “Layer normal”, chromatisch von A0 bis C8 gespielt. Das Piano ist in der Lautstärke reduziert um das Pad sowie die parallele Anordnung des Pads zum Piano zu demonstrieren. (Audio: Michael Geisel)

Hinweis: Die folgende Fotostrecke zeigt alle Basis-Einstellungen innerhalb einer Kronos-Combination. Zum Nachvollziehen bitte einfach die Hinweise in den jeweiligen Bildunterschriften lesen!

Tab: PLAY / Timbre 1 [Piano] und Timbre 2 [Pad] bieten die für den Layer notwendigen Sounds.
Fotostrecke: 4 Bilder Tab: PLAY / Timbre 1 [Piano] und Timbre 2 [Pad] bieten die für den Layer notwendigen Sounds.

Sind alle genannten Einstellungen vorgenommen, erklingen das Piano und das Pad simultan und parallel zueinander vom Bass- bis in den Diskantbereich. Jetzt noch schnell die Lautstärkeverhältnisse zueinander anpassen, fertig!

Video: Das Video zeigt ein Beispiel für die Zusammenstellung des “Layer Normal”

Layer-Sound in „Layer Konstant“-Bauweise vorbereiten

Der Layer-Sound, bei dem das Pad in einer gefühlt begrenzten Position zu hören sein soll, erfordert hingegen etwas mehr Aufwand als das unter „Layer Normal“ beschriebene Beispiel. Für dieses Beispiel werden insgesamt fünf Timbres einer nicht belegten Combination im Kronos benötigt. Aber auch hier muss die MIDI-Kanaleinstellung jedes verwendeten Timbres mit dem globalen MIDI-Kanal übereinstimmen. Normalerweise ist dies MIDI-Kanal 1.

  • Timbre 1 bietet das Grandpiano
  • Timbres 2, 3, 4 und 5 werden mit demselben Pad Sound belegt
In der Variante "Layer Konstant" innerhalb einer Synthesizer Workstation, zeigen die Keyzonen des Pads unterschiedliche Transponierungen.
In der Variante “Layer Konstant” innerhalb einer Synthesizer-Workstation, zeigen die Keyzonen des Pads unterschiedliche Transponierungen. (Quelle: Michael Geisel)
Audio Samples
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Ein Audiobeispiel für die Konstellation “Layer konstant”, chromatisch von A0 bis C8 gespielt. Das Piano ist in der Lautstärke reduziert um das Pad und insbesondere die Repetitionen des Pads zu demonstrieren. (Audio: Michael Geisel)

Hinweis: Die folgende Fotostrecke zeigt alle Basis-Einstellungen für den Layertyp „Layer Konstant“ innerhalb einer Kronos-Combination. Zum Nachvollziehen bitte einfach die Hinweise in den jeweiligen Bildunterschriften lesen!

Tab: Play / Timbre 1 [Piano] und Timbre 2 -5 [Pad] bieten die für den Layer notwendigen Sounds.
Fotostrecke: 4 Bilder Tab: Play / Timbre 1 [Piano] und Timbre 2 -5 [Pad] bieten die für den Layer notwendigen Sounds.

Besonderheiten des Layer-Sounds im „Layer Konstant“-Format

Während Timbre 1, das dem Piano zugeordnet ist, keine Änderung der Keyboard-Zone benötigt und somit für den Tonumfang von C-1 bis G9 chromatisch spielbar ist, gelten für die Timbres 2, 3, 4 und 5 andere Regeln. Die Timbres 2, 3, 4 und 5 erhalten nun pro Timbre eine feste Keyboard-Zone, also einen festen Tonumfang sowie verschiedene Oktavtranspositionen nach oben und unten. Die Verteilung der Timbres 2, 3, 4 und 5 innerhalb des verfügbaren Tonumfangs von C-1 bis G9 sieht also nun wie folgt aus:

Tabelle der Keyzones für Layer-Sounds im Format „Layer Konstant

Timbre 1PianoC-1 bis G9Trp. +00(Normallage)
Timbre 2PadC-1 bis G2Trp. +12(1 Oktave höher)
Timbre 3PadG#2 bis G4Trp. +00(Normallage)
Timbre 4PadG#4 bis G6Trp. -12(1 Oktave tiefer)
Timbre 5PadG#6 bis G9Trp. –24(2 Oktaven tiefer)

Spielt man nun diese neue Verteilung chromatisch vom Bass zum Diskant, so hört man deutlich die Sprünge der verschiedenen Lagen nach Erreichen der verschiedenen Zonen. Erst wenn man den Pianosound hinzufügt und ganz normal auf der Klaviatur spielt, ist das hörbare Endergebnis so, als ob das Pad im Verhältnis zum Piano in einer engeren Lage gespielt wird. Das gibt dem Piano außerdem mehr „Luft“ – nach unten und nach. Es gibt hier also noch viele weitere Möglichkeiten, die hörbare „Lage“ des Pads den eigenen Wünschen anzupassen. Durch Veränderung der Keyboard-Zonen-Bereiche sowie der Transpositionen pro Klangfarbe kann man sowohl engere als auch weitere Lagen erzeugen. Zudem kann man zusätzliche Timbres für die Aufteilung des Pad-Sounds hinzufügen, um werden, um weitere Lautstärkeabstufungen in den verschiedenen Lagen zu erreichen.

Video: Das Video zeigt ein Beispiel für die Zusammenstellung des “Layer konstant”

Layer-Sounds: Samples für den Sampler vorbereiten

Nachdem nun alles theoretisch besprochen wurde, gehen wir jetzt die Reihenfolge durch, in welchem Samples für den Sampler und die DAW vorbereitet werden. Ausgehend von der Tatsache, dass alle Samples für ein gut klingendes Endergebnis im Tonumfang von G-1 bis G9 vorliegen, werden diese jetzt zu zwei neuen Multisamples zusammengesetzt, um beide vorher erläuterten Zusammensetzungen zu erhalten.

Sampler: Layer-Sound in „Layer Normal“-Bauweise erstellen

Die nachfolgende Grafik zeigt alle Samples, die für die Spielweise „Layer Normal“ über die gesamte Klaviatur notwendig sind. Die Abfolge der verwendeten Samples ist folglich theoretisch chromatisch, vom tiefsten Ton bis zum höchsten – immer abhängig davon, wie viele Samples zu Erstellung des Multisamples zur Verfügung stehen. Zudem ist die Lage des Layers (Pad) ist parallel zum verwendeten Basissound (Piano); der in der folgenden Grafik dargestellte Tonumfang entspricht also 88 Tasten, respektive von A0 bis C8.

Piano und Pad befinden sich in der klassischen Form des Layers in derselben Lage. (Quelle: Michael Geisel)
Piano und Pad befinden sich in der klassischen Form des Layers und somit in derselben Lage. (Quelle: Michael Geisel)

Sampler: Layer-Sound in „Layer Konstant“-Bauweise erstellen

Die nächste Grafik zeigt die Anordnung der Samples bei Verwendung der zweiten Möglichkeit, der „Layer Konstant“-Konstruktion. Damit die Lage nicht zu eng oder zu weit wird, verwenden wir eine Anordnung der Samples, die der Aufteilung der Keyzonen im Kronos aus dem vorherigen Beispiel entspricht. Diese Aufteilung hat sich in meiner musikalischen Praxis in dieser Form sehr bewährt, aber gerade an dieser Stelle kann jeder für sich mit seinem speziellen Setting experimentieren. Für das vorherige Beispiel „Layer Normal“ werden für den Padsound im Layer alle Samples benötigt, um diesen vom tiefsten bis zum höchsten Ton auf der Tastatur zu spielen. Bei der Version „Layer Konstant“ kommen allerdings weniger Samples zum Einsatz, um das Multisample aufzubauen.

Layer-Sounds: Während sich das Piano chromatisch über dessen kompletten Tonumfang erstreckt, repetiert das Pad in unterschiedlichen Lagen und Zonen. (Quelle: Michael Geisel)
Während sich das Piano chromatisch über dessen kompletten Tonumfang erstreckt, repetiert das Pad in unterschiedlichen Lagen und Zonen. (Quelle: Michael Geisel)

Warum weniger Samples bei „Layer Konstant“?

Das liegt daran, dass bestimmte Tonbereiche wiederholt auf der Tastatur verteilt werden und keine neuen Tonbereiche gebildet werden müssen. Während das Piano wie gewohnt chromatisch von ganz unten nach ganz oben gespielt werden kann, bietet die neue Verteilung der Samples für das Pad stufenweise Repetitionen verschiedener Tonbereiche auf der Tastatur, aufgeteilt in Zonen. Dazu wird nur noch eine bestimmte Auswahl an Samples aus dem Gesamtvorrat für das Pad benötigt.

Kurze Zwischenbemerkung: Wer mit einer Synthesizer-Workstation arbeitet, hat es etwas leichter als diejenigen, die aus Einzelsamples ein neues Multisample zusammenstellen müssen. Und, wer mit eigenen Samples arbeitet, sollte auch immer daran denken, nach dem Zusammenfügen des Multisamples die Stimmung der einzelnen Samples zu überprüfen. Optimal ist zudem ein homogener Lautstärkeverlauf der verwendeten Samples innerhalb des neu erstellten Multisamples. Auch dies sollte man am Ende noch überprüfen.

So klingen beide Layer-Techniken

Zum Ende noch einige Hörbeispiele, welche die Wirkung der beiden Layer-Techniken demonstrieren. Jedes Layer-Sound-Thema liegt zum direkten Vergleich in zwei Varianten vor, einmal in der Variante „Layer Normal“ gefolgt von der Version „Layer Konstant“. Hier wird sehr schnell deutlich, dass die „Layer Konstant“-Technik dem Piano wesentlich mehr klanglichen Freiraum gibt und dadurch deutlich transparenter erscheint als die herkömmliche „Normal“-Variante. Zudem treten störende Frequenzbereiche des Pads weder in den tiefen noch in den hohen Lagen in Erscheinung. Beide Techniken haben überdies ihre individuelle Wirkung und Berechtigung für die unterschiedlichsten Anwendungen. Das bietet auch für jeden individuellen Raum, sich zu entscheiden, welche Variante wo am besten zum Einsatz kommt.

Audio Samples
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Tonfolge [normal] Tonfolge [konstant] Thema 1 [normal] Thema 1 [konstant] Thema 2 [normal] Thema 2 [konstant]

Zum Schluss

Es ist also gar nicht so schwer, einen Weg zu finden, sich klanglich vorteilhaft von anderen zu unterscheiden. Wer mit einer multitimbralen Workstation arbeitet, kann durch einfaches Experimentieren mit Layer-Sounds, die in Keyzonen aufgeteilt sind, seine eigene sinnvolle und stilvolle Einstellung finden. Bei der Arbeit mit Samples in Sampler, Workstation und DAW muss man sich eigentlich nur merken, die Sample-Sequenzen in repetitiver Form auf der Tastatur zu verteilen.

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