Stanton hat vier neue Turntables im Sortiment. Dabei handelt es sich um die beiden preiswerten Modelle T.92M2 und T.62M2 sowie die Flaggschiffe ST.150M2 und STR8.150M2, hier im Test. Bis auf den Tonarm sind diese beiden Plattenspieler vollkommen identisch. Das Modell ST.150M2 ist für die „mixende Zunft“ konzipiert, während sich das STR8-Variante mit seinem „sprungsicheren“ geraden Tonarm an die Fraktion der Scratch-DJs richtet. Der Look der neuen 150er-Modelle wurde redesignt. Auf den ersten Blick sieht das neue Turntable-Layout aufgeräumter und schon fast ein wenig spartanisch aus. Die Anzahl der Bedienelemente hat abgenommen, ebenso das Gewicht und zwar von circa 16 kg auf etwa 10 kg. Der Preis liegt aktuell bei 599 Euro. Wie sich die überarbeiteten Modelle in der Praxis schlagen, erfahrt im folgenden Testbericht.
Details
Lieferumfang
Stoß- und staubsicher verpackt in Styropor und Kunststofffolie, entnehme ich das eigentliche Laufwerk der Kartonage. Der robuste Plattenteller aus Aluminiumdruckguss und die Slipmat mit Herstellerlogo befinden sich separat in der Box. Ferner finde ich in der jeweiligen Verpackung ein Kaltgerätekabel zur Stromversorgung sowie eine sehr robuste und qualitativ hochwertige Cinch-Strippe mit vergoldeten Steckern für die Audioverbindung. Es folgen diverse Kleinteile, wie der massive 7-Inch-Adapter aus Aluminium, das Gegengewicht des Tonarms, das LED-Target-Light und eine Headshell inklusive Kabelsatz. In Papierform kommt der knapp formulierte, aber dennoch leicht verständliche deutsche Quickstart-Guide daher. Die ebenfalls im Lieferumfang enthaltene DVS-Software Deckadance lässt sich im Internet herunterladen und mit dem Freischaltcode der beiliegenden Karte aktivieren.
Erster Eindruck
Die beiden Testkandidaten erinnern mit ihrem klassischen 1200er-Look an die Technics-Modelle. Die Oberseite des Chassis aus gebürstetem Aluminium sieht sehr stylish aus und wirkt erfreulich widerstandsfähig, der untere Teil des Gehäuses aus einem dickwandigen Kunststoff macht ebenfalls einen sehr robusten Eindruck. Die großen flüssigkeitsgedämpften Füße der Plattenspieler weisen einen Durchmesser von 70 Millimetern auf. Sie verfügen über eine ordentliche Dämpfung und erweisen sich als ausreichend rutschfest auch auf glatteren Unterlagen. Der „Drehteller“ ist bombenfest im Chassis verankert und mit einem hochwertigen Lager bestückt. Die beiden Alu-Tonarme der Modelle STR8 (gerade) und ST (S-Shaped) sind sehr solide gebaut und verfügen über langlebig wirkende Lager. Und auch an der Höhenverstellung mit Drehring und Arretierungshebel gibt es nichts auszusetzen.
Obwohl die Tasten der überarbeiteten Laufwerke nun eine Kunststoffoberfläche statt Metall besitzen, wirken sie dennoch angenehm robust. Außerdem verfügen sie über einen passenden Druckwiderstand. Der Pitch-Regler ist mit einer stabilen Seitenführung, einem gefälligen Arbeitswiderstand sowie einer angenehmen Arbeitslänge von 105 Millimetern versehen. Etwas schade finde ich, dass die Status-LED für die Nullposition bei den überarbeiteten Modellen weggefallen ist. Dennoch ist der Ersteindruck der beiden Laufwerke durchweg positiv.
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Anschlüsse
Die Anschlüsse des Plattenspielers wurden auf dem zweiteiligen Backpanel untergebracht. Über ein Kaltgerätekabel erfolgt die Stromzufuhr. Nach draußen gelangt das Audiosignal über zwei vergoldete Cinch-Buchsen. Die Buchsen des Anschlussfeldes sind hochwertig und fest im Gehäuse verbaut. Ebenfalls auf dem Backpanel ist der Phono/Line-Switch zum (De-) Aktivieren des internen Phono-Vorverstärkers vorzufinden.
Die beiden neuen Stanton-Modelle werden ohne zusätzliches Massekabel ausgeliefert. Der (Masse) Potentialausgleich zwischen den Geräten (Mixer, Turntables etc.) erfolgt ausschließlich über das Cinch-Kabel. Eventuelle Brummprobleme lassen sich dabei mit dem zusätzlichen Ground-Lift-Schalter beheben. Auch der Drehregler zum Justieren der Bremsgeschwindigkeit des Plattentellers wurde in die Geräterückseite integriert. Da das Backpanel circa drei Zentimeter vertieft im Chassis platziert ist, kommen einem die Anschlusskabel nie in die Quere. Auch nicht, wenn die Turntables im Battle-Mode (90 Grad gedreht) aufgestellt werden. Einen digitalen Ausgang wie beim Vorläufer sucht man bei den aktuellen Turntables vergeblich. Das ist meiner Meinung nach aber verzeihbar, weil viele DJ-Mixer mittlerweile über eine eigene D/A-Wandlung des Audiosignals verfügen.
Inbetriebnahme
Nachdem ich die einzelnen Komponenten der Geräte ausgepackt habe, muss ich zunächst die Plattenteller auf die Spindeln setzen und die Strom- und Audioleitungen anschließen. Außerdem montiere ich an die SME-Bajonettverschlüsse der Turntables jeweils einen Ortofon Concorde Tonabnehmer sowie die Kontergewichte der Tonarme. Danach ist die Justierung der Tonarmhöhe sowie des Auflagegewichts an der Reihe. Mit dem griffigen Drehring sowie der Arretierung per Hebel ist die Anpassung der Höhe bei beiden Testkandidaten im Handumdrehen erledigt.
Mantec128 sagt:
#1 - 18.07.2021 um 07:34 Uhr
Im Vergleich zu anderen Super-OEMs wie RP7000 leider zu teuer und deutlich abgespeckt. Keine Empfehlung!