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Andere feiern, du arbeitest, so ist es nun mal am FOH-Platz

Arbeiten am FOH-Platz: Die Welt rückt mal wieder um den Tannenbaum zusammen. Seit mindestens 365 Tagen kündigt sich X-Mas an. Du hast es kommen sehen; eine Überraschung ist das somit nicht. Allenfalls ein Datum, das du vorsätzlich verdrängt hast, da dir erneut bewusstwird, wie weit abseits du von der „normalen“ Gesellschaft stehst. Während die anderen die Zeit stimmungsvoll und im Kreise von Familie oder Freunden genießen, wird es für dich so sein wie in jedem Jahr: Mit Glück wirst du zumindest Heiligabend noch im Kreise deiner Familie verbringen können, so du denn überhaupt zu Hause und nicht mit irgendeiner Produktion gerade auf Tour bist.

Arbeiten am Andere feiern, du arbeitest, so ist es nun mal am FOH-Platz
(Bild: Shutterstock, Credits: FashionStock.com)

Ein Hoch auf die unkonventionellen Pragmatiker  

Dein Terminkalender will sich mit privat erlebten Feiertagen einfach nicht vertragen. Du arbeitest am FOH-Platz und bist ein professionelles Zahnrad der Eventbranche, ein zeitlicher Outlaw mit beruflichen Verpflichtungen. Nun weihnachtet es sehr und du stehst auf der falschen Seite der Spekulatiustheke. Aber ist das nicht eigentlich immer so?

Techniker und Musiker haben ihre eigene Sichtweise auf die Beschäftigung an außergewöhnlichen Tagen. Das üblich knappe und pragmatische Statement lautet: „Es ist nun mal so.“ Ändern lässt sich das ohnehin nicht. Live bleibt live und findet exakt in der Freizeit der handelsüblichen Normalbürger statt. Sich die besonderen Feiertage freizuschaufeln, funktioniert nicht. Man findet sich schnell damit ab. Das eigentlich Ungewöhnliche wird auch in zeitlicher Hinsicht zur Normalität. Vielleicht hilft allen Beteiligten der Gedanke, dass sie mit ihrem Einsatz den außergewöhnlichen Reiz der Eventbranche erst ermöglichen. Auch wenn sie dafür zuweilen in einen sauren Apfel beißen müssen.  

Lieferant für tolle Erinnerungen an feierfreudigen Tagen

Tatsache bleibt, dass du am FOH-Platz arbeitest, wenn andere Menschen ihre Freizeit genießen. Abgesehen von Messeveranstaltungen und Co. liegt das letztlich in der Natur der Sache. Die Gäste wollen und sollen etwas erleben. Wann sonst könnten sie das tun als außerhalb ihrer üblichen Arbeitszeit? Dass sich damit Dein Lebens- und Arbeitsrhythmus gewissermaßen auf den Kopf stellt, hast du gewusst, bevor du überhaupt eingestiegen bisst. Und auf das Abenteuer Event hast du dich nicht grundlos eingelassen.

Vielmehr bist du mit der Leidenschaft dabei, die in dieser Branche unabdingbar ist. Zwingende Voraussetzung, weil man ohne diese Einstellung auf Dauer nicht zufrieden werden kann. Dein Metier ist es, den Gästen eine schlichtweg gute Zeit zu bereiten. Die Entschädigung für die ungewöhnlichen Arbeitszeiten sollen die zufriedenen und freundlichen Gesichter des Publikums sein. Soweit die rosarote Theorie…

Auf dem nackten Boden der sozialen Tatsachen

In der Realität sieht der typische Mechanismus dann ungefähr so aus: Anfangs wird man noch zu Familienfeiern und Partys eingeladen. Alles nett gemeint, aber du hast einfach keine Zeit. Das zieht sich dann über ein paar Monate oder Jahre. Irgendwann lädt man dich nicht einmal mehr ein. Mag sein, dass du dich fallengelassen fühlst. Dabei geschieht das keinesfalls aus Bosheit oder Nichtachtung. Es weiß einfach jeder im gesamten Bekanntenkreis, dass es von deiner Seite ohnehin nur eine Absage hageln wird. Kannst ja nicht für jeden Geburtstag oder jedes Treffen mit den Kumpels erst mal einen gelben Schein einreichen.

Auch die Partnerin oder der Partner müssen ganz schön hartgesotten, verständnisvoll und tolerant sein. Überall nur ohne dich irgendwo zu erscheinen, ist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Man fragt schon lange nicht mehr, warum du nicht mitgekommen bist. Die Spirale dreht sich weiter und der Kreis deiner Bekannten ändert sich Stück für Stück. Bald besteht er zum Großteil nur noch aus „Leidensgenossen“. 

Außergewöhnliche Gemeinschaft aus Leidensgenossen und Gleichgesinnten

Klingt negativ? Exakt das Gegenteil ist der Fall. Plötzlich ist dein soziales Gleichgewicht wiederhergestellt. Du wirst immer mehr Gleichgesinnte kennenlernen, die mit dem Event-Gen infiziert sind. Das passt dann einfach. Glücklicherweise gibt es diese Welt fernab von überregulierter Spießer-Normalität. Mit ein wenig Zynismus könnte man behaupten: Die ganzen Typen aus dem Event-Sektor sind deshalb eine derart eingeschworene Gemeinschaft, weil sie für andere Menschen gar keine Zeit haben.

Wenn Bürotiger und Nine-to-five-Beschäftigte ihrer Arbeit nachgehen, schläfst du. Zwischen Schlaf und Job hättest du zwar Zeit für alles Mögliche und könntest nun was erleben. Aber mit wem? Ist ja nun mal keiner da.

Wenn die anderen ausgehen, sich Konzerte, Theatervorstellungen und mehr anschauen, arbeitest du. Ob das gut oder schlecht ist? Das hängt von der persönlichen Sichtweise ab. Wer entscheidet, was normal oder unnormal ist – die oberflächliche Schwarmintelligenz oder der selbstverantwortliche Individualist? Auf der positiven Kehrseite der Medaille stehen deine ganz eigenen Erlebnisse, der direkte Einblick hinter den Kulissen. Du saugst Eindrücke auf, die andere Menschen ihr ganzes Leben lang nicht haben werden. Immer mit dem guten Gefühl, dass die ganze Maschinerie ohne dich nicht funktionieren würde.

Thematik nicht nur für Sound- und Lichttechniker  

Vielleicht ist es auch ein kleiner Trost, dass in zahlreichen weiteren Branchen ebenso zu vermeintlich unbequemen Zeiten gearbeitet wird. Beispielsweise die Gastronomie und Hotellerie, die nicht nur bis spät abends, sondern vor allem auch an den Wochenenden für ihre Gäste da sind; die Kliniken, in denen Patienten rund um die Uhr und auch im Notfalldienst mitten in der Nacht betreut werden. Gegenüber Schichtarbeitern bist du sogar noch im Vorteil. Dein Körper kommt höchst selten durcheinander. Der hat sich längst auf den Biorhythmus von mittags bis nachts eingependelt. Und ob du als Bäckereifachverkäufer(in) dein Glück finden würdest, der/die oftmals aufstehen muss, bevor du überhaupt Feierabend machst, sei mal dahingestellt.

Unter dem Strich steht, dass du den Kalender der Allgemeinheit nicht geschrieben hast. Und vor allem magst du dir vom starren Kalender nicht vorschreiben lassen, wann du dich festlich fühlen willst. Das funktioniert auch zu jeder anderen beliebigen Gelegenheit. Schließlich kommt Festtagsstimmung von innen. Und wenn du anderen eine gute Zeit bereiten kannst, ist das ganz sicher auch ein tolles Gefühl.

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(Bild: Shutterstock, Credits: FashionStock.com)

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