Mit dem Source Audio Artifakt Lo-Fi Elements wirft die ambitionierte Effekt-Manufaktur aus Boston einen echten Spezialisten für die kunstvolle Degradierung von Audiosignalen ins Rennen. Mit 7 Effektalgorithmen simuliert das Artifakt den Klang alter Plattenspieler, Radios und Tonbandgeräte und sorgt mit verschiedenen Filter-, Echo-, Bit-Crushing und Sample-Rate-Effekten für Old-School-Flair. Die zahlreichen Effektparameter des digitalen Stereopedals lassen sich dabei auf 16 Preset-Bänken speichern und wahlweise per MIDI steuern. Ob dem amerikanischen Hersteller das Projekt „Lo-Fi in all seinen Farben und Formen“ gelungen ist, zeigt euch unser Test.
Source Audio Artifakt Lo-Fi Elements – das Wichtigste in Kürze
- 7 Effektalgorithmen: Radio, Tape, µVerb, Crush, Ladder, Vinyl, Glitch
- Stereo In-/Out
- 16 Onboard-Preset-Speicher (128 per MIDI)
- Steuerung über NEURO 3 Software-Editor
- Made in China
Aufbau und Bedienelemente des Source Audio Artifakt
Das Source Audio Artifakt sitzt in einem (BxHxT) 77 x 53 x 115 mm großen Metallgehäuse, bringt 328 g auf die Waage und verfügt über Stereo-Ein- und Ausgänge an den Gehäuseseiten. Bedient wird das Pedal über insgesamt 6 Potis, deren Funktion, ausgenommen von Mix-Poti und dem Effect Selector, teils sehr unterschiedliche Funktionen übernehmen können (siehe Grafik). Hierzu gehören unter anderem Sättigung und Verzerrung (Destruct), Filterfrequenzen (Filter), effektspezifische Parameter wie Delay Time, Sample Rate oder Reverb Decay (Vary) oder das Verhalten des LFOs (Mod). Letzterer lässt sich per Wahlschalter in drei Bereichen bearbeiten (Rate/Depth/Shape) und ein zusätzlicher Wahlschalter dient zur Voreinstellung der „altersbedingten“ Frequenzbandbreite (Bandwidth).
Bis zu 6 Effektparameter sorgen beim Artifakt für großen Gestaltungsspielraum
Artifakt Reference Card
Zwei Soft-Switch-Fußschalter dienen beim Artifakt der Inbetriebnahme (ON/OFF) und dem Abrufen unterschiedlicher Effektparameter (OPTION/TAP, siehe Effekte). Mit einem Drucktaster können die 12 editierbaren Onboard-Presets aus vier Bänken (gelb, rot, blau, lila) ausgewählt werden (auch per Fußtaster möglich). Möchte man zusätzliche Effekte laden, weitere Presets speichern oder sich aus der Library der über 10.000 Factory- oder Community-Presets bedienen, gelingt dies über den kostenlosen NEURO Software-Editor, der kostenlos für Windows, Mac und Mobilgeräte erhältlich ist.
Neuro Software Editor
Die Effekt-Algorithmen des Source Audio Artifakt im Überblick
Hier nun eine Übersicht über die 7 Effekt-Engines mit ihrer jeweiligen Zusatzfunktion, die über den zweiten Fußschalter aktiviert werden kann:
Für dich ausgesucht
Radio:
FM/AM-Radiofrequenz-Simulation mit Kompression, statischem Brummen und zufälligen „Drop-Outs“ (Option: Noise ON/OFF).
Tape:
Bandmaschinen-Simulation mit Pitch-Shift, Chorus- und Slapback-Effekten (Option: Tap-Tempo/Oscillate).
µVerb:
Simulation des Hall-Effekts von 8- und 16-bit Gaming-Systemen (Option: Oscillate).
Crush:
Bit-Crushing und Sample-Rate-Reduktion (Option: Chorus ON/OFF).
Ladder:
Envelope- bzw. LFO-Filter, inspiriert vom Moog MF-101 (Option: Delay ON/OFF).
Vinyl:
Plattenspieler-Simulation mit Pitch, Filter und Soundeffekten (Option: Vinyl Skip).
Glitch
Anschlagsdynamischer Loop- und Playback-Effekt mit zufälligen Pitch-Shifting-Intervallen (Option: Clear&Arm/Stop Playback).